Читать книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton - Страница 34
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ОглавлениеDie sieben Personen – die PROKYON-Crew und Alexandros Demosthenes – durchschritten den Lichtvorhang und traten ins Freie. Hinter ihnen blieb die große Kuppelhalle mit dem jetzt nutzlosen Transmitter zurück, die vermutlich noch einige Rätsel in sich barg.
Die Szene draußen schien, soweit sie das auf den ersten Blick feststellen konnten, unverändert.
Es war dieselbe Schlucht wie einige Stunden zuvor, mit denselben unecht wirkenden Felswänden und demselben kitschig blauen Himmel darüber. Nach wie vor stäubte das Wasser des kleinen Baches über die Klippe hinweg, die Büsche und Stauden bewegten sich in einem leichten Luftzug.
»Alles noch beim Alten«, bemerkte Dorit Grenelle fast enttäuscht.
Luca Ladora grinste. »Die Kulissenschieber haben ihren freien Tag, wie es scheint, Dorit-Mädchen. Oder sie sind in einen Streik getreten, um gewisse Forderungen durchzusetzen. Vielleicht haben sie davon gehört, dass es jetzt wieder Archer’s Tears gibt und wollen eine tägliche Ration davon haben. Es könnte aber auch sein ...«
»Stopp, alter Scherzbold«, unterbrach ihn Taff Caine. »Es ist nämlich durchaus nicht alles beim Alten, es scheint nur so. Oder kannst du mir sagen, wo unsere streitbaren Amazonen geblieben sind?«
Tatsächlich war von den neun fremden Mädchen nichts zu sehen, die der Crew bei ihrer Ankunft auf dieser Welt mit ihren archaischen Waffen einen heißen Empfang bereitet hatten.
Orvid Bashkiri verzog das Gesicht. »Wir hätten die eine, die aus der Kuppelhalle entwischt ist, also doch zurückholen sollen«, meinte er. »Bestimmt hat sie inzwischen die anderen befreit, und alle zusammen sind durch einen verborgenen Ausgang aus der Schlucht geflohen.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Mitani N’Kasaa entschieden. »Sie hatte nur die Füße frei, ihre Hände und der Mund waren nach wie vor mit den Klebestreifen verziert. Die aber sind bekanntlich für das Flicken beschädigter Raumanzüge bestimmt und aus diesem Grund ausgesprochen haltbar. Aus eigener Kraft konnten sich die Mädchen unmöglich befreien.«
»Stimmt«, bestätigte Lars Gunnarsson. »Allerdings könnte aber in der Zwischenzeit leicht jemand hier aufgetaucht sein, der nichts davon hält, wenn Mädchen postfertig verpackt einfach so in der Gegend herumliegen. Diese Möglichkeit sollten wir ernsthaft in Betracht ziehen, Freunde.«
»Richtig«, warf Alexandros Demosthenes ein. »Vorsicht dürfte also geboten sein, zumal alle Energiezellen unserer Waffen leer sind. Die Zauberer von Valholl oder ihre Helfer sind uns gegenüber eindeutig im Vorteil.«
»Sofern es hier Personen gibt, die das eine oder andere sind«, schränkte Taff ein, während er seine Blicke aufmerksam umherwandern ließ. »Bis jetzt sind sie nur rein hypothetische Größen, deren Existenz durch nichts bewiesen ist. Was diese Mädchen, die kaum ein paar Brocken Terranisch beherrschen, Ihnen gesagt haben, ist jedenfalls kein Beweis dafür.«
»Allerdings auch keiner dagegen«, gab Mitani zu bedenken. »Es müssen auf jeden Fall irgendwelche Personen existieren, die sie damit beauftragt haben, Alexandros zu bewachen, das wirst du kaum bestreiten können.«
»In deinen Worten liegt, wie meist, eine bezwingende Logik, meine schwarze Perle«, meinte Taff. »Wappnen wir uns also rechtzeitig gegen jede Art von Zauber. Da liegen noch die Speere und Schwerter der Amazonen – nehmt sie an euch, dann gehen wir daran, die Schlucht bis in den letzten Winkel zu durchsuchen.«
Luca schüttelte den Kopf und grinste.
