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Allium L. Lauch


Allium moly L. Gold-Lauch, Bailey 1947

Neben den seit altersher in den Gärten als Gemüse- und Würzpflanzen angebauten Lauch-Arten wie Zwiebeln, Porree, Knoblauch und Schnittlauch, werden andere Arten dieser Gattung als Zierpflanzen gezogen. Der im Mittelmeergebiet bis hin nach Spanien und den Pyrenäen heimische Gold-Lauch (A. moly L.) kam zwischen 1561 und 1565 nach Deutschland, breitete sich aber zunächst nur langsam aus. Erst seit dem 17. Jh. wird er in den deutschen Gärten dann häufiger. So finden wir ihn 1613 im Hortus Eystettensis als Moly latifolium, flore flavo, und 1623 bezeichnete ihn Caspar Bauhin als Moly latifolium luteum odore allii secundum. Vor 1630 war er als Moly latifolium luteum auch im herzoglich braunschweigischen Garten zu Hessem vorhanden. Der damalige Name geht auf die antike Zauberpflanze Moly zurück. Homer berichtet in der Odyssee, daß der Gott Hermes Odysseus ein Kraut, »Moly wird’s von den Göttern genannt«, überreicht habe, mit dessen Hilfe er die Zauberkünste der Circe unwirksam machen könne. Da Theophrast angab, der Moly wachse in Arkadien und habe eine runde zwiebelförmige Wurzel und meerzwiebelartige Blätter, meinten die alten Botaniker, es müsse sich um einen Lauch gehandelt haben. Bei dem z.B. von Matthiolus abgebildeten Moly handelt es sich offenbar um den weißblühenden südeuropäischen Behaarten Lauch (A. subhirsutum L.). Auch andere wildwachsende Lauch-Arten mit breiten Blättern wurden damals der »Gattung« Moly zugezählt. Im Pinax von Bauhin (1623) werden unter Moly 14 Arten aufgeführt. Auch Heinrich Bernhard Ruppius benutzte in seiner Flora Jenensis 1718 den Namen Moly und bezeichnete den Gold-Lauch als Moly Pyrenaicum, flore luteo, im Gegensatz zu Tournefort, der ihn in seinen Institutiones (1700) zu Allium gestellt und ihn Allium latifolium luteum genannt hatte. Linnaeus ordnete ihn dann 1753 endgültig der Gattung Allium zu und verwendete den alten Namen Moly als Artbezeichnung. Die antike Zauberpflanze Moly, die wahrscheinlich überhaupt nur eine mythologische Erfindung war, ist der Gold-Lauch jedenfalls nicht gewesen.

Die meisten der anderen heute als Zier-Läuche in unseren Gärten gehaltenen Allium-Arten wurden erst sehr viel später in Gartenkultur genommen. Von den in den Steppengebieten Innerasiens heimischen Arten verdanken die meisten ihre Erstbeschreibung und Einführung dem damaligen Direktor des Botanischen Gartens in St. Petersburg Eduard Regel, so der Blauzungen-Lauch (A. karataviense Reg., 1875), der Riesen-Lauch (A. giganteum Reg., 1883) und der Rosenbachs-Lauch (A. rosenbachianum Reg., 1894, syn. A. jesdianum Boiss.). Erst Anfang des 20. Jhs. erreichte uns der in Kleinasien und Nordpersien beheimatete Sternkugel-Lauch (A. christophii Trautv., syn. A. albopilosum C. H. Wright).

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