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Nach Fort Lamy über Waza

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Auf dem Rückweg nach Pont Carol legte ich beim Zoll einen Stopp ein und holte die Post aus meinem Postfach, das inzwischen eingerichtet war. Uwe Reinders hatte geschrieben, einen richtig dicken Brief.

In Pont Carol wartete neben dem Empfangskomitee aus Kindern und Jugendlichen auch Moris auf mich. Er fragte höflich nach, wann denn die anderen Monsieurs ankommen werden und ob er noch eine Chance auf Arbeit habe. Ich vertröstete ihn noch einmal.

Heute wollte ich nicht zur Schule zurückfahren. Ich zündete die Petromax an und setzte mich an meinen provisorischen Schreibtisch aus Brettern, öffnete Uwes Brief und zog einen Stadtplan von Fort Lamy heraus. In dem Brief bat Uwe um einen Transport von Haushaltswaren in das Projekt, denn er sei immer noch auf den gemieteten R4 angewiesen. Sein Büro gleiche so langsam eher einem Lager, er brauche Platz. Den Termin für die Fahrt überließ er mir, es müsse nur bald sein. Wenn ich ihn nicht antreffe, solle ich beim Hauswächter nach dem Schlüssel fragen, der wisse Bescheid.

Egal wie ich fahren würde, über Kamerun oder über Kelo im Tschad, zwei Tage waren auf jeden Fall einzuplanen. Diese zwei Tage könnten mir am Ende fehlen. Doch wenn der Boss ruft, dann folgt man diesem Ruf besser.


Es gab immer mal wieder Unfälle auf der Fähre in Laï. Dies bedeutet lange Wartezeiten oder große Umwege. Die Fahrt über Kamerun war da sicherer.

Am nächsten Morgen verteilte ich in Pont Carol die Aufgaben für die nächsten Tage. Es waren immer ein paar mehr als für die Zeit notwendig. Damit brauchte niemand ratlos auf Arbeit warten, falls sich eine Verzögerung ergab. Mittlerweile wussten meine Leute auch, dass ich nicht ärgerlich wurde, wenn nicht alle Aufgaben erledigt waren. Sie wussten aber auch, dass ich durchaus verärgert reagieren konnte, wenn sich nichts bewegt hatte.

In der Schule meldete ich mich ab, nahm die Post nach Fort Lamy mit und fuhr weiter nach Torrok. Dort übernachtete ich in der Mission bei Pje Noire. Der erzählte mir, das Schwester Hildegard bald einen vierwöchigen Besuch im Mutterhaus antreten werde und in den Dörfern nun wieder das Gerücht umgehe, Schwester Hildegard fahre zur Geburt eines Kindes nach Hause. „Die Leute in den Dörfern können sich nicht vorstellen, dass jemand zölibatär lebt.“ So richtig konnte ich das auch nicht. Es ist doch einfach zu schön eine Frau in den Armen halten und mit ihr die gemeinsamen Stunden zu genießen. Pje Noire erzählte noch eine Anekdote von einem Pater. Den hatten die Schwarzen zwei Jahre lang kontrolliert und mussten dann feststellen: Es stimmt, er hat keine Frau. Das wäre wirklich la force de dieux, die Kraft Gottes.

Dann wusste Pje Noire noch, dass es jetzt in Maganda eine neue Mission der Anglikaner gab. Er sei ja auch für ein besseres Verhältnis zwischen den christlichen Kirchen, von diesen Leuten halte er aber nichts, sie seien ihm einfach zu radikal und würden nur für ihre eigenen Leute sorgen. Damit konnte ich dann geschickt auf meine nächsten Fragen kommen. Pje Noire hatte mir von verschiedenen Werkstätten in der bischöflichen Residenz in Moundou erzählt und ich wollte nun wissen, was dort vorhanden war. „Bei meinem nächsten Besuch im bischöflichen Prälat kann ich ja in Pont Carol anhalten, dann fahren wir gemeinsam nach Moundou.“ Dieses Angebot nahm ich gerne an, denn wenn meine neuen Kollegen kein Visum zum mehrfachen Grenzübertritt erhielten, mussten sie sich zwangsläufig nach Moundou als größerer Stadt orientieren. Ich war zwar schon mehrmals dort zur Bank, doch in Garoua kannte mich besser aus.

