Читать книгу Space Opera Großband September 2018: 1226 Seiten SF Sammelband - Harvey Patton - Страница 30
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Wir waren unten angekommen.
Für einen Moment stand die DARKNESS bedrohlich in Schräglage, ehe die Teleskopstützen die Unebenheiten des Bodens automatisch ausglichen. Es war ein Glück, dass der Boden ziemlich hart war, sonst wären sie wohl metertief eingesunken. So aber standen wir so fest, wie es auf einer nicht für Raumschiffslandungen vorbereiteten Fläche eben möglich war.
Natürlich stand die Vegetation ringsum durch die Gluten der Landedüsen im Nu in hellen Flammen, doch Robby löschte diese schnell mittels der in die Landestützen eingebauten Feuerlöschanlagen. Das war auch dringend nötig, denn die Mädchen waren bereits bis auf wenig mehr als hundert Meter an uns heran.
Ich musste wohl oder übel Robbys Blatt spielen, also hastete ich zusammen mit ihm hinunter zur Luftschleuse. Er war natürlich schneller, öffnete die Schleuse und lief die Gangway herunter. Rasch turnten wir die Stufen hinab, und ich winkte sofort den Mädchen, die indessen bis auf fünfzig Meter herangekommen waren.
„Hierher, schnell!“, rief ich sie an. „Steigen Sie ein, wir bringen Sie in Sicherheit.“
Die Polizistinnen kamen weiter auf uns zu, ohne jedoch ihre Schritte zu beschleunigen. Sie setzten ein Bein vor das andere wie Automaten, und sie wären stur an uns vorbeigegangen, wenn ich mich nicht ihnen in den Weg gestellt hätte.
„Was soll das heißen, Major Vieten?“, fuhr ich die Anführerin an. „Wir landen hier und begeben uns selbst in Gefahr, um Sie herauszuholen, und Sie tun so, als ginge Sie das gar nichts an. Nun kommen Sie schon!“
„Geben Sie sich keine Mühe, Mr. Barkley“, sagte Major Vieten mit ausdrucksloser Stimme.
„Sie können und dürfen uns nicht aufhalten. Man hat uns gerufen, und wir werden diesem Befehl folgen. Wenn Sie uns daran hindern wollen, sehe ich mich leider gezwungen, Sie zu töten!“
Gleichzeitig hatte sie auch schon ihre Dienstwaffe gezogen, und die übrigen fünf folgten ihrem Beispiel. „Ein letztes Mal: Geben Sie uns den Weg frei!“
Ich hatte es nicht glauben wollen, doch das Klicken der Sicherungshebel belehrte mich darüber, dass diese Aufforderung ernst gemeint war. Da es mir aber mit dem Sterben noch nicht sonderlich eilte, trat ich schnell zur Seite. Wenn ich aber gehofft hatte, die Mädchen vielleicht überrumpeln zu können, so befand ich mich schwer im Irrtum. Sie setzten ihren Weg in Richtung Gebirge fort, doch sie passten genau auf, dass ihnen keiner von uns folgte.
„Willst du denn gar nichts tun?“, fauchte ich Robby an, der scheinbar völlig uninteressiert abseits stand. Der Maschinenmensch schüttelte den Kopf, und das versetzte mich noch mehr in Wut. „Du bist doch viel stärker und schneller als sie – du könntest ...“
„Ich kann gar nichts, Finch“, unterbrach mich der sonst so folgsame Roboter brüsk. „Ich könnte höchstens eine der sechs entwaffnen, dann würden die übrigen schon auf mich schießen. Dabei würde aber die Gefahr bestehen, dass die entwaffnete Polizistin getroffen wird, und das darf ich nicht riskieren.“
„Dein verdammtes erstes Robotergesetz soll doch der Teufel holen“, knurrte ich. „Du wendest es überhaupt recht großzügig an, wie mir scheint. Zuerst zwingst du mich gewaltsam zur Landung, um die Mädchen zu retten, wie du sagst. Dann hast du Gelegenheit, das zu tun – und du tust es doch nicht! Wo bleibt da eigentlich deine vielgerühmte Logik? Du hast doch schließlich einen Schocker bei dir, es wäre also eine Kleinigkeit für dich, sie zu lähmen, und niemand käme dabei zu Schaden.“
Robby grinste sphinxartig.
„Meine Logik geht andere Wege als die Ihre, Finch“, bemerkte er gelassen. „Wenn es an der Zeit ist, werde ich schon handeln. Vorerst muss ich noch warten.“
„Ja, worauf denn nur?“, murmelte ich verzweifelt und sah den Mädchen nach, die sich immer weiter von uns entfernten. „Wenn sie einmal bei den Unbekannten sind, ist es bestimmt zu spät.“
„Vielleicht auch nicht“, orakelte der anscheinend plötzlich übergeschnappte Roboter. Er sah mich prüfend an. „Merken Sie noch nichts? “
„Was soll ich schon merken?“, fragte ich böse und tippte mit dem Finger an die Schläfe. „Dass bei dir hier oben nicht mehr alles stimmt?“
In diesem Moment merkte ich es ...