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Mozart hatte Stress.

Er hatte auf eigene Rechnung Drogen verkauft und war von einem anderen Mitglied von Reizhos Gang dabei beobachtet worden. Einem Typen namens Tonel, der den Spitznamen trug, weil er wie eine Tonne mit Kopf aussah. Ihn hatte Mozart immer gehänselt und geschlagen. Hatte ihn gern als

Punchingball missbraucht. Das rächte sich jetzt. Wenn er kein Schweigegeld bezahlen würde, hatte Tonel ihm gedroht, würde er zum Boss der Rocinha gehen und ihn verpfeifen.

Eigentlich war es nicht schlimm, denn viele verkauften unter der Hand Drogen. Sie zweigten von der Verkaufsmenge ein wenig ab, indem sie das Koks noch etwas streckten. Man durfte sich nur nicht dabei erwischen lassen. Wenn es der Dono erfahren würde, wäre man geliefert.

Auch wenn er ihm Geld gäbe, wäre er nie sicher, ob Tonel nicht doch quatschen würde, denn er war eine linke Bazille. So fett wie er war, so link war er auch. Er sagte das Eine und tat das Andere. Mozart hatte ihn nie leiden können, auch aus dem Grund, weil Tonel kein Rückgrat besaß. Er hatte sich schon immer darüber gewundert, wie Tonel es geschafft hatte, in Reizhos Gang aufgenommen zu werden. Nun musste er etwas unternehmen.

Und zwar

Sofort!

Tonel musste weg!

Aber er selbst wollte ihn nicht töten, es hatte ihm schon schwer zugesetzt, nachdem er Tiago getötet hatte. Die üblen Gedanken und die Selbstgeißelung wollte er nicht mehr durchstehen müssen. Würde er angegriffen, dann könnte er töten. Aber ein kaltblütiger Mord? Das war etwas anderes!

Doch das war die Gelegenheit um Feitinho einzuspannen und seine Idee weiter zu entwickeln. Einen Schritt hatte er schon getan, dies könnte der zweite sein. Feitinho sollte das erledigen. So könnte er auch sehen, wie ernst es Feitinho damit war, Tiago zu rächen.

Mozart ging zu Antônio.

»Hey, Feitinho, ich muss dir etwas sagen.«

»Was gibt’s?«

»Lass‘ uns ein paar Schritte gehen, ich möchte mit dir alleine reden.«

»Ok, ich komme.«

Sie gingen die Straße runter, als Mozart sagte: »Ich habe durch Zufall erfahren, wer mitgeholfen hat, deinen Vater zu töten.«

»Wer?«

»Du wirst es nicht glauben - Tonel.«

»Das fette Schwein?«

»Ja, genau der. Als ich zu ihm meinte, er wäre zu nix zu gebrauchen, hat er sich aufgespielt und gesagt: ›Der Dono sieht das aber ganz anders.‹ Was er damit meine, fragte ich, da antwortete er überheblich: ›Es geht dich ja eigentlich nix an, aber ohne mich hätte der Chef den Pfaffen nie töten können.‹ Ich fragte: ›Und das soll ich dir glauben?‹ Er: ›Ja, weil ich ihn ausspioniert habe‹, und der Dono hätte gesagt: ›Du bist einer meiner besten Männer, ohne dich hätte ich ihn nie geschnappt‹ und hätte ihm ein Bündel Geld in die Hand gedrückt.«

Antônio sah ihn an und Mozart fuhr fort: »Tonel hat dann noch geprahlt, er wäre freiwillig bei Ermordung deines Vaters Schmiere gestanden. Naja er kann ja nix anderes tun, außer dumm rumstehen, der fette Sack. Dann laberte er noch, dass, wenn er nix taugen würde, ihm der Dono diesen Job nie anvertraut hätte. ›So einen Job kann nicht jeder machen‹, hätte der ihn gelobt.«

»Glaubst du das echt?«

»Zumindest hat er es mir so erzählt und ich zweifle nicht daran. Sonst steht er ja auch immer Schmiere, wenn etwas läuft. Und so fett er ist - das macht er sehr gut.«

»Ok. Wo ist das Schwein?«

»Na, er hängt oft bei Júlio, der Ente, und der fetten Iolanda herum.«

»Den kaufe ich mir und du gehst mit!«, bestimmte Antônio.

»Von mir aus, gehen wir, aber wenn er dort ist, musst du ihn rausholen, bei mir wird er nicht kommen, ich habe Stress mit ihm«, meinte Mozart.

»Ok«, antwortete Antônio und sie gingen zu Júlio, der Ente genannt wurde, da er genauso watschelte.

›Das klappt ja alles wie geschmiert‹, dachte sich Mozart zufrieden.

Tödlicher Samba

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