Читать книгу Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman - Helen Carter - Страница 24

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ToyBoy - Teil 4

Ich wankte leicht hin und her, geführt von seinem Griff.

»Hey, Vorsicht!«, sagte er leicht belustigt. »Du fällst noch auf die Nase, und dann bringt Papa mich um.«

»Stimmt, ich muss ja morgen ein hübsches Mädchen sein.«

»Du bist so oder so ein hübsches Mädchen!«

Ich tappte vor mich hin und war nicht unglücklich, dass ich seinen festen Griff um meinen Arm spürte. Das musste ich zugeben. Also nutzte ich die Gelegenheit und lehnte mich gegen ihn. Ich erwartete, dass er versuchen würde, mich zu stützen und gleichzeitig ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen. Doch nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil. Er drückte mich nur noch mehr an sich. Zielstrebig führte er mich um die Ecken, die Straßen hinunter bis vor meine Haustür. Faszinierend!

»Du willst sicher noch kurz mit reinkommen, oder?«, sagte ich mit träger Stimme. Was ritt mich eigentlich, ihn hineinzubitten? Damit er seinem Vater über meine jämmerliche Behausung taufrisch Bericht erstatten konnte?

»Okay, wenn du’s schon vorschlägst.«

Ich hatte einen kleinen Kampf mit dem Schlüsselloch, schlug mich aber wacker. Dann waren wir in meinem Wohnzimmer.

»Und wo ist der Rest der Wohnung?«, seine Stimme war tief und weich. Gänsehaut war garantiert!

Aber nicht bei diesem dämlichen Spruch! Blitzschnell drehte ich mich um und funkelte ihn böse an. Er überraschte mich mit einem breiten Grinsen. »War ein Scherz.« Dann ließ er sich auf das Sofa fallen. »Und? Bekomme ich jetzt noch einen Drink?«

Suchend blickte ich mich um. Wie peinlich! Ich hatte nur noch den Rest Sherry im Bad.

»Kaffee?«, fragte ich hoffnungsvoll.

»Hast du nichts Stärkeres?«

Also gut, sollte er die Flasche leeren!

Derek nahm eine Zigarette aus seiner Schachtel. »Ich darf doch, oder?«

Ich nickte.

»Danke.«

Er hielt mir die Schachtel hin, doch ich lehnte ab. Fast lag er flach auf meiner Couch. Die Unterarme hatte er hinter sich aufgestützt, sein Hemd war ein Stück weit aus der Hose gerutscht und gab den Blick auf einen flachen, festen Bauch und den schmalen Haarstreif frei, der sich bis zu seinem Nabel hinaufzog. Eindeutig appetitlich!

Derek hatte den Körper eines Balletttänzers. Kein Gramm Fett und doch nicht dürr, sondern mit strategisch exquisit platzierten Muskeln. Er zündete sich eine Zigarette an und inhalierte in tiefen Lungenzügen. Plötzlich begann er zu husten. Kein Wunder, bei den Mengen, mit denen er seine Atemwege teerte! Schnell sprang er auf und warf sich förmlich über das Spülbecken. Er trank Wasser aus dem fließenden Strahl. Da versagte Eaton …

Dankenswerterweise gönnte er mir somit einen ausgedehnten Blick auf seinen göttlichen Hintern. Hart und rund. Selbst in diesem Moment strahlte jede seiner Bewegungen eine eindeutig erotische Aufforderung aus.

»Es will mir scheinen, du solltest das viele Rauchen lassen.« Ich legte den Klang eines Hofschauspielers in meine Stimme. Der mühsame Versuch, die Tatsache zu übertünchen, dass meine Gedanken eindeutig auf Abwege gingen …

Noch immer gebeugt, drehte er sich um. Das halbe Gesicht glänzte vom Wasser. »Klar, sollte ich. Aber das ist die Sucht, und die bringt mich eines Tages um.« Er sagte es mit der Gelassenheit eines Menschen, für den Eines Tages noch sehr weit weg war.

Er kam wieder zurück und ließ sich auf die Couch fallen.

Eingehend betrachtete ich Derek. Der Sex quoll aus jeder seiner Poren und doch benahm er sich, als ob er es überhaupt noch nicht bemerkt hatte. Er war entschiedenermaßen der feuchte Traum eines jeden Mädchens. Himmel! – Ich wollte ihn wirklich!

