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12.3.2002 Auf nach Ondekaremba

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Heute früh sind wir aus Hakos abgereist. Willi hatte in der Nacht so doll geschwitzt, dass wir mehrfach das Bettzeug wechseln mussten. Zum Glück gab es in Ellis Zimmer noch ein unbenutztes Bett, dessen Bettzeug wir verwenden konnten. Auch heute früh ging es ihm nicht viel besser, das Fieber wollte und wollte nicht sinken. Auch Elli und ich hatten schlecht geschlafen. Zum einen waren da die Gedanken an die in Hausnähe befindlichen Nagetiere, dann hatten die Hunde angefangen zu spektakeln und schließlich die Sorgen um Willi.

Nach dem Frühstück verstauten wir Gepäck und Willi im Auto und fuhren los. Die Fahrt an sich war recht angenehm. Zum größten Teil befuhren wir größere Schotterstraßen. Als Abwechslung ließen sich auch noch Affen und Warzenschweine sehen. Mit einem Anflug von Galgenhumor lästerten wir, dass wir uns Etosha hätten sparen können. Alle Tiere wären wohl hier. Da wir heute meist auf größeren Schotterstraßen fuhren, kamen wir gut voran. Gegen Mittag hatten wir bereits Windhoek erreicht. Nun mussten wir quer durch Windhoek hindurch. Hier war der Verkehr natürlich wesentlich dichter als draußen auf dem Land. Deshalb hingen an den Kreuzungen überall so dreifarbig-bunte Lampen mit rotem, gelbem und grünem Licht, die den Verkehrsfluss deutlich erleichterten. Bei rot blieben immer alle stehen, um die Lampen zu bewundern. Diese Farbe gefiel wohl allen am Besten. Grün mochten sie anscheinend nicht so sehr, da fuhren sie schnell weiter. Und da wir als ordentliche Touristen einheimische Sitten respektieren, richteten auch wir uns nach diesen Lichtern.

Es war etwa 13:00 Uhr als wir Ondekaremba erreichten. Hier ist es wunderschön. Die Anlage ist weiträumig und freundlich gestaltet. Wir zogen in ein Gartenhäuschen mit Ausgang und Blick auf den Pool. An der Terrasse vor dem Haus sind Rosen angepflanzt und in den Bäumen zwitschern lustig die Webervögel und andere Gesellen der fliegenden Zunft um die Wette. In der Rezeption wurden wir von dem jüngeren der Rust-Brüder empfangen. Die Familienzusammengehörigkeit war eindeutig sowohl in der Lautstärke, der Stimmlage und natürlich dem Aussehen zu erkennen. Der ältere ist der Besitzer der Gästefarm am Waterberg, deren Gastfreundschaft wir ja schon genossen hatten und die uns von früheren Reisen bekannt war. Bei ihnen konnten wir uns, besonders nach dem vorherigen Alptraum, wohl und geborgen fühlen.

Nach dem wir Willi versorgt und wieder ins Bett gesteckt hatten, gönnte ich mir eine Erholung im und am Pool. Elli, die schon vor mir dort eingetroffen war, hatte schon drei Runden Vorsprung beim Schwimmen. Ich hatte mich danach gerade auf dem Liegestuhl eingerichtet, als eine dunkle Wolke als Vorbote des Nachmittagsregens vor die Sonne zog. Mit dem Sonnen wurde es also nichts. Na gut, machte ich eben mit Elli einen kleinen Rundgang auf dem Gelände. Dabei fanden wir sogar viele schöne lange Pfauenfedern, die eifrig von Elli eingesammelt wurden. Als es dann zu tröpfeln begann, liefen wir schnell zurück zum Häuschen, wo wir noch vor dem Regen die Wäsche hereinholten. Die Wäsche war überwiegend von Willi. Ich hatte sie ausgewaschen, weil sie durch die Krankheit arg durchgeschwitzt war und unangenehm roch. Außerdem hatte er durch den häufigen Wäschewechsel schon mehr Sachen verbraucht, als vorgeplant. Er hätte sonst die nächsten Tage nichts zum Anziehen gehabt.

Nach dem es sich dann ausgeregnet hatte, nahmen Elli und ich noch an der Sundowner-Farmsafari teil. Als Herr Rust nach besonderen Wünschen auf der Tour fragte, also was alle so sehen wollten, kam mehrstimmig die Antwort: Schlangen! Ja, es ist wirklich so. Da ist man schon in Afrika, wo es angeblich so viele Schlangen geben soll und dann bekommt man nicht mal ein Schlangenschwänzchen zu sehen, weil die Tiere mehr Angst vor den Menschen haben als umgekehrt. Also ich zum Beispiel war ja nun schon drei Mal zuvor hier, aber Schlangen hatte ich nur ein bis höchstens zwei gesehen. Doch zurück zur Tour. Herr Rust hatte tatsächlich eine Schlange, die er uns zeigen konnte. Sie war etwa 60 Zentimeter lang und wohnte im Rust’schen Stromkasten. Dort hatte sie sich zwischen den Anschlüssen zusammengerollt und schlief. Heraus nehmen wollte er sie aber nicht. Wer wird schon gern im Schlaf gestört. Das war der Start der 2 ½ stündigen Tour, auf der wir wirklich viele Tiere sahen. Angefangen mit Hasen, über Löffelhunde, Hyänen, Kudus, Strauße bis hin zu Pavianen und den Rust’schen Rindern kam die ganze Tierwelt vor die Kamera. Wir beobachteten sogar einen Strauß beim Brüten. Als die Dämmerung begann, wurde ein Halt eingelegt, es gab einen Sun-Downer (Getränk) und wir beobachteten den herrlichen Sonnenuntergang. Als wir in Ondekaremba zurück waren, hatten bereits die Vorbereitungen für das Abendessen begonnen. Der köstliche Geruch nach gegrilltem Fleisch stieg uns in die Nasen. Rund um den Grillplatz waren Tische aufgestellt und alle aßen mit gutem Appetit. Willi blieb zwar noch im Zimmer, aber das Stück von dem gegrillten Fleisch, welches wir ihm brachten, verputzte er.

Affenknacker für Wiederholungstäter

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