Читать книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton - Страница 29
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ОглавлениеEr sprach das aus, was die meisten dachten, aber Taff Caine schüttelte den Kopf.
»Ruhig bleiben, Freunde«, sagte er, während es hinter seiner Stirn fieberhaft arbeitete. »Bisher haben wir noch in jeder Situation einen Ausweg gefunden, und noch sind wir nicht bedroht. Wir gehen systematisch vor, bis wir genau wissen, woran wir sind. Nehmt eure Reservemagazine, setzt sie ein, und versucht es dann noch einmal.«
Eine halbe Minute später stand jedoch fest, dass auch alle Reservemagazine restlos leer waren. Caine schaltete nun, im Grunde bereits ohne Hoffnung, sein Armband-Funkgerät ein. Es blieb stumm, also waren auch hier die Energiezellen leer. Bei den übrigen Funkgeräten war es nicht anders, auch Bashkiris Detektor und die Vibratormesser, die sie in ihren Stiefeln trugen, funktionierten ebenfalls nicht mehr.
»Haben Sie eine Erklärung dafür, Taff?«, fragte Alexandros Demosthenes, der seine Selbstsicherheit restlos verloren hatte. Caine zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht.
»Es gibt, wenn auch sehr selten, doch einige Dinge, mit denen selbst unsere Crew nicht auf Anhieb ins Reine kommt. Dieses merkwürdige Versagen aller elektrischen Speicher gehört dazu, wie ich zu meinem Leidwesen gestehen muss. Lediglich unsere Uhren gehen noch, aber sie beziehen ihre Energie aus den überall vorhandenen Kraftfeldern um uns herum.«
»Die meine sagt mir, dass wir uns nun schon reichlich eine Stunde lang hier aufhalten«, warf Mitani ein. »Haben Sie eine Ahnung, wie lange hier ein Tag dauern mag, Alexandros?«
Der Minister sah überlegend auf seine bunte Jacke, die er inzwischen ausgezogen hatte, denn es war sehr warm geworden.
»Es muss früher Morgen gewesen sein, als ich hier ankam«, sagte er dann. »Ich habe zwar die Sonne die ganze Zeit über nicht zu Gesicht bekommen, weil die Felswände zu hoch sind, die Schatten waren aber wesentlich länger als jetzt. Nützt Ihnen diese Auskunft etwas?«
Taff nickte.
»Ich denke schon, großer Meister der Diplomatie. Auf Planeten, die in etwa der Terranorm entsprechen, dauert ein Tag durchschnittlich ungefähr zwanzig Stunden. Dass diese Landschaft offenbar künstlich gestaltet wurde, dürfte bei der Beurteilung keine große Rolle spielen. Wenn wir annehmen, dass hier seit dem Tagesanbruch etwa drei Stunden vergangen sind, können wir also damit rechnen, dass es noch rund sechs bis sieben Stunden hell bleibt.«
»Sofern es nicht einem der Zauberer von Valholl einfällt, hier eine plötzliche Finsternis zu inszenieren«, sagte Orvid Bashkiri. Es sollte spöttisch klingen, aber ein leichter Unterton von Besorgnis war nicht zu überhören. Die gesamte Crew war verunsichert, zum einen, weil niemand wusste, wo man sich eigentlich befand, zum anderen infolge des Ausfalls aller technischen Hilfsmittel.
