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Seitdem Antônio Geld verdiente, verließ er die Rocinha öfter und ging in die Stadt. Immer die gleichen Plätze und labyrinthisch verschlungenen Gassen des Slums zu durchstreifen langweilte ihn.

Er wollte mehr sehen.

Er wollte Rio erkunden.

Die große Stadt.

Bisher war er kaum aus seinem Viertel herausgekommen. Ein paar Mal war er mit seinem Vater unterwegs gewesen, aber das war schon lange her. Wenn er Zeit hatte, sah er sich alles an: die Strände, die Viertel. Er streifte durch ganz Rio. Doch vor allem der Ausblick von den Bergen faszinierte ihn. Mit der Bergbahn fuhr er auf den Zuckerhut, genoss die Aussicht vom Corcovado.

Doch am liebsten war er am Strand.

Er mochte den Trubel.

Und die Mädchen.

Bislang hatte er wenig Gedanken an Frauen verschwendet. Ihm war es bisher zweimal passiert, dass ihm ein Mädchen nachgelaufen war. Aber er konnte mit ihnen nichts anfangen.

Irgendwie waren sie doof.

Nett, aber doof.

Aber seit kurzer Zeit, eigentlich seit der Zeit, als er anfing die Stadt zu erkunden, merkte er, wie das andere Geschlecht auf ihn zu wirken begann. Eines Tages sprach ihn ein hübsches Mädchen an, als er so da saß und den Anderen beim Beachvolleyball zusah. Er hatte sie schon öfter gesehen, sie war ihm aufgefallen, aber er hatte nicht den Mut besessen, sie anzusprechen.

»Hallo, ich habe dich hier schon mal gesehen«, sagte sie lächelnd.

»Kann sein«, antwortete Antônio knapp.

»Wohnst du hier?«

»Nein.«

»Bist du immer so still?«

»Fragst du immer so viel?«

Beide sahen sich ernst an und mussten plötzlich lachen.

Antônio gab sich einen Schubs und sagte schüchtern: »Ich habe dich auch schon oft gesehen.«

»Habe ich gemerkt. Aber als ich dich angesehen habe, hast du immer weggeguckt.«

»Hm, das war keine Absicht … du bist hübsch«, sagte Antônio mutig, obwohl er extrem nervös war.

Das Mädchen strahlte.

»Kommst du von hier?«, fragte er sie neugierig.

»Ja, wir wohnen gleich da hinten. Und du?«, fragte das Mädchen ihrerseits interessiert.

»Nein, ich komme nicht von hier, ich wohne weit weg, aber mir gefällt es hier und wenn ich Zeit habe, komme ich an den Strand.«

»Und woher kommst du genau?«

»Das sage ich dir, wenn wir uns besser kennen«, antwortete Antônio geheimnisvoll. »Ach, übrigens: ich heiße Antônio und du?«

»Ich heiße Naiara.«

Er lud sie zum Eis essen ein.

Sie trafen sich öfter.

Sie wurden Freunde.

Bald darauf war Naiara seine Freundin.

Tödlicher Samba

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