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Hinter dem Knick ging es noch etwa fünfzig Meter geradeaus weiter, hier fiel der Boden langsam ab. Dann schien der Tunnel abrupt zu Ende zu sein, und wir standen vor einer kompakten Felswand.

Das wäre aber witz- und sinnlos gewesen, folglich war mir klar, dass sich in dieser Wand ein gut getarnter Eingang befinden musste.

Und so war es auch, denn einer unserer Begleiter hielt seine Hand etwa drei Sekunden lang in die Kopfhöhe gegen eine bestimmte Stelle des Felsens. Dann ertönte ein leises Scharren, und die Wand schwang nach innen zurück.

Wir traten durch die Öffnung, und ich bekam große Augen. Vor uns lag ein Hohlraum, der so riesig war, dass man das gegenüberliegende Ende nur ahnen konnte. Die Decke lag mindestens fünfzehn Meter hoch und war wie ähnliche Bauten aus Gussplastik, so dass sofort klar war, dass dieser Raum künstlich angelegt worden war.

Rechts und links standen niedrige barackenähnliche Bauten aus Gussplastik, die sich soweit erstreckten, wie man sehen konnte und nur einen ungefähr zwölf Meter breiten Gang freiließen. Aus kleinen Fenstern starrten uns neugierige Gesichter an, die in dem allgegenwärtigen weißen Licht seltsam bleich wirkten. Hier waren also die gefangenen Männer untergebracht.

Da sich unsere Führer nicht weiter um uns kümmerten, sondern gleichmütig weiterschritten, konnte ich mich leise mit Robby unterhalten.

„Merkst du etwas, Boy?“, fragte ich. „Diese ganze Anlage hier kann nicht von heute auf morgen gebaut worden sein! Folglich steht fest, dass die Fremden sich schon seit längerer Zeit auf Lowins Planet aufhalten müssen. Die Entführung der Männer ist also schon von langer Hand her vorbereitet worden.“

Robby drehte seinen Kopf langsam von einer Seite zur anderen, um alle Einzelheiten aufnehmen zu können. Er nickte gelassen.

„In Anbetracht dessen, dass der Hohlraum aus kompaktem Fels herausgearbeitet werden musste, muss sein Ausbau einige Monate gedauert haben. Vermutlich gibt es aber noch weitere Räume, denn hier sind nirgends die technischen Anlagen zu sehen, ohne die die Fremden nicht auskommen können. Allein für die Luftversorgung muss eine umfangreiche Maschinerie vorhanden sein und auch die schattenlose Beleuchtung kommt nicht aus dem Nichts. Eines würde mich aber vor allem interessieren: wo die Fremden ihr Raumschiff versteckt haben.“

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass es hier irgendwo ein Schiff gibt. Im Canyon war nichts davon zu sehen, und hier kann es unmöglich hereingebracht worden sein. Wahrscheinlich ist hier nur kurz ein Raumer gelandet, hat Personal und Maschinen abgesetzt und ist dann wieder abgeflogen. Vermutlich wird er bald wiederkommen, und dann ...“

Ich musste abbrechen, denn die beiden Insekten waren vor einem der Wohnbauten stehengeblieben und wandten sich zu uns um.

„Sie werden in diesem Hause wohnen“, sagte einer der beiden. „Es enthält vier Räume, von denen bisher nur einer belegt ist. Über die anderen können Sie nach Gutdünken verfügen, Mobiliar ist überall vorhanden.“

„Wie lange werden wir hier bleiben müssen?“, fragte ich schnell. „Was soll überhaupt weiter mit uns geschehen?“

Die großen Facettenaugen sahen mich ausdruckslos an.

„Darüber können wir Ihnen leider nichts sagen. Wir hatten lediglich den Auftrag, Sie hier hereinzubringen und Ihnen Unterkunft zuzuweisen. Über Ihr weiteres Schicksal werden die Herren später entscheiden. Ich muss Sie nur noch ersuchen, alle vorhandenen Waffen abzugeben, sie sind ohnehin nutzlos für Sie.“

Gehorsam nestelten die Polizistinnen ihre Pistolen vom Gürtel und händigten sie den Fremden aus. Diese sahen Robby und mich abwartend an, doch ich schüttelte den Kopf.

„Bedaure, wir haben keime Waffen bei uns. Wenn Sie wollen, können Sie uns durchsuchen.“ Es kostete mich einige Mühe, diese Behauptung unbewegten Gesichtes herauszubringen, denn immer noch war in meinem Gehirn der fremde Zwang. Das wussten auch die beiden Insektenwesen, denn sie wehrten ab. Dann drehten sie sich um und gingen wortlos weiter, auf das Ende des Raumes zu.

Ich wollte stehenbleiben, denn es interessierte mich, wohin die beiden verschwinden würden. Leider machte mir aber Major Vieten einen Strich durch diese Rechnung. Sie sank urplötzlich zusammen und fiel in Ohnmacht. Rasch sprangen Robby und ich hinzu, fingen sie auf und trugen sie in den uns zugewiesenen Bau.

Space Opera Großband September 2018: 1226 Seiten SF Sammelband

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