Читать книгу Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman - Helen Carter - Страница 34
ОглавлениеDer Lord unter den Männern - Teil 5
George suchte seine Sachen zusammen. Er trank nebenbei einen Schluck Wein. Seine Lordschaft zog sich langsam an.
»Wo gehst du jetzt hin?«, fragte George.
Lord Abershire zuckte mit den Schultern. »Mal sehen. Vielleicht gehe ich noch ins ›Dark Light‹. Willst du mitkommen?«
George schüttelte den Kopf. »Ich hatte genug Sex für einen Abend. Ich bin nicht mehr der Jüngste.«
»Davon habe ich aber nichts gemerkt …«, versetzte Richard Abershire aufgeräumt.
»Nein. Ein andermal wieder.« Er schlang die Krawatte um seinen Hals.
Jetzt waren auch wir Frauen fertig und stiegen mit buttrigen Gliedern in unsere Kleider.
»Jane? Willst du hier noch ein Zimmer?«, fragte George.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich fahre direkt nach Hause. Danke dir.«
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie George ihr dezent einen Umschlag gab, den sie ohne nachzusehen in ihrem Täschchen verschwinden ließ. Er küsste sie kurz auf den Mund, dann kam sie zu mir. »Es war schön mit dir. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder …« Ich hatte noch nichts gesagt, da gab sie mir schon einen saftigen Zungenkuss. Eigentlich wollte ich sie umarmen, doch die Zeit für’s Vögeln war um und jetzt hätte ich in der Tat eine Barriere überwinden müssen.
Mit beschwingtem Schritt verließ sie den Raum.
Lord Abershire gab mir ebenfalls einen Kuss, wenn auch seine Zunge nicht in meinen Mund fuhr.
»Du kannst sie beim nächsten Mal wieder mitbringen«, sagte er mit einem Blick auf mich.
Offensichtlich hatte ich meine Feuerprobe gut überstanden und war sehr froh darüber.
»Wir sehen uns morgen?«, fragte Richard Abershire.
»Halb zehn«, bestätigte George nickend.
George und ich waren allein und ich zog mich fertig an.
»Kann ich dir ein heißes Bad anbieten?«, fragte er und zündete sich eine Zigarette an. Er rauchte mit tiefen Lungenzügen.
»Klingt gut ...«
Wir verließen nebeneinander die Suite und fuhren mit dem Lift nach oben. George hatte eine Chipkarte, mit der er die Tür öffnete. Vor mir tat sich ein Paradies auf! Ein riesengroßes Zimmer mit eleganten rokoko-angehauchten Möbeln, wenn auch nicht ganz so opulent wie in den Räumen, die wir gerade benutzt hatten, strahlte mir entgegen.
In der Mitte des Zimmers stand ein Louis-XV-Sofa mit passenden Sesseln und einem kleinen Tisch, auf dem Hochglanzmagazine drapiert waren. Sie sahen so perfekt aus, dass ich bezweifelte, dass sie je wirklich durchgeblättert wurden.
Georges Jackett hing über einer Rückenlehne.
»Das ist das Schlafzimmer«, sagte er und machte das Licht an, als wäre er ein Makler, der mir eine neue Wohnung vorführt.
»Hier ist mein Arbeitszimmer.«
Schreibtisch, Computer, Fernseher ... Alles, was das Herz begehrte. Es stand voller Akten und Unterlagen.
Verblüfft sah ich George an.
»Ich bin Dauermieter«, erläuterte er knapp.
Das war unglaublich! Er musste wirklich sehr reich sein!
»Wenn es spät wird, will ich nicht nach Hause fahren. Da bleibe ich dann lieber hier.«
»Oder, wenn du jemanden unterhalten musst.«
Er grinste mich an und löschte das Licht wieder.
»Und hier ist das Bad. Ich hoffe, du magst es.«
Ich war geblendet. Boden, Wände, Decke – alles in hellgrauem Marmor. Die Wanne war allein so groß wie mein ganzes Bad zu Hause. Hier war es etwas wärmer als in den anderen Räumen.
