Читать книгу Gabe & Fluch - Isabella Maria Kern - Страница 13
Der Traummann
ОглавлениеPamela betrat das „Seasons“ mit klopfendem Herzen. Vielleicht war es gar nicht verkehrt, dass sie mit ihren dreißig Jahren die Erfahrung machte, ein Lokal ohne Begleitung zu betreten. Das schafften andere auch! Unverzeihliche Gedanken tauchten in ihr auf. Melanie hatte sich ihr gegenüber unmöglich benommen.
Wie konnte sie sie einfach im Stich lassen!
Die Wut auf ihre beste Freundin beflügelte sie und mit Schwung stieß sie die Tür auf und fand sich in einem vollen Lokal wieder, das die partygeschwängerte Luft vibrieren ließ. Es war noch nicht spät, trotzdem merkte man bereits, dass der Alkohol in Strömen floss, um sich leichter näherzukommen. Pamela bahnte sich einen Weg zur Bar und bestellte sofort einen starken Cocktail, um „dabei zu sein“. Als sie sich mit dem Getränk umdrehte, um an der Bar für den nächsten Platz zu machen, bekam sie einen unsanften Stoß, der sie den halben Cocktail auf ihre Bluse verschütten ließ. Mit einem lauten, nicht gerade damenhaften Fluch drehte sie sich in die Richtung, wo sie den ungeschickten Partygast vermutete. Die bereits in Gedanken geformten Beschimpfungen, die sie in einer Salve auf den vermeintlichen Täter loslassen wollte, blieben ihr im Hals stecken, als sie in die schönsten braunen Augen sah, die ihrem Blick je begegnet waren.
„Sorry“, lächelte atemberaubend ihr Gegenüber. „Macht nichts“, stammelte Pamela und zupfte an der nassen Bluse. „Darf ich Sie zur Wiedergutmachung auf einen neuen Cocktail einladen?“, fragte der Charmeur und winkte, ohne auf ihre Antwort zu warten, dem Barmann. „Sex on the Beach?“, fragte er zwinkernd zweideutig und bestellte ihn auch schon.
„Es ist normalerweise nicht meine Anmache, einer Dame einen Cocktail in den Ausschnitt zu gießen“, scherzte er und blickte in ihr Dekolleté. Pamela quetschte sich auf einen Barhocker, der gerade frei wurde und lächelte verlegen.
„Ich bin Dominik“, sagte er und reichte ihr die Hand. Er hatte weiche Hände, was Pamela gefiel.
„Pamela“, sagte sie kurz. „Können wir uns duzen?“, fragte Dominik und hielt auffordernd sein Glas hoch. „Können wir“, erwiderte Pamela und stieß mit ihm an. Ohne zu fragen gab er ihr ein Küsschen auf die Wange. „Auf das Leben mit seinen Überraschungen!“, sagte er und lächelte ein breites, wunderbares Grinsen. Pamela rutschte nervös auf dem Barhocker hin und her. Der Typ war zu attraktiv, um ihr geheuer zu sein. Was sollte sie bloß mit diesem Traummann reden? Noch während sie sich darüber Gedanken machte, erübrigte sich diese Frage, weil Dominik zwanglos über seine Person zu sprechen anfing und sich eine nette Unterhaltung ergab.
Zwei Stunden später revidierte eine Frau ihre Meinung zu schönen Männern. Denn anscheinend gab es auch welche, die nett waren.