»Valholl!«, überlegte Dorit Grenelle, die neben ihnen im Gras saß. »Das klingt doch eigentlich, sehr terranisch, Taff. Ich denke an das Walhalla der alten Germanen auf der Erde. Der sprachliche Anklang ist unverkennbar. Mit irgendwelchen Relikten des Drajur sollte all das hier also wohl kaum zusammenhängen.«
Caine kam nicht mehr zu einer Antwort, denn Lars Gunnarsson gesellte sich zu der Gruppe. »Ich habe eine Theorie bezüglich des Ausfalls unserer Energiezellen«, verkündete er sachlich, setzte sich und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Nur heraus damit, Maschinenbändiger«, ermunterte ihn der Commander. »Ohne Theorie keine Praxis – schon der Erfinder des Rades muss sich seine Gedanken gemacht haben, ehe er zur Ausführung schritt. Was also hast du uns zu sagen?«
»Dass der Lichtvorhang, den wir beim Verlassen des Tunnels durchschritten haben, doch nicht ganz harmlos war, wie Orvid meinte! Er mag zwar wirklich nur aus Lichtquanten bestanden haben, aber vielleicht aus einer modifizierten, sozusagen aggressiven Abart, die bestrebt war, ihr Potential zu erweitern. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
»Zuweilen begreife selbst ich sehr schnell«, lächelte Caine. »Dann müssen es also diese Quanten gewesen sein, die uns die Energie sozusagen im Vorübergehen gestohlen haben. Der Erfinder dieses Verfahrens ist zu preisen, wenn auch nicht von uns als den letztendlich Leidtragenden. Er konnte also sicher sein, dass niemand in diese Schlucht gelangte, der noch eine funktionsfähige Strahlwaffe bei sich trug.«
»Das erklärt auch, weshalb diese Amazonen nur mit derart primitiven Waffen ausgerüstet sind«, schlussfolgerte Mitani N'Kasaa weiter. »Mehr brauchten sie nach Ansicht ihrer Herren nicht, zumal diese ohnehin annehmen mussten, dass der Transmitter in der Unterwelt in der Zwischenzeit in die Luft geflogen ist. Dass Taff eben noch rechtzeitig die Sprengladung fand und unschädlich machen konnte, konnte keiner der Entführer ahnen.«
Caine klopfte sich lächelnd selbst auf die Schulter, wurde aber sogleich wieder ernst.
»Das bringt mich zu dem logischen Schluss, dass sie weder wissen noch vermuten können, dass wir durch das Gerät hierher gelangt sind und Alexandros gefunden haben, Freunde. Wer immer sie auch sein mögen, sie scheinen sich nicht mehr auf dieser Welt zu befinden. Sie haben ihren Gefangenen hier nur sozusagen auf Eis gelegt, gut versteckt und in sicherer Entfernung von Nimboid. Es ist zu vermuten, dass sie ihn wieder abholen wollen, sobald das in ihre bis jetzt noch undurchsichtigen Pläne passt.«
»Dann sollten wir Alexandros möglichst schnell von hier verschwinden lassen«, sagte Dorit Grenelle. »Damit entziehen wir ihren Plänen den Boden, denn wenn sie ihn nicht mehr haben, können sie weder Toburu noch Terra erpressen, was vermutlich ihre Absicht ist.«
Taff nickte.
»Genau das wollte ich vorschlagen, denn es ist nach Lage der Dinge das einzig Vernünftige. Gehen wir also durch den Transmitter nach Nimboid zurück. Wenn wir Alexandros nach Vulcanus bringen und er dort die Verhandlungen mit Toburu zu einem guten Ende bringen kann, haben wir unsere Aufgabe trotz aller Schwierigkeiten doch ausgezeichnet erledigt. Vielleicht nur ein paar Tage, dann besteigen wir wieder unsere schöne neue PROKYON X, fliegen zur Erde zurück und sonnen uns dort in der milden Güte Min Jian-Ksus.«
Lars Gunnarsson verzog das Gesicht.
»Eine erstklassige Gelegenheit sich Frostbeulen zu holen! Gut, dann sollten wir nicht mehr länger zögern, denn Toburu wird uns über kurz oder lang vermissen. Er weiß, wohin wir gegangen sind und dürfte dann ein Kommando in die alten Gewölbe schicken, das nach uns sucht. Dabei müssen die Männer dann zwangsläufig auch auf den Transmitter stoßen, und in diesem Moment wird es bedenklich. Es genügt, wenn einer an den Kontrollen herumspielt und die Justierung irgendwie verändert, und schon sitzen wir hier fest!«
»Diese Gefahr besteht tatsächlich«, sagte Mitani und erhob sich. »Eigentlich schade, ich hätte mich hier gern noch etwas umgesehen. Es muss außer der Halle und der kitschig zurechtgemachten Schlucht schließlich noch andere bemerkenswerte Dinge geben.«
»Das Domizil der Zauberer von Valholl vielleicht?«, meinte Alexandros Demosthenes und schüttelte sich. »Nein, mein Bedarf an Abenteuern ist für dieses Jahr vollauf gedeckt. Ich sehne mich nur noch nach einer zivilisierten Umgebung, einem vernünftigen Essen und einem guten Schluck.«
»Archer’s Tears!«, kommentierte Orvid und schnalzte mit der Zunge. Die Gruppe setzte sich in Bewegung und Taff winkte Luca Ladora, der solange bei den gefesselten Amazonen Wache gehalten hatte.