Aber es ging nicht. Zwar hatten wir es schon einmal miteinander getrieben, aber da wusste ich noch nicht, dass er Georges Sohn ist. Jetzt stand George eindeutig zwischen uns.

»Denkst du, er schläft jetzt mit ihr?«, meine Stimme klang gequälter, als ich beabsichtigt hatte. Eigentlich wollte ich nur eine Information von ihm.

Derek blickte zur Decke. Ich war überrascht, seine Augen groß und glasig zu sehen. Kam das von dem einen Ale? Mein Gast hatte offensichtlich nicht erst in diesem Pub angefangen zu trinken.

»Klar. Er vögelt sie seit Jahren.« Die Nonchalance mit der er den Satz sagte, schockierte mich mehr, als die eigentliche Aussage, die ja so überraschend nicht war. »Und deine Mutter?«, wollte ich wissen.

»Was soll mit ihr sein?«

»Stört es sie nicht, dass ihr Mann mit anderen Frauen …«

Er zuckte die Schultern. »In unserer Familie kümmert man sich nicht groß um so was.«

»Ich gehe morgen Abend mit deinem Vater und ein paar anderen Männern aus. Wirst du auch da sein?« Warum fragte ich ihn das? Was sollte er da? Mit mir schlafen und mich anschließend bezahlen? Mein Magen drehte sich um. Das wollte ich auf keinen Fall! Nicht er!

Derek blickte mich an, doch es schien, als sehe er durch mich hindurch. Wie aus weiter Ferne kam sein Blick zurück, heftete sich auf mich. Er stieß kurz Luft durch die Nase und grinste dann. »Nein, Süße, das sind Geschäftsessen«, antwortete er endlich und schien die Situation wieder voll im Griff zu haben. Entspannt lehnte er sich zurück und legte einen Arm lang über die Rückenlehne.

»Kennst du noch andere Mädchen, die bei diesen Essen dabei sind? Ich bin ja wohl nicht die einzige.«

»Die Einzige sicher nicht.«

»Schläft er mit jedem Mädchen?« Jetzt war es eh egal, was ich fragte!

»Nein, er ist ja kein Zuhälter, der die Pferdchen einreitet.«

»Das war geschmacklos!«

Er zuckte mit den Schultern. »Es ist Amüsement für die Klienten. Nicht mehr, nicht weniger.«

»Und warum sollst du jetzt nach mir sehen? Denkt er, ich bin eifersüchtig und springe verzweifelt in die Themse?«

»Weiß nicht. Vielleicht denkt er ja, du liebst ihn.« Der Satz klang seltsam genervt von Derek. Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte durchs Fenster nach draußen.

In diesem Moment verspürte ich den unbändigen Drang, mich zu ihm hinüberzubeugen und ihn zu küssen. Wollte einfach nur die Wärme seiner Lippen auf meinen spüren … Ich hatte ganz einfach Lust auf ihn, auf seine Nähe. Außerdem wollte ich sehen, was er im Bett so draufhatte, und wie er sich von George unterschied. Oder wo er ihm ähnelte.

»Vielleicht wollte er auch nur, dass ich dich unterhalte, indem ich mit dir ins Bett gehe.« Der Zynismus in Dereks Stimme war kaum zu überbieten. Abrupt stand er auf und ging zur Tür.

»Derek!«

Er drehte sich zu mir um.

»Gehst du etwa?«, stieß ich hervor. Enttäuschung und Wut erfüllten mich. »Tu doch einfach, was Papa von dir erwartet und leg mich flach!«

Trocken sagte er: »Woher willst du wissen, was mein Vater von mir erwartet?«

»Gut. Dann bums mich eben, weil man das mit Frauen wie mir so macht. Wäre ja nicht das erste Mal.«

Seine Augen hatten die Düsternis eines nebligen Herbsttages, als er sagte: »Ich bin kein Zuhälter!«

Ich schluckte hart. In meinem Kopf drehte sich alles. Was tat ich bloß? Was sagte ich da bloß?

Dereks Hand lag noch immer auf der Türklinke und er sah mich an. Dann sagte er: »Ich gebe dir einen guten Rat, Emma: Gewöhn dich nicht allzu sehr an meinen alten Herrn. Das bringt kein Glück!«

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