Читать книгу Tödlicher Samba - Jack Franklin - Страница 23

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Reizho empfing Antônio in seinem Haus.

»Wie kann ich dir helfen, Antônio?«

»Du weißt, mein Vater ist erschossen worden und jetzt habe ich ein Problem.«

»Was ist dein Problem?«

»Ich brauche Geld.«

»Wie viel?«

»Das weiß ich nicht genau.«

»Ich gebe dir hundert Dollar. Unser scheiß Geld ist ja nix wert.«

»Ich nehme deine Dollar, aber ich will sie nicht umsonst.«

»Wer sagt was von umsonst? Du bist ja witzig. Du zahlst mir dreißig Prozent Zinsen dafür.«

»Und wie soll ich das zurückzahlen?«

»Du arbeitest für mich. Dann kannst du es mir zurückzahlen und verdienst noch was.«

»Und was soll ich machen?«

»Wie jeder, der anfängt mir zu helfen, holst du die Post. Dann sehe ich, ob du für etwas anderes zu gebrauchen bist. Deinen Charakter kenne ich ja schon … hast einen ziemlichen Dickkopf … hast dich so lange widersetzt mir zu helfen, dass ich dich schon aufgeben habe. Aber wie du siehst, ich bekomme jeden. Also: mach‘ deine Sache gut und du wirst viel Geld verdienen. Ich gebe dir Bescheid.«

Reizho hatte immer wieder versucht, den kleinen Bastard von Tiago in seine Gang zu pressen, um ihn als Faustpfand gegen den Pfaffen zu benutzen. Hätte er ihn in der Hand, hätte er den Pfarrer in der Hand. Darüber hinaus wäre es für den Dono eine große Genugtuung gewesen, wenn der Sohn des Priesters ein Gangster geworden wäre. Damit hätte er ihm zusätzlich einen Schlag ins Gesicht verpasst, aber leider war es zu Lebzeiten des Pfaffen nie dazu gekommen. Der kleine Mistkerl hatte sich stets gewehrt und standhaft geweigert. Alle Drohungen hatten nichts bewirkt.

Seine Männer hatten immer gesagt, nur mit Worten würden sie bei dem Jungen gar nichts erreichen. Allein Schläge könnten etwas ausrichten, doch das wollte Reizho nicht, denn Tiago war eine zu große Gefahr und wer wusste es, vielleicht hätte er dann seine alten Kameraden bei der Spezialeinheit einladen, mal die Rocinha zu besuchen. Und das war das Letzte, was Reizho damals wollte.

Nun war es zu spät, aber ein kleiner Triumpf blieb ihm trotzdem, denn: Irgendwann würde er jeden kriegen. Und Antônio hatte einen starken Charakter, das hatte er bewiesen. Solche Leute waren immer wertvoll.

»Ok«, sagte Antônio kurz und ging.

Tödlicher Samba

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