Am Morgen fuhr ich die paar Kilometer nach Pala zurück und dann weiter Richtung Kamerun. An der Einmündung der Piste zur N1 bog ich nicht links sondern nach rechts ab, Richtung Maroua.

Die Hauptstraße führte bald durch eine große Ebene aus der wie Zahnstocher einzelne Felsen herausragten. Immer wieder führte die Straße um größere Felsen und Felsgruppen herum. Die ‘Zahnstocher’ wurden immer höher und bildeten Felsketten. Manchmal klebten kleine Hütten wie Schwalbennester an den oberen Felsen und Terrassen boten Platz für den Hirseanbau. Dort oben lebten wirklich Menschen.

Maroua war erheblich kleiner als Garoua, jedoch hatte ich den Eindruck, der Ort war größer als Pala und auch irgendwie anders. Der ehemalige deutsche Verwaltungssitz, das war Maroua als Kamerun noch deutsche Kolonie war, machte nicht den Eindruck eines typisch schwarzafrikanischen Dorfes oder einer Kleinstadt. Mir war schon auf den letzten Kilometern aufgefallen, dass die Kleidung der Leute, die mir jetzt begegneten, eher arabisch wirkte. Die Menschen waren zwar dunkelhäutig, jedoch nicht so tief braun und auch die Gesichtszüge waren anders. Wenn nicht die bunte Kleidung der Leute gewesen wäre, hätte die Stadt auch in Tunesien sein können. Der arabische Einfluss war deutlich spürbar.

Als ich die Ortsmitte erreichte, stand gegenüber den Gebäuden für Präfektur, Post und einigen Geschäften auch eine Moschee auf dem zentralen Platz. Etwas abseits des Zentrums fand ich einen Markt und versorgte mich mit frischem Obst. Auch hier überwogen die Händler in langen Gewändern, dem Boubou, wie ich ihn bei einigen Händlern in Garoua gesehen hatte. Die meisten Leute auf dem Markt sprachen dem Klang nach einen arabischen Akzent. Der Markt war eine bunte, friedliche Mischung der verschiedenen Kulturen, bis hinein in die Familien. Wie sonst war zu erklären, dass der Mann offensichtlich zum Islam gehörte und seine Frauen barbusig ihre Ware auf dem Markt anboten.

Über Kilometer änderte sich die Landschaft nicht. Beiderseits der Straße immer wieder die steil aufsteigenden Felsen und Siedlungen, die an den Kuppen klebten. Wie schwierig musste das Leben da oben sein. Alles, auch Wasser musste den Berg hinauf geschafft werden. Diese Siedlungen wurden von negroiden Stämmen bewohnt. In der Ebene hatten sich die Hirtenstämme mit arabischem Einfluss niedergelassen. Der Grund für die Siedlungen auf den Anhöhen lag wohl in der Vergangenheit. Früher wurden immer wieder Schwarzafrikaner von den arabischen Stämmen als Sklaven gefangen genommen. Die Siedlungen oben auf dem Felsen waren einfach besser zu verteidigen. So stand es jedenfalls in den Beschreibungen, die ich gelesen hatte.


Wie viele Generationen haben wohl an diesen Terrassen gearbeitet.

