Читать книгу Space Opera Großband September 2018: 1226 Seiten SF Sammelband - Harvey Patton - Страница 43
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Der Raumhafen von Brymboria war einer der größten, die ich je zu Gesicht bekommen habe.
Ständig landeten und starteten Schiffe. Wir mussten in einen weiten Orbit gehen und fast zwei Stunden warten, ehe wir die Landeerlaubnis bekamen. Als die DARKNESS endlich auf der Piste stand, wirkte sie zwischen den übrigen Riesenkähnen wie eine Nebelkrähe in einem Pfauengatter.
Ich warf mich in meinen besten Anzug und verzichtete darauf, unseren alten Schweber zu benutzen, um in dieser Umgebung nicht noch mehr aufzufallen. Vor dem Raumhafen mietete ich einen protzigen Schweber, der mich pro Stunde einen halben Solar kostete und steuerte damit das Geschäftsviertel an.
Unterwegs nahm ich Videoverbindung mit Mr. Andovers Büro auf, doch ein Roboter – Typ Perfecto – wollte mich abweisen und auf den nächsten Tag vertrösten. Dank Robby war ich im Umgang mit solchen Gesellen geübt und konnte ihm das ausreden. Ich bekam Andover selbst in die Leitung, bestellte ihm Grüße von Anwalt Stolle und bekam meinen Termin sofort.
Fred Andover war etwa fünfzig Jahre alt, klein und rundlich mit einer Stirn, die bis in den Nacken reichte. Er begrüßte mich zuvorkommend, kredenzte Whisky und Rauchwaren und studierte dann das Schreiben meines Anwalts. Dann nickte er mir zu.
„Der gute Stolle“, sagte er jovial. „Wir haben zusammen auf Terra studiert, uns aber jetzt schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich wollte ihn längst einmal besuchen, aber das Geschäft lässt mir einfach keine Zeit dafür. Wenn er sich für Sie einsetzt, sind Sie auf jeden Fall in Ordnung. Was kann ich also für Sie tun?“
Ich trank genussvoll meinen Whisky aus und lehnte mich bequem in den Pneumosessel zurück.
„Eine ganze Menge, Mr. Andover. Ich habe einen Auftrag für die Lieferung von fünftausend Robotern vom M-Typ – bis wann können Sie mir die besorgen?“
Der Geschäftsmann sah mich kühl an.
„In diesem Zimmer werden sonst bessere Witze gemacht“, meinte er ablehnend. „Ihre Bekanntschaft mit Mr. Stolle gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, derart schlechte Scherze mit mir zu treiben. Er schreibt hier, ich solle Ihnen eine gute Stellung besorgen, aber das muss ich mir wohl erst noch gründlich überlegen.“
Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
„Es kommt noch besser, Mr. Andover. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen einen einwandfrei funktionierenden Materie-Transmitter vorführen könnte? Bisher gibt es im terranischen Herrschaftsbereich noch nichts dergleichen – ich habe einen!“
„Jetzt habe ich aber genug“, polterte Andover los. „Meine Zeit ist zu kostbar, als dass ich sie mit solchen Blödeleien vertun könnte. Entweder Sie kommen jetzt zur Sache und sagen, was Sie wirklich von mir wollen, oder wir sind geschiedene Leute.“
„Dass einem doch niemand glauben will, wenn man einmal die Wahrheit sagt“, seufzte ich. „Mr. Andover, ich kann beweisen, was ich gesagt habe! Der Auftrag über fünftausend Roboter ist ebenso echt wie der Materie-Transmitter, der sich in meinem Schiff draußen auf dem Hafen befindet. Lesen Sie bitte diese Papiere; dann reden wir weiter.“
Fünf Minuten danach war Andovers Selbstsicherheit fort wie geschmolzener Schnee. Er wurde abwechselnd rot und blass und hatte sichtlich Atembeschwerden.
Rasch goss ich ihm einen Whisky ein, den er in einem Zug hinunterkippte. Dann aber wurde er recht aktiv, entschuldigte sich wortreich und kam sofort zur Sache.
„Tausend M-Roboter könnte mir General Electronics innerhalb einer Woche liefern“, überlegte er. „Auch Philips müsste einen entsprechenden Bestand auf Lager haben. Ein paar hundert kann ich bestimmt noch bei kleineren Firmen auftreiben, womit wir die Hälfte schon zusammen hätten.“
Ein weiterer Whisky, dann ließ er per Video seine Verbindungen spielen. Innerhalb von zwanzig Minuten hatte er zweitausendachthundert Roboter gekauft und weitere dreitausend bestellt. Dann wandte er sich strahlend wieder an mich.
„Das klappt wie am Schnürchen, wie Sie sehen. Doch wie ist es nun mit dem Transmitter – können wir sofort zu Ihrem Schiff fliegen?“