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Andrzej Szczypiorski Über Kazimierz Moczarski I.

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Am 1. September 1939 erfolgte der Überfall des Dritten Reiches auf Polen. Es ist der Tag, an dem der Zweite Weltkrieg ausbrach. Am 3. September erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Damit lösten beide Staaten ihre Verträge ein, die sie zuvor mit Polen abgeschlossen hatten. Die glänzend ausgerüsteten Armeen Hitlers waren vom ersten Tag den polnischen Streitkräften weit überlegen. Trotzdem verteidigten sich die Polen mit großer Tapferkeit und leisteten bis zum 5. Oktober Widerstand. Als Folge einer lang vorbereiteten Einkreisungspolitik war Polen bereits am Tag des Kriegsausbruchs zur Niederlage verurteilt. Der deutschsowjetische Nichtangriffspakt, der »Hitler-Stalin-Pakt«, am 23. August 1939 in Moskau von Ribbentrop und Molotow unterzeichnet, war insbesondere auch gegen die Unabhängigkeit des polnischen Staates gerichtet und legte den Einflussbereich von Nazi-Deutschland sowie der Sowjetunion in Ost- und Südosteuropa fest. In Erfüllung dieses Paktes marschierten sowjetische Truppen ohne vorherige Kriegserklärung am 17. September in Polen ein und machten es den polnischen Armeen unmöglich, sich gegen die von Westen angreifenden Deutschen zu verteidigen. So kam es zur tragischen Teilung Polens zwischen Deutschen und Russen – der vierten in seiner Geschichte.

In dem von Hitler eroberten Gebiet von West- und Zentralpolen setzte ein furchtbarer Terror ein, der gegen die polnische Bevölkerung und gegen die in Polen besonders zahlreich lebenden Juden gerichtet war. Gleichzeitig wurden Hunderttausende polnischer Staatsbürger in sowjetische Gefängnisse geworfen oder tief nach Russland verschleppt. Im Sommer 1941 fiel das gesamte polnische Staatsgebiet von 1939 als Folge des deutsch-sowjetischen Krieges unter die Herrschaft des Dritten Reiches.

Sechs Millionen polnischer Bürger, darunter etwa drei Millionen Juden, waren durch Kriegshandlungen auf polnischem Boden sowie während der bis 1945 dauernden Besetzung gefallen oder umgebracht worden. Von allen Ländern, die am Weltkrieg 1939–1945 beteiligt waren, hatte Polen die schwersten Opfer und Verluste zu tragen.

Der Naziterror war in Polen von einer besonderen Grausamkeit geprägt, die sich gegen das ganze Volk richtete. Massenhinrichtungen in den Straßen, die Ausrottung ganzer Dörfer und Provinzorte durch Einheiten der SS und der Polizei, Konzentrationslager, Gaskammern und Krematorien, die Zerstörung von Städten, die Zwangsaussiedlung Tausender unter besonders harten Bedingungen – all dies bewirkte, dass das polnische Volk dezimiert, die gebildeten Schichten zum großen Teil hingemordet und die jüdische Bevölkerung Polens fast vollständig ausgerottet wurde.

Von der ersten Stunde an führten die Polen einen erbitterten Kampf gegen den Feind.

Nach der Zerschlagung der polnischen Armee formierten sich in den Wäldern Partisaneneinheiten, in den Städten entstanden konspirative Kampfgruppen. Diese Verbände bildeten die »Armia Krajowa«, die sogenannte »Heimatarmee«, die sich aus im Untergrund kämpfenden militärischen Einheiten zusammensetzte. Die polnische Regierung befand sich im verbündeten London im Exil. Ihr unterstand die Heimatarmee, die einige Hunderttausend mutige, kampfbereite Soldaten zählte.

Einer der verantwortlichen Offiziere dieser Armee war Kazimierz Moczarski.

Gespräche mit dem Henker. Ein Buch nach Tatsachen über den SS-General Jürgen Stroop, den Henker des Warschauer Ghettos

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