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass es nur noch auf der linken Seite der Straße diese Felsen gab. Rechts erstreckte sich eine schier unendliche Ebene aus Gras und niedrigen Buschwerk. Ich passierte ein Schild, dass in zwei Kilometern die Lodge „Waza, Park national de Kamerun“ ankündigte. Ich umfuhr noch eine Felsgruppe und mein Blick fiel auf eine kleine Kuppe an der nicht die dunkelbraunen oder ockerfarbenen Hütten klebten, sondern eine Gruppe weiß gestrichener Gebäude. An den Hängen waren auch keine Terrassen für den Hirseanbau angelegt. Die Straße führte schnurgerade durch die Ebene. Ich schaute auf meine Uhr. Für eine Cola musste Zeit sein. Ich fuhr die kleine Schotterstraße hinauf und erreichte das Plateau mit der Lodge. Ich war offenbar der einzige Gast. Keine Autos vor den Hütten, nur gelegentlich Personal, dass, wie es schien, mit Reinigungsarbeiten beschäftigt war. Ich setzte mich auf die große Terrasse des Restaurants unter einen Sonnenschirm und schaute in die nicht endende Ebene. Eine zierliche Afrikanerin, etwa in meinem Alter und europäisch gekleidet, fragte nach meinen Wünschen. Ich bestellte eine Cola. Wenig später kam die junge Frau mit einer Flasche Cola und einem mit Eiswürfeln gefüllten Glas auf einen Tablett zurück. Als sie die Cola einschenken wollte, hielt ich zurück und schüttete die Eiswürfel auf den Boden. Sie sah mich erstaunt an. Ich war wohl doch kein allein reisender Tourist und sie fragte, ob ich über Nacht bleiben wolle. Ich verneinte und erzählte, dass ich auf dem Weg nach Fort Lamy sei aber gerne mit einigen Freunden die anstehenden Feiertage hier verbringen würde. Ich erkundigte mich nach Übernachtungsmöglichkeiten und Preisen und wollte dann wissen, ob man zu der Zeit viele Gäste erwartete. „Wenn sie mit ihren Freunden herkommen wollen, ist das kein Problem, um diese Zeit erwarten wir kaum Touristen. Auch jetzt sind nur drei der zwanzig Zimmer belegt.“ war die erlösende Auskunft. Ich bedankte mich, trank meine stark gekühlte Cola, die mir sofort den Schweiß aus allen Poren trieb und genoss die hervorragende Aussicht. Für eine Cola hatte ich wohl noch Zeit, dies Mal ohne Eiswürfel und nicht so stark gekühlt. Als mir die junge Frau die Cola brachte, meinte sie: „Monsieur, ich möchte sie nicht drängen, aber wenn Sie noch die letzte Bac über den Chari erreichen wollen, dann sollten sie bald fahren. Das letzte Stück der Piste ist sehr schlecht und die Bac geht nicht im Dunkeln.“ Ich bedankte sich für den Hinweis und zahlte.

Das junge Mädchen hatte recht. Ab hier gab es keine Felsgruppen mehr. Auf beiden Seiten bald nur endloses Grasland und gelegentlich einige lockere Buschgruppen. Die Piste führte immer mal wieder über einen Damm. Ich erreichte die Kreuzung der Verbindung Fort Lamy – Kano in Nigeria. Es war noch eine Stunde bis Sonnenuntergang und 15 Kilometer bis zum Grenzfluss. Das sollte zu schaffen sein. Ich bog nach rechts ab. Der Verkehr war dichter. Immer wieder kamen mir hoch beladene Camions entgegen und oben auf der Ladung Personen, die sich im Fahrtwind eng zusammen kauerten.

Die Piste verlief jetzt weitgehendst auf einem Damm, der gerade so breit war, dass sich zwei Fahrzeuge begegnen konnten. Immer wieder musste ich den entgegenkommenden Lkw’s ausweichen, weil die tiefen Furchen, die die letzte Regenzeit in dem weichen Damm hinterlassen hatte, nicht geglättet waren. Dennoch erreichte ich vor Sonnenuntergang den Chari.

Ich stieg aus und sah mich um. Der Fluss war hier wohl etwa 70 Meter breit und hatte sich mehrere Meter tief in die Landschaft eingefressen. Unterhalb der Anlegestelle öffnete sich eine breite, sandige Ebene auf der einige Personen auf der Suche nach Wasser Gruben aushoben. Bis zur Bac waren es noch etwa Zweihundert Meter. Vorher war noch der Kameruner Zoll zu passieren, der in einer Strohhütte untergebracht war. Ein massives Gebäude gab es einige Hundert Meter abseits. Der Weg dorthin war jedoch kaum befahren. Langsam fuhr ich die Böschung zur Bac herunter und reihte mich neben den Lkw in die Schlange der wartenden Fahrzeuge ein.

