Читать книгу Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman - Helen Carter - Страница 30

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Der Lord unter den Männern - Teil 1

Der Türsteher im langen, blauen Fantasie-Uniformmantel zog eine der zahllosen auf Hochglanz polierten Glastüren auf, die die beeindruckende Fassade des »Savoy« mit seinem chromfarbenen Namensschriftzug vervollständigten.

Mit klopfenden Herzen betrat ich die Lobby. Wo ich mich noch vor kurzem so cool gefühlt hatte, stieg nun eine beängstigende Nervosität in mir auf. Was wäre, wenn mich Georges Herrn nicht mochten? Oder wenn ich vor Panik keinen gescheiten Satz herausbrachte? Letzteres war noch nicht einmal mein Problem, denn dann hätte ich wenigstens tiefgründig gewirkt. Mein Thema war eher, dass ich in einem nervösen Anfall wie ein Vollidiot zu schwatzen begann. Ich hatte dann die unangebrachte Tendenz, alle möglichen Dinge aus meinem Leben zu beichten. Dümmliche Anekdoten, die vielleicht noch beim Nachbarschaftsplausch auf der Straße funktioniert hätten, aber hier im »Savoy« fatal wären. Sollte mein Gegenüber dann peinlich berührt schweigen, deutete ich dies stets als Aufforderung, weiterzuplappern.

So beschloss ich also, mich mit äußerster Kraft zusammenzureißen und kein falsches Wort zu sagen. In meinem Magen kribbelte es und ich fühlte meine Beine nicht mehr. Wann war ich jemals so nervös gewesen? Warum zum Teufel drehte ich nicht einfach um? Das wäre doch das Leichteste.

Die Eingangshalle begrüßte den Besucher mit wunderbarem Marmorboden und gewaltigen Säulen, die bis in den Himmel zu reichen schienen. Umgeben war man von einladenden Sitzgruppen und riesigen Palmen.

Ich hatte den direkten Weg zum Empfang eingeschlagen, doch Danny, der Fahrer, lenkte mich elegant und unauffällig nach rechts. Ihn für diesen Moment noch an meiner Seite zu haben, beruhigte mich.

Wir betraten einen Flur, der uns augenblicklich vom wuseligen Empfangsbereich in die Stille führte. Der dicke Teppich, in dem meine hohen Absätze versanken wie in einem dunkelgrünen Sumpf, verschluckte alle Geräusche, ähnlich frisch gefallenem Schnee.

Die sechste Tür war unsere. Danny klopfte an und öffnete, ohne auf eine Antwort zu warten. Galant trat er zur Seite und ließ mich hinein. Als ich ihn unsicher anblickte, schenkte er mir ein Lächeln, das von einem aufmunternden Nicken begleitet wurde. Das tat gut, denn inzwischen fühlte ich mich wie beim Zahnarzt.

So betrat ich einen großartigen Raum, der mir beinahe den Atem raubte. Creme- und Grautöne überwiegten. Das Mobiliar war, im Gleichklang mit dem Eingangsbereich, wunderbarster Historismus. Die Gemälde an der Wand zeigten üppigste barocke Blumenpracht. Perfekt dazu passte ein riesiges Blumenarrangement auf einer Anrichte an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Einen Moment lang war man versucht, zu überlegen, ob auch dieses nur gemalt wäre. Aber der schwere Duft zeugte von der Realität der Blumen.

Auf der linken Seite kam ein Durchgang, der aber teilweise von einem dunkelroten Vorhang verhängt war. Ich blickte hindurch, denn irgendjemand musste ja schließlich da sein …

George! Er stand, ein Glas mit bernsteinfarbenem Whiskey in der Hand, bei einer sehr attraktiven, langbeinigen Brünetten. Sie unterhielten sich angeregt wie alte Bekannte, die sich nach langer Trennung viel zu erzählen hatten. Die Frau trug ihr dichtes, lockiges Haar kurz geschnitten. Ihr Modelkörper steckte in einem weich fließenden Jersey-Kleid, das ihre statuettenhaften Formen weich umspielte. Es hatte einen so raffinierten Aubergine-Ton, dass sie mehr nackt, denn angezogen wirkte.

George entdeckte mich und die Frau folgte seinem Blick. Sofort schob sich ein herzliches Lächeln über ihr perfekt geschminktes Gesicht.

»Schön, dass du gekommen bist!«, rief George mir entgegen.

Er stellte sein Glas ab, streckte beide Arme vor sich aus und eilte mir entgegen. Wir tauschten Küsschen links, Küsschen rechts aus. Doch beim letzten Küsschen blieb er an meiner Wange und flüsterte: »Du riechst so sexy. Ich werde dich sofort hier auf dem Tisch ficken.«

Ich grinste und gab ihm eine spielerische Ohrfeige. »Du hast dir doch gestern schon deine Befriedigung geholt …« Diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen. Und es war eine gute Replik, denn sie verbreitete den Eindruck, dass ich mich dazugehörig fühlte.

»Spielverderberin! ... Jane, darf ich dir Emma vorstellen …«

Wir machten die Honneurs und zeigten, dass wir keine Waffen trugen.

»Hallo«, grüßte mich die Schöne. »George hat mir gerade von dir erzählt. Ich war so neugierig. Du siehst wirklich toll aus!«

Dass sie so unumwunden vom Aussehen sprach, behagte mir nicht, trotzdem erwiderte ich ehrlich: »Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.«

Ich blickte sie von oben bis unten an und konnte mich nicht lösen. Sie hatte kleine, feste Brüste, deren Nippel sich exakt unter dem weichen Stoff abzeichneten. Wenn sie sich bewegte, erkannte man nur zu gut, dass sie keinen BH trug. Genauso, wie sie entweder auf den Slip verzichtet oder ein Zauberhöschen gefunden hatte, das man selbst unter diesem Stoff nicht sehen konnte. Der Glanz ihres Kleides zog meine Finger magisch an. Ich wollte sie unbedingt berühren. Wobei mir durch den Kopf schoss, dass es wohl genau das war, was sie mit ihrer Kleiderwahl beabsichtigt hatte.

Egal, wie erotisch sie in dem Kleid wirkte, sie trug es mit einer absoluten Selbstverständlichkeit, als gäbe es für sie nichts Normaleres, als dass sie angestarrt wurde und Hände sich danach sehnten, sie zu berühren.

Trotz ihrer kurzen Haare wirkte sie so feminin wie Marilyn Monroe, auch wenn sie optisch kaum gegensätzlicher hätten sein können.

»Ich hörte, es ist heute dein erstes Mal«, sagte sie. Es klang nach Entjungferung.

George hatte sich verabschiedet. Er wollte noch etwas wegen des Essens klären.

»Kommen außer uns noch mehr Mädchen?«, wollte ich wissen.

Sie schüttelte den Kopf und schenkte mir einen Schluck ein.

Was für unglaublich lange Finger sie hatte, wie eine Pianistin! Und dieses Rot ihres Nagellackes …

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