George beugte sich über die Wanne und betätigte die goldenen Hebel. »Was für einen Badezusatz magst du?« Er öffnete einen Spiegelschrank, der den Blick auf zahllose bunte Flaschen freigab.
»Rose. Ich mag Rose gern.«
Er las die Aufschriften und entnahm dann das Gesuchte, das er in die Wanne laufen ließ. Sofort erfüllte ein herrlicher Duft den Raum. Dazu das heiße plätschernde Wasser … Es war wunderbar!
»Willst du zuerst rein oder soll ich?«, fragte mich George.
»Geh nur. Ich warte.«
Als er sich abermals auszog, musste ich mich schwer beherrschen, dass ich nicht zugriff. So ließ ich ihn allein und wanderte durch seine Suite. Schnell fand ich fertig gebrühten Kaffee in einer Kaffeemaschine stehend. Das hatte wohl der Zimmerservice erledigt, dachte ich und goss zwei Tassen ein. Eine davon brachte ich George.
»Oh, danke!«
Ich zog einen flauschigen sündhaft teuren Bademantel an und kuschelte mich in einen üppigen Sessel, der an einem der Fenster stand. Allein der Vorhang war schon traumhaft. Er bauschte sich in einem leicht schimmernden Cremeton wie in einem französischen Schloss. Alles war hier üppig. An nichts wurde gespart. George plätscherte im Wasser, tauchte unter und kam prustend wieder hoch.
»Du warst sehr gut vorhin. Meine Entscheidung dich zu fragen, war also absolut richtig.«
Ich stellte meine Füße hoch und er spitzelte unter den aufklaffenden Saum des Mantels. Ich war stolz und zufrieden.
»Hat es dir heute Abend gefallen?«, fragte George.
»Ja. Ich denke schon.«
»Richard fickt wirklich gut. Ich kenne kein Mädchen, das unzufrieden gewesen wäre. Auch wenn er sich länger bitten lässt. Er mochte dich.«
»Danke.« Ich fühlte mich wirklich geschmeichelt, denn mein Selbstbewusstsein war ja nicht gerade überwältigend.
»Nein, keine Bauchpinselei. Sonst sieht er gern bei einer lesbischen Nummer zu und besorgt es sich selbst. Heute war es das erste Mal, dass er ein Mädchen sofort von sich aus gebumst hat.« Er nahm Seife und rubbelte seine Arme ab. »Das ist ein gutes Zeichen für morgen.«
»Wieso?«
»Richard will bei einem großen Privatsender einsteigen und wir erledigen die Vertragsverhandlungen.«
»Das heißt?«
»Das heißt: ganz großes Geld!«
»Und das hast du mir zu verdanken!«, grinste ich frech.
»Pass bloß auf, sonst gehst du noch baden!« Er nahm eine handvoll Wasser und bespritzte mich damit. Kichernd ging ich in Deckung und lachte: »Wenn du nicht artig bist, gehe ich rüber und rufe die UNO an!« Unvermittelt stand ich auf und ging demonstrativ an der Wanne vorüber. Auf einer Höhe mit ihm kam mir eine irre Idee! Wie ich war, hopste ich zu George in die warmen Fluten. Vor Lachen bekam George sich kaum noch ein. »Du kleines Luder!« Prustend und lachend zog er mir den tonnenschweren, nassen Bademantel von den Schultern und warf ihn aus der Wanne, wo er mit lautem Klatschen auf den Marmorfliesen landete.
Ich bestieg Georges Schoß und ließ mich auf seinem schlaffen Penis nieder. George lag da und lächelte meine Brüste an, die vor Nässe glänzten, garniert mit kleinen Schaumhäubchen. Seine Blicke genügten, um meine Nippel sich aufrichteten zu lassen.
»Du bist so wahnsinnig sexy«, raunte George. »Irgendwann bekomme ich noch Probleme, wenn ich daran denke, dass dich ein anderer fickt.«
Ich beugte mich über ihn und küsste seine nassen Lippen. Sofort öffnete er seinen Mund und verschlang mich förmlich. Langsam bewegte ich meine Spalte über seinem Glied hin und her. Ich wollte ihn hart haben, damit ich ihn richtig reiten konnte.