»Komm, alter Datenpfuscher, wir treten den berühmten strategischen Rückzug an. Oder hast du die Absicht, freiwillig bei den Amazonen zu bleiben und deine Verführungskünste spielen zu lassen?«
»Er würde sich dabei todsicher übernehmen, der Ärmste«, sagte Dorit anzüglich. »Neun schicke Mädchen, und er mit ihnen allein in diesem romantischen Tal! Das wäre selbst für den echten Casanova Schwerarbeit gewesen.«
»Du gönnst einem Mann aber auch gar nichts«, knurrte Luca in gespieltem Ernst. »Nur längstens ein Tag, und ich hätte sie alle von meinen Qualitäten überzeugt. Sie würden mich verwöhnen und auf Händen tragen, dessen bin ich sicher.«
»Letzteres aber nur, um dich in den nächsten Abgrund zu werfen«, grinste Taff. »Ihre Blicke sind so spitz, dass ich förmlich fühle, wie sie in meinem Rücken wieder herauskommen. Moment, euer ruhmreicher Kommandant hat eine Idee: Wir nehmen ihre Anführerin mit, ob es ihr nun gefällt oder nicht. In Vulcanus können wir sie dann mit Hilfe eines Translators eingehend ausfragen. Vielleicht bekommen wir auf diese Weise heraus, wer hinter der Entführung steckt.«
*
Die Amazone versuchte sich zu wehren, fügte sich aber schließlich doch in ihr Schicksal. Die Klebestreifen an den Armen und über dem Mund blieben, nur ihre Füße wurden befreit, damit sie selbst gehen konnte. Luca und Orvid nahmen sie in ihre Mitte, dann gingen alle acht Personen auf den Lichtvorhang am diesseitigen Ende der Felsschlucht zu.
Sie passierten ihn ohne Schwierigkeiten und verschwanden nacheinander durch das absorbierende Feld. Während sie den Korridor durchschritten, schaltete Lars probeweise sein Funkgerät ein. Caine warf ihm einen verwunderten Blick zu.
»Hast du im Ernst gehofft, die Lichtbarriere könnte die von ihr abgezapfte Energie wieder zurückfließen lassen?«, erkundigte er sich. »Das wäre direkt absurd und gegen alle uns bekannten physikalischen Gesetze.«
Der Bordingenieur zuckte mit den Schultern.
»Es ist auch nicht geschehen, leider. Wir haben im Lauf der Zeit aber schon so viele scheinbar unmögliche Dinge erlebt, dass ich allmählich dazu neige, nichts mehr für ausgeschlossen zu halten.«
»Glaubst du am Ende auch schon an die verrückte Story von den Zauberern?«, fragte Taff entgeistert. »Das ist doch alles nur ein blühender Unsinn, Alter! Den primitiven Mädchen konnte man vielleicht so etwas einreden, aber doch nicht uns.«
»Dein Gedächtnis scheint auch nicht mehr das Beste zu sein«, konterte Gunnarsson trocken. »Denke nur einmal einige Monate zurück, an unseren Aufenthalt auf Thorga und Mokan, und an die schwarzen Spiegel! Gewiss, sie waren Erzeugnisse einer uralten Zivilisation, aber ließen sich ihre seltsamen Fähigkeiten auf eine für uns fassbare Weise erklären?«
Caine winkte ab, denn sie hatten inzwischen wieder die Kuppelhalle erreicht.