»Zurück zur Natur sozusagen. Es gibt sechs Kurzschwerter und sieben Speere, mithin also genügend Mordinstrumente für uns alle. Oder ziehen Sie es vor, sich wieder der Gitarre zu bedienen, Meister der hohen Diplomatie?«
Demosthenes lächelte und nahm wortlos einen Speer auf. Mit seiner blauen Hose und der schreiend bunten Jacke stach er von den Mitgliedern der Crew in ihren dunklen Kombinationen wie ein Paradiesvogel ab. Wer ihn so eingekleidet hatte, vermochte er selbst nicht zu sagen, denn er war erst hier auf dieser fremden Welt aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht.
Er war mitten in der Nacht im Palast der Kriegsgötter überfallen und entführt worden, in Vulcanus, der Hauptstadt des Planeten Nimboid. Dort hatte er sich zusammen mit den Raumfahrern aufgehalten, um mit der neuen Regierung der Vulkanwelt unter Führung von Toburu-Chan in seiner Eigenschaft als Außenminister Terras ein Abkommen auszuhandeln. Mehrere Männer hatten ihn aus seinem Bett geholt, während gleichzeitig andere einen Mordanschlag auf Toburu durchgeführt hatten. Das alles war während eines schweren Bebens geschehen, das die unterirdisch angelegte Stadt erschütterte.
Der Regierungschef von Nimboid war knapp mit dem Leben davongekommen, Alexandros war verschwunden gewesen, als Taff auf seinen Notruf hin in seinem Apartment angelangt war. Anschließend hatte sich die Crew sofort darangemacht, die Attentäter und Kidnapper zu verfolgen.
In den alten, verlassenen Gewölben unterhalb der Stadt wäre es Caine fast gelungen, drei Frauen mit dem Entführten zu stellen. Sie hatten sich jedoch noch durch einen Transmitter absetzen können, der anschließend ausgeschaltet worden war. Lars und Luca hatten es geschafft, diesen wieder zu aktivieren, und die Crew war durch ihn auf eine unbekannte Welt gelangt.
Sie waren in einer großen Kuppelhalle herausgekommen, in der das Gegengerät des Transmitters stand. Von ihr führte ein Tunnel ins Freie, in jene offenbar künstlich gestaltete Schlucht, in der sie jetzt wieder standen. Dort hatten sie Demosthenes gefunden, umgeben von neun durchaus nicht hässlichen, aber sehr streitbaren Mädchen, die sofort mit ihren archaischen Waffen auf die Raumfahrer losgegangen waren.
Deren Energiewaffen hatten jedoch versagt, und so war es der Crew nur unter Schwierigkeiten gelungen, die Amazonen zu überwältigen. Als sie dann aber durch den Transmitter nach Vulcanus zurückkehren wollte, war dieser im letzten Moment abgeschaltet worden. Da die Kuppelhalle keine weiteren Ausgänge besaß, hatten die sieben Menschen notgedrungen wieder in die Schlucht zurückgehen müssen.
»Los jetzt«, bestimmte Taff und schwang probeweise sein Schwert. »Verteilt euch paarweise und seht euch gründlich um. Sie bleiben hinter mir, Alexandros, ich bin schließlich für Ihr Wohlbefinden verantwortlich.«
Er ging geradeaus auf die abgebrochene dorische Säule zu, auf deren Stumpf Demosthenes gesessen und alte griechische Lieder gesungen hatte, als sie ankamen. Mitani blieb bei Taff, während die beiden anderen Paare von Luca und Dorit sowie Lars und Orvid gebildet wurden. Inzwischen war es in der Schlucht noch wärmer geworden, die schwache Luftbewegung vermochte keine Kühlung zu schaffen.
Erst jetzt sah Taff kurz zum Himmel auf und entdeckte in einem Spalt zwischen den Felswänden die früher unsichtbar gewesene Sonne. Er überlegte kurz und nickte dann dem Mädchen zu.