Ich sah auf den Fluss. Einige beladene Piroggen, längliche, schmale Boote, aus einem Baumstamm geschlagen, fuhren auf dem Fluss. Am gegenüberliegenden Ufer konnte ich einige kleine Boote aus Stahl ausmachen. Die Bac legte an. Sie konnte gerade zwei Lkw und vier Pkw befördern. Es gab kaum noch Farbe auf dem Blech und die Auffahrrampe quietschte und knarrte erbärmlich, als sie herunter lassen wurde. Die Fahrzeuge rollten langsam die Rampe herunter und mussten dann richtig Gas geben, damit sie die wenigen Meter der steilen Böschung hinauf kamen.

Erst nachdem alle Ankommenden durch den Kameruner Zoll abgefertigt waren, setzten sich die Fahrzeuge vor mir in Bewegung und fuhren langsam die letzten steilen Meter herunter auf die Rampe. Die kleinen Autos wurden dicht aneinander herangefahren und der Peugeot 403, der nach mir gekommen war, wurde als letzter Pkw auf die Bac gelassen. Seine Hinterachse blieb auf der Rampe. Die Rampe wurde angehoben und der alte Schiffsdiesel tat seine Arbeit. Die Bac löste sich langsam vom Ufer.

Am gegenüberliegenden Ufer die gleiche Situation. Ich konnte passieren, nachdem ich einen Einreisestempel in meinen Pass bekommen hatte. Nach einigen hundert Metern erreichte ich die Asphaltstraße Fort Lamy – Faya Largoeut. Die Häuser am Straßenrand standen immer dichter beieinander und schließlich waren auf beiden Seiten der Straße nur Mauern. Die Straße war belebt. Esel- und Ochsenkarren, Pritschenwagen der verschiedensten Marken und jeden Alters, Lkw, große und kleine, die manchmal aus mehreren Marken zusammen gebaut waren, belebten die Straße.

Ich hielt an, um mich auf der Karte zu orientieren. Es war eigentlich recht einfach das Büro zu finden. In dem großen Kreisel die zweite Abfahrt in die Stadt. Zum Glück musste ich immer an markanten Punkten abbiegen. Zum Schluss bog ich in eine Seitenstraße ein an der zweigeschossige Häuser standen. Ich parkte den Wagen auf dem Hof des Hauses mit dem gelben Sockel. Hier sollte das Regionalbüro sein.

Ich ging um das Haus herum zum vorderen Eingang. Dort hing ein kleines Schild „Bureau de Service développement d’allmangne“ Der Eingang war nicht verschlossen. Ich ging ins Haus. Vor der rechten Wohnung im Erdgeschoss noch mal ein Schild. Ich drückte den Klingelknopf und ein schnarrendes Geräusch ertönte. Uwe öffnete mir die Tür. „Ah, schön das du da bist. Komm rein.“ Er geleitete mich in das von ihm bewohnte Zimmer. „Das ist meine Welt. Hier steht und liegt im Moment alles durcheinander. Ich bin froh, wenn du so viel wie möglich mit nimmst.“ Wir fanden jeder einen Platz am Küchentisch. „Cola oder Wasser, was möchtest du?“

„Gib mir mal ne Cola, aber ohne Eis und nicht so ganz kalt, wenn’s geht.“

„Wie war die Fahrt?“

„Ich bin über Kamerun gekommen. Das letzte Stück ist ganz schön nervig. Zurück ist es, glaube ich, besser, am Chari entlang nach Pont Carol zu fahren.“

„Willst du dich hier etwas frisch machen oder im Hotel. Ich habe gedacht, bevor wir das Chaos hier noch vergrößern, könntest du im Hotel Tchaddien übernachten. Die meisten Europäer steigen da ab. Da könnten wir auch zu Abend essen.“

„Dann würde ich lieber im Hotel duschen.“

„Gut, dann fahren wir, wenn du deine Cola getrunken hast.“

Das Tchaddien war das größte und komfortabelste Hotel das Fort Lamy zu bieten hatte. Eine Wohlfühloase für Diplomaten, für Leute die meinten, hier ihr Geschäft des Lebens zu machen, für technische Berater und gefrustete Entwicklungshelfer, wie mir später ein junger Tchadder das Hotel beschrieb. Es lag am anderen Ende der Stadt, etwas außerhalb, an der Straße zum Flugplatz. Offenbar lagen alle neuen Hotels in der Nähe eines Flugplatzes, das Benue ja auch. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass in einem Konfliktfall die Menschen von hier schneller in Sicherheit gebracht werden konnten.