In ihr war alles unverändert, sie lag menschenleer im schattenlosen Schein des gelblichen Lichtes. Die Amazone wurde unruhig und bäumte sich auf, diese Umgebung schien ihr fremd und unheimlich zu sein. Aus ihren Augen sprach unverhüllte Furcht, die auch trotz Mitanis begütigendem Zureden nicht weichen wollte.
»Sie scheint demnach noch nie hier drin gewesen zu sein«, stellte Luca fest. »Offenbar hatte der Lichtvorhang auch eine abschreckende Wirkung auf diese einfachen Gemüter. Taff, sei so nett und halte sie an meiner Stelle fest, ich muss mich mit Lars um den Transmitter kümmern. Oder wollen Sie ihr wieder etwas vorsingen, Alexandros?«
»Mir fehlt die Gitarre und damit die richtige Stimmung«, erwiderte Demosthenes schmunzelnd.
Die beiden Männer begaben sich zum Transmitter und beschäftigten sich intensiv mit seinen Kontrollen.
Jedes derartige Gerät arbeitete auf fünfdimensionaler Basis, das war ihnen längst bekannt. Der dadurch bewirkte Transportvorgang wickelte sich demnach auf dem Umweg über den Hyperraum ab, artverwandt mit dem Überlichtflug der Raumschiffe. Aber etwas Genaues darüber war bis dahin noch keinem terranischen oder anderem menschlichen Techniker innerhalb der 900-Parsec-Raumkugel bekannt.
Fest stand jedoch, dass die fünfdimensionalen Energien, die immer wieder unkontrolliert bis in das Normalkontinuum durchschlugen, die Funktionen der empfindlichen Apparaturen störend beeinflussen konnten. Die wenigen Menschen, die es wagten, sich diesen Erzeugnissen fremder alter Technik anzuvertrauen, mussten deshalb doppelt vorsichtig sein. Nur eine geringfügige fremde Beeinflussung, und schon konnten sie für alle Zeit spurlos zwischen den Dimensionen verschwinden!
Lars und Luca arbeiteten schweigend und konzentriert. Nach etwa zehn Minuten richtete sich der Bordingenieur der PROKYON wieder auf und nickte Caine zu.
»Die Justierungen stimmen, Taff, der Transmitter ist nach wie vor auf das Gerät unterhalb des Palastes der Kriegsgötter fixiert. Ich schalte ihn jetzt ein, Luca überwacht die Kontrollen weiter. Sobald das Transportfeld steht, könnt ihr euch auf den Rückweg begeben.«
Taff nickte, und Gunnarsson begann zu schalten. Unter leisem Zischen und Knistern baute sich das energetische Feld über dem Kasten des Transmitters auf. Es pulsierte sekundenlang unruhig, stabilisierte sich dann und leuchtete ruhig und beständig. Luca Ladora hob den Arm und winkte, ohne von den Kontrollen aufzusehen.
»Alles in Ordnung, der Empfänger in Vulcanus hat sich automatisch aktiviert. Ihr könnt beruhigt hindurchgehen, in einer halben Minute werden wir alle wieder auf Nimboid sein.«
»Okay«, sagte Caine aufatmend. »Ladies first – geht ihr zuerst, Mitani und Dorit. Dass in dem Gewölbe jemand ist, der euch einen unfreundlichen Empfang bereiten könnte, ist mit Sicherheit nicht zu befürchten. Vergesst nicht, sofort Platz zu machen, alles muss so schnell wie möglich gehen. Los – ab mit euch!«
»Nein, ich gehe!«, sagte Lars entschieden. »Man weiß nie, was alles passieren kann, und ich bin ein alter Mann, der den besten Teil seines Lebens hinter sich hat. Unsere beiden Küken dagegen haben noch einiges von ihm zu erwarten, und auch sonst wäre es schade um sie.«
Es war bezeichnend für den besonderen Geist der PROKYON-Crew, dass der Kommandant nun keinen Einspruch erhob, sondern nickte. Der Bordingenieur ging auf das Transportfeld zu und hob bereits den Fuß, um hineinzutreten, als Luca plötzlich gellend aufschrie.