»Der Tag scheint hier doch um einiges länger zu sein, als ich zuvor angenommen habe, Mitani. Das besagt, dass wir uns hier auf einem Planeten befinden, der relativ langsam rotiert. Solches ist meist bei Welten der Fall, die relativ weit von ihrem Gestirn entfernt sind. Ich frage mich ernsthaft, ob wir uns überhaupt noch im Alderamin-System befinden.«
Sein Zweifel war berechtigt, denn alle Planeten dieses Systems waren als absolut lebensfeindlich bekannt. Die Vermutung, dass sich alle Experten so gründlich geirrt haben konnten, stand auf recht schwachen Füßen. Vielleicht war die Reichweite des Transmitters doch größer gewesen, als sie alle angenommen hatten?
Das Mädchen zuckte mit den Schultern und spähte aufmerksam zwischen den Büschen hindurch.
»Vielleicht doch, Taff. Es ist durchaus möglich, dass man hier nur eine begrenzte Zone geschaffen hat, in der für Menschen annehmbare Verhältnisse herrschen. Sie könnte unter einem Energieschirm liegen, der das Entweichen der Atmosphäre verhindert und so die Normalität der Umgebung nur vortäuscht.«
Ihre Überlegungen wurden unterbrochen, denn Luca stieß einen lauten Ruf aus.
»Wir haben sie gefunden, Taff!«
*
Die neun Amazonen befanden sich in einer kleinen Senke, die von allen Seiten von Gebüsch umgeben war. Sie hatten sich offenbar dorthin gerollt, um sich zu verbergen, denn es war ihnen tatsächlich nicht gelungen, sich der Klebestreifen zu entledigen. Ihre Blicke waren noch immer ausgesprochen unfreundlich, aber die in ihnen liegende Resignation war unverkennbar.
»In der Zwischenzeit war also noch niemand hier«, stellte Orvid erleichtert fest. »Was fangen wir nun mit ihnen an, Taff?«
Caine wies auf die Anführerin, deren Fußfessel entfernt worden war, als man sie mit in die Kuppelhalle genommen hatte.
»Ich nehme an, dass sie diejenige ist, von der wir am ehesten irgendwelche Auskünfte bekommen könnten. Entferne den Streifen von ihrem Mund, Luca, dann werde ich meine Fragen stellen.«
Der Kybernetiker nickte und griff in eine Außentasche seiner Kombination. Er brachte ein kleines Gerät zum Vorschein, legte es auf die flache Hand und setzte es den Sonnenstrahlen aus. Seine Energiezelle war zwar beim Durchgang durch den Lichtvorhang am Tunnel ebenfalls entleert worden, lud sich jedoch durch die Einwirkung der Sonnenemissionen wieder auf.
Nach etwa zwanzig Sekunden nahm Luca es zwischen zwei Finger und führte das Gerät langsam über den Mund der Amazone. Die dem Klebestreifen innewohnenden Adhäsionskräfte wurden neutralisiert, er löste sich von selbst und fiel zu Boden. Im nächsten Moment musste Ladora rasch zur Seite springen, denn das Mädchen spuckte augenblicklich nach ihm.
»So etwas habe ich gern!«, rief er entrüstet. »Da tut man ihr etwas Gutes, und das ist dann der Dank dafür.«
Dorit Grenelle lachte. »Deine Ausstrahlung auf das weibliche Geschlecht scheint nachzulassen, Don Juan. Liegt das vielleicht daran, dass du dich neuerdings nur noch auf dein Blumenkind Erethreja konzentrierst?«
Luca öffnete den Mund zu einer passenden Entgegnung, aber Taff kam ihm zuvor.
»Lasst jetzt eure Plänkeleien«, sagte er leise, aber bestimmt. Er hob sein Schwert und richtete es stoßbereit auf die kaum verhüllte Brust der jungen Frau.
»Ich werde dich jetzt einiges fragen«, begann er langsam und scharf akzentuiert. »Antworte mit der Wahrheit entsprechend, wenn du nicht sterben willst.«
Die Amazone schien ihn verstanden zu haben, denn nun nickte sie hastig. Vielleicht war auch das Schwert das ausschlaggebende Argument, denn in ihren Zügen stand unverhüllte Angst.