Vor dem langgestreckten, zweistöckigen Gebäude war rechts und links der breiten Zufahrt ein riesiger Parkplatz angelegt. Wir waren jeder mit dem eigenen Wagen gekommen und parkten unter den jungen Bäumen, die später einmal Schatten spenden sollten. Die Eingangshalle des Hotels bildete gleichzeitig den Durchgang in den Hof- und Terrassenbereich mit Schwimmbad. Rechts vom Eingang, war, gegenüber die Rezeption durch eine Glaswand getrennt, das Restaurant. Hinter der Rezeption führte eine breite Treppe in das obere Geschoss. Ich füllte meine Anmeldepapiere aus und bekam ein Zimmer im Erdgeschoss mit Blick auf den Hof. Auf der mit polierten Natursteinen verkleideten Rückwand der Rezeption war eine Preisliste angebracht: Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer 5000 CFA. Das war mehr als das Doppelte eines Monatsverdienst von Olivier für nur eine Nacht. Wer hier übernachtete, hatte ein gut gefülltes Spesenkonto oder musste sehr viel verdienen. Mit dem, was ich vom DED für den Lebensunterhalt bekam, hätte ich es hier auch nicht lange durchgehalten und ich bekam schon den Höchstsatz. Ich nahm meine Tasche und ging auf’s Zimmer. Uwe regelte die Zahlungsmodalitäten.

Als ich das Zimmer betrat schlug mir eine übermäßige Kühle entgegen, so als würde ich einen Kühlschrank betreten. Ich schaltete die Klimaanlage aus, denn so niedrige Temperaturen war ich nicht mehr gewohnt. Das Zimmer hatte ein eigenes Bad mit Dusche, Wanne und WC, einen geräumigen Schrank und ein großes Fenster, mit Blick auf die Gartenterrasse mit dem großen Pool.

Ich spülte mir den Staub aus den Haaren, zog frische Kleidung an und ging zum Restaurant. Während des Essens besprachen wir den aktuellen Zustand der Projekte. Uwe sollte in der nächsten Woche nach Garoua fliegen und den zweiten Rover übernehmen. Die Neuen sollten eine Woche in Fort Lamy bleiben, um alle Formalitäten zu erledigen und sich an den offiziellen Stellen, der „Société de Développement Rural“ und unserer Botschaft vorzustellen. Das landwirtschaftliche Projekt wurde, wie die Schulen auch, von tschadischer Seite durch diese staatliche Organisation betreut. Dabei fiel Uwe ein, dass er mich ja auch noch vorstellen musste.

Für den Nachmittag des nächsten Tages hatte er einen Termin beim Chef der Société de Développement Rural bekommen. Bis dahin wurde der Rover mit den sperrigsten Dingen beladen, die sich im Büro fanden. Herd, Kühlschrank, Feldbetten, Lampen und einiges an kleineren Sachen verschwand in den verbliebenen Hohlräumen. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem R4 zu unserer Verabredung.

Der Chef der SDR 15 19 war ein recht junger Mann aus dem Süden. Er war sehr interessiert an den Fortschritten an den Projekten und würde sich auf die Zusammenarbeit und weitere Projekte mit dem DED freuen. Zum Abschluss des Gespräches kündigte er an, sobald er dazu Gelegenheit habe, die Projekte zu besuchen. Uwe meinte, da wir schon einmal dabei sind, mich auch gleich noch bei der Deutschen Botschaft vorzustellen. Also fuhren wir nach Farscha, dem Diplomatenviertel.

Damit war es für die Heimfahrt zu spät geworden und ich übernachtete noch einmal im Tchaddien. Am nächsten Morgen brach ich zeitig nach Pont Carol auf. Wieder über Kamerun, mit einem Stopp in Waza, wo ich mich mit der jungen, freundlichen Afrikanerin lange unterhielt.

Abelas Amulet

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