Читать книгу Space Opera Großband September 2018: 1226 Seiten SF Sammelband - Harvey Patton - Страница 26
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Es konnte sich bei dieser Maschine logischerweise nur um ein Fahrzeug handeln, das mit
den Männern hergekommen war, welche die fremden Suggestoren zu sich geholt hatten. Sonst kam nie jemand in diese Gegend, die nächste menschliche Ansiedlung lag ungefähr achthundert Kilometer weit entfernt, und es gab hier nichts, das einen Flug hierher hätte veranlassen können.
Irgendwo in der Nähe mussten sich also die Fremden verborgen halten, sofern sie noch da waren.
Vieles sprach dafür, dass sie sich noch auf Lowins Planet auf hielten; auch Robbys Berechnungen hatten das mit einem Wahrscheinlichkeitsfaktor von neunzig Prozent ergeben. Es hieß also weitersuchen, bis wir irgendeine Spur von ihnen entdeckten.
Leider war unsere Robotsonde nicht das ideale Werkzeug dafür. Sie war eine Kugel von einem Meter Durchmesser und besaß keinerlei Einrichtungen, welche die Tragfähigkeit der Luft ausnutzen konnten. Sie musste darum stets eine Mindestgeschwindigkeit von vierhundert Stundenkilometer behalten, wenn sie nicht abstürzen sollte, und das war zu viel, um exakte Beobachtungen durchzuführen. Auch den Schweber hatten wir nur sekundenlang im Blickfeld behalten können.
Doch wir besaßen nun einmal nichts Besseres und mussten also notgedrungen weitermachen wie bisher. Mit der DARKNESS bis in die Atmosphäre herunterzugehen, konnte ich nicht riskieren, solange wir befürchten mussten, von den Unbekannten angegriffen zu werden. In tausend Kilometer Höhe hatten wir immer noch die Möglichkeit, auszuweichen, sobald die Radartaster anzeigten, dass wir beschossen wurden.
Wir beobachteten also angestrengt weiter, wobei ich mich vor allem auf Robby verlassen konnte, denn seine Positronik reagierte auch auf Eindrücke, die meine Augen bewusst nicht erfassen konnten. Er war es dann auch, der den nächsten Anhaltspunkt fand.
„Da unten in der Savanne muss ein Lagerplatz gewesen sein, Finch“, bemerkte er plötzlich. „Das Gras ist in einem Umkreis von etwa zwei Kilometern niedergetrampelt worden und hat sich noch nicht wieder aufgerichtet – ein Zeichen dafür, dass sich dort jemand längere Zeit aufgehalten hat. Dort muss der Sammelpunkt für die Männer gewesen sein.“
Ich strengte meine Augen an, doch umsonst, obwohl Robby die Sonde noch einmal über den fraglichen Punkt hinwegsteuerte. Dann aber konnte ich auch etwas deutlich erkennen. Ein breiter Trampelweg führte mitten durch das unregelmäßig mit Büschen und Baumgruppen bestandene Gelände. Hier waren Gras und sonstige Gewächse restlos in den Boden getreten – kein Wunder, wenn man bedachte, dass wahrscheinlich mehrere Hunderttausende darüber hinwegmarschiert waren.
Robby handhabte die Fernsteuerung des Robotspions geschickt wie ein versierter Akrobat. Der Trampelweg führte in annähernd gerader Linie zurück in Richtung der Bergkette, ließ sich also ziemlich gut verfolgen. Er war ungefähr zehn Kilometer lang und verschwand dann in einem Hochwald, der sich bis zu den ersten Erhebungen der Bergkette erstreckte.
Die Lage schien völlig klar.
Die Unbekannten hatten die Schweber auf dem Plateau niedergehen lassen und den Männern und Jungen dann befohlen, zu Fuß den Weg zu den Bergen zu gehen. Ich schüttelte mich unwillkürlich bei dem Gedanken, dass dort zweimal fast eine halbe Million Menschen marschiert war, willenlos, ohne zu wissen, was mit ihnen geschah!
Doch beim zweiten Male waren es mehrere Tausend weniger gewesen!