»Ich antworten«, sagte sie mit leiser Stimme. »Was wissen wollen du?«
Caine begriff, dass er von ihr kaum ausführliche Auskünfte zu erwarten hatte, denn ihr terranischer Sprachschatz war offenbar eng begrenzt. Darum formulierte er seine Fragen entsprechend.
»Wie ist dein Name?«, lautete die erste.
»Ich Name Albiro«, kam es stockend zurück. Taff nickte zufrieden.
»Sehr gut, Mädchen. Wer sind eure Herren, Albiro?«
»Herren sind – Zauberer von Valholl!«
»Wo sind diese Zauberer?«, fragte der Commander weiter.
Die Amazone hob die Schultern. »Albiro nicht wissen. Zauberer dort, Dienerinnen hier und wachen mit Mann. Wachen, bis kommen anderer Befehl.«
»Aussichtslos, Taff«, mischte sich nun Lars ein. »Von ihr wirst du nichts weiter erfahren, glaube mir. Ich vermute, dass man sie absichtlich ohne Informationen gelassen hat, damit sie im Ernstfall nichts verraten kann. Diese Amazonen sind unwissende, willenlose Werkzeuge der Entführer, mehr nicht.«
So schnell gab Caine jedoch nicht auf. »Wie kommen wir von hier aus zu den Zauberern?«, forschte er weiter, aber diesmal fiel die Antwort noch unergiebiger aus.
»Albiro nichts wissen«, kam es stockend zurück, und dann wurde das Gesicht des Mädchens plötzlich seltsam ausdruckslos. Taff begann leise, aber erbittert zu fluchen, denn er wusste dieses Zeichen nur zu gut zu deuten.
»Zweifellos eine posthypnotische Sperre«, erklärte er dann. »Sie hat durch die vorherigen Ereignisse offenbar vorübergehend an Wirkung verloren, sonst hätten wir überhaupt keine Auskunft bekommen.«
»Wir sollten trotzdem die anderen ebenfalls befragen«, schlug Mitani vor. »Die hypnotische Beeinflussung scheint entweder mit unzulänglichem Wissen oder in großer Eile durchgeführt worden zu sein, sonst hätte die Konditionierung auch nicht partiell aufgehoben werden können. Das gibt uns noch eine Chance.«
»Meinetwegen«, sagte Taff, und Luca entfernte bei einem der anderen Mädchen den Klebestreifen.
Jetzt war den Ausfrage-Versuchen jedoch überhaupt kein Erfolg mehr beschieden. Schon bei der Frage nach dem Namen setzte die Sperre ein, und bei den übrigen Amazonen war es nicht anders. Keine gab Antwort, und selbst der vorher unverhüllte Ausdruck des Hasses verschwand aus den Gesichtern.
»Jetzt haben wir nur noch neun perfekte Marionetten vor uns«, stellte Caine resignierend fest. »Albiro scheint von allen noch den stärksten Willen zu besitzen, aber im Endeffekt hat uns das kaum etwas genutzt.«
»Sie waren eben etwas zu direkt, Taff«, sagte Alexandros Demosthenes. »Meine Methode, die Mädchen durch Gesang zu beeinflussen, war bedeutend einfühlsamer. Oft sind es eben Umwege, die das Lamm auf erheblich sicherem Weg zur Tränke führen.«
Luca grinste schief.
»Sie reden fast schon so blumenreich wie der sehr ehrenwerte Min Jian-Ksu. Lassen wir das jetzt, der Karren ist ohnehin bereits verfahren. Wir werden also auch ohne die Hilfe der Amazonen den Weg aus der Schlucht und zu den vorgeblichen Zauberern finden müssen.«
»Richtig«, bekräftigte Taff. »Es ist am besten, wenn wir sofort damit beginnen, denn es dürfte hier kaum noch länger als drei bis vier Stunden hell bleiben. Ich habe aber keine Lust, unseren Gegnern im Dunkeln gegenüberzutreten, weil das die Lage noch mehr zu ihren Gunsten verändern würde. Wir sind, ohne Kenntnis der Gegebenheiten und ohne wirksame Waffen, ohnehin schon über Gebühr gehandikapt.«
Er gab seine Anweisungen, und die Crew zerstreute sich, während Demosthenes bei den Mädchen zurückblieb. Sie verharrten weiterhin in ihrer Teilnahmslosigkeit, aber der Grieche wollte nochmals versuchen, durch seine Lieder den Bann zu brechen. Caine ließ ihn gewähren, obwohl er sich nichts davon versprach.