»Nicht, Lars! Sofort zurück. Irgend jemand hat ...«
Seine Stimme versagte, sein Gesicht war kalkweiß, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Gunnarsson warf sich hastig zurück, kam ins Stolpern und fiel. Alexandros Demosthenes sprang eilig hinzu, fing seinen Sturz ab und stellte ihn wieder auf die Beine. Sekundenlang herrschten Schreck und heillose Verwirrung, dann fragte Taff mit anomal ruhiger Stimme:
»Was ist passiert, Luca? Was hat irgend jemand getan?«
Der Kybernetiker schluckte und musste mehrmals zum Sprechen ansetzen. So verstört hatte ihn die Crew noch nie erlebt.
»Man hat die Gegenstation in Vulcanus abgeschaltet!«, sagte er dann mit rauer Stimme. »Ein Glück, dass ich die Kontrollen im Auge behalten habe, ich sah gerade noch im letzten Moment, wie der betreffende Zeiger plötzlich auf Null fiel.«
Für eine Weile lastete drückendes Schweigen über der Kuppelhalle, denn jeder wusste, wie nahe der Bordingenieur dem Tod gewesen war. Das Transmissionsfeld hätte ihn zwar aufgenommen, aber ohne eine empfangsbereite Gegenstelle hätte er nicht mehr materialisieren können. Der Effekt wäre derselbe gewesen wie bei einer ungenauen Justierung – spurloses Verschwinden ohne die Chance einer Wiederkehr!
Caine atmete tief aus und nickte Lars zu. »Gratuliere, Freund, das ist eben noch gut abgegangen. Die Preisfrage ist nur: Was fangen wir jetzt weiter an?«
Das wusste keiner zu sagen, es gab nur ratlose Gesichter. Luca schaltete den nun nutzlosen Transmitter ab und kam auf Taff zu.
»Mira und Polaris – wer mag das getan haben?«, erregte er sich.
»Toburus Leute, oder unsere besonderen Freunde, die Entführer? Das war praktisch vorsätzlicher, kaltblütiger Mord!«
Der Commander zuckte mit den Schultern.
»Dass es Männer des Shogun waren, glaube ich nicht. Falls er bereits Zeit gefunden hat, sich wieder um uns zu kümmern, dürfte er ihnen besondere Instruktionen gegeben haben. Unsere Gegner müssen das Gerät desaktiviert haben, niemand sonst. Irgend jemand von ihnen wird die Pfeile gefunden haben, die ich auf meinem Weg eingebrannt habe, ist ihnen gefolgt und stieß auf den gerade empfangsbereit geschalteten Transmitter. Er konnte sich ausrechnen, dass wir es waren, die ihn benutzen wollten, und er hatte etwas dagegen, wie man sieht.«
Ladora fluchte erbittert.
Im Augenblick achtete niemand auf die gefangene Amazone. Sie nutzte diese Gelegenheit, riss sich los und rannte auf den Ausgangstunnel zu. Bashkiri und die beiden Mädchen wollten ihr folgen, aber Caine winkte ab und hielt sie zurück.
»Lasst sie laufen, sie kommt doch nur bis in die Schlucht. Ihre Waffen haben wir sichergestellt, also können uns ihre Genossinnen kaum etwas anhaben, wenn wir dorthin zurückkehren.«
»Müssen wir das wirklich?«, fragte Dorit Grenelle niedergeschlagen. Taff antwortete nicht sofort, sondern betrachtete nachdenklich die mit Schalttafeln und Kontrollinstrumenten bedeckten Wände der Halle.
»Vorerst jedenfalls nicht«, entschied er dann. »Diese aufwändigen Anlagen um uns herum müssen einen bestimmten Zweck erfüllen, sonst gäbe es sie nicht. Wir werden sie jetzt einer eingehenden Begutachtung unterziehen – vielleicht kommt dabei etwas Positives für uns heraus!«