»Hey, du unersättliches Luder! Ich habe mich für heute verausgabt. Du versuchst hier keinen Zwanzigjährigen aufzugeilen!«
Sofort griff ich hinter mich und suchte seine Eier, die ich sanft zu massieren begann. George nagte an meinen Nippeln, was mein Blut in die Schamlippen schießen ließ.
Doch dann, als käme er plötzlich wieder zu Verstand, schob er mich von seinen Lenden. »Willst du unbedingt noch mal ficken?«
Ich nickte. Meine gespreizte Spalte in der warmen Wanne über seinem Schwanz hatte mich ziemlich auf Touren gebracht.
»Dann rufe ich dir jemanden.«
Es war, als hätte jemand einen Kübel Eiswasser über mir ausgeleert. Abrupt setzte ich mich hin.
George wirkte weniger überrascht als vielmehr verwundert.
»Das ist nicht dein Ernst …«, stieß ich hervor.
»Liebes, ich kann nicht mehr. Wenn du es brauchst, rufe ich dir jemanden. Ich kenne ein paar sehr gute Jungs.«
Es war schlimmer als ein Kübel Eiswasser! Das Entsetzen in meinem Gesicht muss bemerkenswert gewesen sein.
»Ich … ich wollte dich nicht verletzen.« Begleitet von aufrauschendem Wasser setzte er sich hin. »Emma, es ist nur Sex, okay? Ich sehe dir beim Ficken zu und du mir. Und ab und zu machen wir es miteinander.«
Ich stand auf und stieg aus der Wanne. Er hatte über einer wunderbaren Landschaft die Werkstattlampe angemacht. Alles wurde grell, und ich war blind. Es tat weh und ein dumpfer Schmerz folgte, irreführend und nicht einzuordnen.
Verletzt schnappte ich mir ein Handtuch und wickelte es um meine Hüften. Dann tappte ich nassen Fußes hinüber und zog mich an. Gerade als ich fertig war, stand George hinter mir, beugte sich über den Stapel mit seinen Sachen und kramte einen Umschlag heraus. »Das ist für dich.«
Ich wollte ihn nicht wütend anfunkeln und tat es dennoch. Es passierte einfach. Mit viel Kraft widerstand ich der Versuchung, nachzusehen, wie viel ich ihm wert war.
»Wann hast du wieder Zeit?«, fragte George.
»Sobald du mich brauchst«, sagte ich kalt.
***
Der Schmerz waberte in meiner Brust als ich den langen Flur hinunterging. Aber warum eigentlich?
Ich öffnete den Umschlag, der warm und feucht in meiner Faust gedrückt wurde. Mit einem Ruck blieb ich stehen und erstarrte. Eintausend Pfund Sterling! Ich war fassungslos! Meine Hand begann zu beben und in meinem Kopf ratterte die Rechenmaschine. Ich konnte meine Mietschulden zurückzahlen und mal richtig einkaufen gehen. Neue Klamotten. Vielleicht essen gehen oder eine neue Handtasche kaufen … Und das erste Mal kein Blender! Tausend Ideen machten sich in meinem Kopf breit und wuselten wie Ameisen, in deren Haufen man versehentlich getreten ist, wild durcheinander. Sie hasteten und stiegen übereinander, krochen untereinander durch, waren überall und kitzelten mich so lange bis ich laut lachen musste.
So viel Geld! Das verdienten manche kaum in einem Monat, und ich bekam es für einen einzigen Abend! Hinzu kam noch der wunderbare Fick!
George hatte Recht. Das war der Sinn des Ganzen. Vögeln! Spaß haben! Keine Liebe, denn die war für andere bestimmt.
Ich wollte mein Geld als Hure verdienen und nicht als Freundin oder Ehefrau. Als Anwaltshure!
Ich sah den Dingen ins Gesicht. Und wenn ich ehrlich Resümee zog, stellte ich fest, dass ich eben nicht das saubere, nette Mädchen von nebenan war, sondern eine ziemlich materialistisch eingestellte junge Frau, die ihre Rechnungen zahlen und Sex haben wollte.