Fast zwei Stunden lang durchkämmten die sechs Raumfahrer dann die Schlucht.
Sie suchten jeden Quadratmeter freien Bodens sorgfältig ab, vergaßen dabei jedoch nie die nötige Vorsicht. Keiner von ihnen wusste, wann es den unbekannten Herren der Amazonen einfallen würde, auf dem Plan zu erscheinen, um nach dem Rechten zu sehen. So boten sie mit ihren griffbereit gehaltenen Waffen einen unfreiwillig komischen Eindruck. Caine wusste das, und es ergrimmte ihn im Stillen.
Die Suche blieb ohne jedes greifbare Ergebnis.
Außer dem Transmitter in der Kuppelhalle, die in den Fels hineingebaut war, schien es keinen anderen Weg aus dieser künstlichen Schlucht zu geben. Überall ragten die Steinwände kompakt in die Höhe, viel zu glatte und regelmäßig geformt, um echt zu sein. Es gab zwar eine größere Anzahl von Felsspalten, doch sie endeten stets blind vor unbegehbaren steilen Wänden.
Als sich die Crew wieder zusammengefunden hatte, waren alle Mienen düster.
»Ich sehe schwarz, Taff«, meinte Dorit und strich sich das verschwitzte Haar aus der Stirn. »Ein Königreich für einen Spear, möchte ich in Abwandlung des alten Zitats sagen. Ohne ein fliegendes Vehikel, gleich welcher Art, kommen wir wohl nie mehr aus dieser vertrackten Schlucht heraus.«
»Vielleicht sollten wir es doch noch einmal mit dem Transmitter versuchen«, schlug Orvid Bashkiri vor. »Es könnte ja sein, dass unsere Gegner in Vulcanus inzwischen die alten Gewölbe wieder verlassen haben. Toburu wird zweifellos jetzt bereits mit der Suche nach uns begonnen haben, und dann können sie sich da unten nicht mehr sicher fühlen.«
Der Commander schüttelte den Kopf.
»Ich teile deinen Optimismus nicht, Orvid. Die Unbekannten haben das Gegengerät zweifellos stillgelegt, nachdem sie unseren ersten Versuch registriert hatten, so dass es sich nicht mehr automatisch aktivieren kann. Ihr wisst alle, dass ich nicht so leicht resigniere, aber hier sehe auch ich keinen Ausweg mehr.«
Sie holten ihren Notvorrat an Konzentraten hervor und begannen, unlustig darauf herumzukauen. Es war noch immer sehr warm in der Schlucht, so dass sie auch der Durst zu plagen begann. Schließlich erhob sich Luca und griff nach einer schüsselartigen Metallschale, die von den Amazonen stammte.
»Ich gehe jetzt und hole Wasser aus dem Bach«, verkündete er. »Wir sollten auch den Mädchen etwas zu trinken geben, meine ich. Sie sind jetzt in unserer Gewalt, und damit tragen wir auch die Verantwortung für sie. Sie dürften kaum weniger unter der Hitze leiden als wir.«
»Er kann den Weiberfreund eben doch nicht verleugnen, der Gute«, spöttelte Lars Gunnarsson. Mitani dagegen sah plötzlich starr vor sich hin und schlug sich dann gegen die Stirn.
»Der Bach, Taff!«, sagte sie erregt. »Er kommt aus einer Felsspalte heraus, schlängelt sich durch die Schlucht und fällt über eine Klippe in ein kleines Becken. Dann aber verschwindet er vollkommen spurlos – wohin?«
»Verdammt, du hast Recht!«, rief Caine atemlos. »Mädchen, wenn mich nicht alles täuscht, war das die Idee dieses verrückten Tages. Es muss einfach einen Abfluss geben, sonst würde sich das Wasser stauen und die ganze Schlucht überfluten. Los, wir sehen nach!«