Читать книгу Affenknacker für Wiederholungstäter - Iris Fritzsche - Страница 21
14.3.2002 Es geht noch südlicher
ОглавлениеWilli hat das schlimmste überstanden und ist auf dem Weg der Genesung. Dafür war ich wie gerädert. Zum Frühstück marschierten wir zum ersten Mal nach mehreren Tagen wieder zu dritt und Willi freute sich bei dieser Gelegenheit den Herrn Rust von Ondekaremba kennenzulernen. Leider blieb keine Zeit für lange Unterhaltungen, denn wir mussten zum Flughafen. Auch wenn dieser sich nur acht Kilometer entfernt befand, war ein Transfer notwendig. Den übernahm gleich der Schwager von Herrn Rust.
Am Flughafen angekommen gingen wir gleich durch die Sicherheitskontrolle. Als Elli dran war, piepste es wie verrückt. Erst als sie sich ihrer Schuhe entledigte, hörte es auf. Was hatte sie nur darin versteckt? Sie wusste es nicht und wir schon gleich gar nicht. Nun waren wir also im Transfer-Bereich. Zum Glück ging es von hier aus noch nicht zurück nach Deutschland, uns blieben noch ein paar Urlaubstage, die wir aber in Südafrika verbringen wollten.
Der Flieger aus Johannesburg, der uns nach Kapstadt bringen sollte, kam verspätet an. Damit erfolgte auch unser Start mit der gleichen Verspätung. Der Flug selbst verlief ereignislos. Einziger Kritikpunkt war für mich die nuschelnde Aussprache des Flugkapitäns bei notwendigen Durchsagen. Na ja, kann nichts Wichtiges gewesen sein. Gegen 14:00 Uhr landeten wir jedenfalls in Kapstadt. Am Einreiseschalter fürchterliches Gedränge, weil zur gleichen Zeit noch eine große Maschine aus Frankfurt gelandet war. Es dauerte eine reichliche halbe Stunde, bis wir endlich an der Reihe waren. Unsere Einreiseunterlagen strafte er mit Nichtachtung. Ihn interessierten viel mehr unsere Flugscheine für die weiteren Flüge. Na gut, kriegt er eben die. Mit jugendlichem Schwung und Elan knallte er seinen großen Stempel darauf. Warum aber auf die Flugscheine und nicht auf die Einreisepapiere war mir unklar. Dafür gab es dieses Mal wenigstens keine Probleme am Kofferkarussell. Alle Koffer waren vollständig anwesend. Nach dem wir den Sicherheitsbereich verlassen hatten, parkten wir Willi samt Gepäck in der Flughafenhalle und kümmerten uns um die übliche Routine, Geldtausch und die Abholung der Papiere für den Mietwagen. Als letzten Programmpunkt in dieser Abteilung besorgten wir uns auch gleich noch die Rückbestätigung der weiteren Flüge am entsprechenden Schalter und kauften eine Telefonkarte, die uns sicher noch nützlich sein konnte. Elli folgte mir wie immer unauffällig wie ein Schatten. Willi maulte zwar über unser langes Ausbleiben, sah aber dann ein, dass es gar nicht anders machbar war. Mit Willi und einem Gepäcktrolli dackelten wir gemeinsam zur Mietwagenstation, um das Auto zu übernehmen. Darüber, dass es ein Automatik-Fahrzeug war, zeigte er sich nicht begeistert. Prompt beschloss er, dass er noch zu krank zum Autofahren sei. Grinsend setzte ich mich also hinter das Steuer und startete. Willi wurde zum Kartenleser ernannt. Doch dazu war er auch „zu krank“, wie er bald darauf bekannt gab. Er wollte nur nicht zugeben, dass er uns völlig falsch gelotst hatte. Dadurch fuhren wir mehr als zwei Stunden Stadtrundfahrt im Kreis ehe wir am Tagesziel, der Villa Luzi ankamen. Die Villa Luzi befindet sich fast direkt am Fuße des Tafelberges. Unser Zimmer lag im ersten Stock um drei Ecken (es war eine sehr verwinkelte Villa) und hatte einen kleinen Balkon. Von diesem hatte man direkte Sicht auf den Pool. Und ehe ich es mich recht versah, schwamm Elli auch schon in selbigem. Willi und ich blieben im Zimmer und gaben vom Balkon aus Kommentare. Außerdem machten wir Plan. Gut das wir schon eine Telefonkarte gekauft hatten, so konnten wir gleich bei Tom anrufen und den Termin für das Familientreffen aushandeln. Ja und natürlich unsere Wünsche für das Braai anmelden.
Und weil so viel kreative Tätigkeit hungrig macht, beschlossen wir am Abend in einem Fischrestaurant zu speisen. Weit laufen oder mit dem Auto fahren, wollten wir aber auch nicht. So bot sich als nächstgelegenes das „Ocean Basket“ an. Es lag gleich am Fuß des Berges auf dem die Villa stand. Den Hinweg bergab schafften wir ja noch zu Fuß. Es war ja auch wirklich nicht allzu weit weg. Für den Rückweg bergauf nahmen wir uns dann ein Taxi, um unsere satten Bäuche nicht zu überanstrengen.