Читать книгу Handbuch des Strafrechts - Manuel Ladiges - Страница 127
ОглавлениеVon besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Vorschrift des § 1901a Abs. 3 BGB, die hervorhebt, dass der vorausverfügte Wille des Betroffenen unabhängig von Art und Stadium seiner Erkrankung zu beachten ist, und damit auf eine paternalistische Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts verzichtet.
Vgl. BVerfGE 128, 282 ff.; 129, 269 ff.; 133, 112 ff.; dazu ausf. Kammeier/Pollähne-Lindemann/Wagner, Kap. D Rn. 153 ff. Eine klare Akzentuierung des verfassungsrechtlich verbürgten Selbstbestimmungsrechts nimmt auch die Entscheidung des Zweiten Senats zur Verfassungswidrigkeit des Verbots der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung (§ 217 StGB) vor; vgl. BVerfG, Urt. vom 26.2.2020 – 2 BvR 2347 u.a.
So zutr. AK-StVollzG-Lesting, § 67 LandesR Rn. 54 ff.; Laubenthal/Nestler/Neubacher/Verrel-Verrel, Strafvollzugsgesetze, Kap. M Rn. 151; für den Maßregelvollzug Kammeier/Pollähne-Lindemann/Wagner, Kap. D Rn. 161.
BVerfGE 49, 24, 64; dagegen zu Recht krit. AK-StVollzG-Feest/Wegner, § 26 LandesR Rn. 19; Roxin/Schünemann, Strafverfahrensrecht, § 19 Rn. 78. Siehe allerdings auch EGMR EuGRZ 2007, 141 ff. – Ramirez Sanchez/Frankreich (Vereinbarkeit einer über mehr als acht Jahre aus Sicherheitsgründen vollzogenen strengen Einzelhaft mit Art. 3 EMRK).
Vgl. BVerfGE 10, 302, 323; 105, 239, 248; BVerfG NJW 2018, 2619, 2625.
BVerfGE 105, 239, 249.
BVerfGE 105, 239, 248 f. unter Bezugnahme auf BVerfGE 103, 142, 151 ff.
Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 26.
Vgl. BVerfGE 22, 311, 317 f.; 105, 239, 248 f.; Jarass/Pieroth, GG, Art. 104 Rn. 23; BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 20.
BVerfG NJW 2018, 2619, 2625.
Vgl. BVerfGE 10, 302, 310; 83, 24, 33; Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 40.
BVerfGE 83, 24, 33 f.; Möstl, HdbStR VIII, § 179 Rn. 59.
Vgl. die Darstellung bei v. Mangoldt/Klein/Starck-Gusy, GG, Art. 104 Rn. 44 f.; BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 12 ff.; Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 40 ff. Zu den Anforderungen an die Sachverhaltserforschung beim Bewährungswiderruf wegen Weisungsverstoßes vgl. BVerfG, Beschl. vom 16.1.2020 – 2 BvR 252/19.
BVerfGE 105, 239, 248; 139, 245, 267.
BVerfGE 105, 239, 248; zust. Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 28.
Vgl. BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 22; Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 28; Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 64.
So für Durchsuchungsanordnungen BVerfGE 103, 142, 156, in Bezug genommen durch BVerfGE 105, 239, 248; des Weiteren (ebenfalls Durchsuchungsanordnungen betreffend) BVerfGE 139, 245, 267 f.; BVerfG NJW 2004, 1442; StV 2019, 657; OLG Hamm NJW 2009, 3109, 3110; für die Anordnung von Untersuchungshaft v. Mangoldt/Klein/Starck-Gusy, GG, Art. 104 Rn. 43, 49; Sachs-Degenhart, GG, Art. 104 Rn. 33 (wenn „mit großer Wahrscheinlichkeit [. . .] Festnahmen in erheblichem Maße“ zu erwarten sind). Ausf. zu den Anforderungen an die Bedarfsermittlung durch die Gerichtspräsidien BVerfG StV 2019, 657, 658 f.
BVerfG NJW 2018, 2619, 2626.
BVerfG StV 2019, 657 m. Bespr. durch Rabe von Kühlewein NStZ 2019, 501 ff.
Zu der umstrittenen, im Ergebnis wohl zu bejahenden Frage, ob die Höchstfrist auch auf die Tätigkeit der Ordnungsbehörden Anwendung findet, vgl. BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 24 m.w.N. zum Streitstand.
Dazu eingehend Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 55.
Vgl. Maunz/Dürig-Mehde, Art. 104 Rn. 95; Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 29.
Zur Fristberechnung vgl. Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 54.
Vgl. Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 31.
Vgl. Jarass/Pieroth, GG, Art. 104 Rn. 28; BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 26; Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 31.
Dazu zählt nach BVerfGE 38, 32, 34 auch der Haftfortdauerbeschluss des OLG gem. § 121 Abs. 2 StPO.
Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 57. Kein eigenes subjektives Recht hat die zu benachrichtigende Person; eine Ausnahme bilden die Eltern festgehaltener minderjähriger Kinder (Art. 6 Abs. 2 GG); vgl. Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 38.
Vgl. BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 17; Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 56.
Dazu v. Mangoldt/Klein/Starck-Gusy, GG, Art. 104 Rn. 72. Zur Einordnung des zwangsweisen Verschwindenlassens von Personen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit vgl. Art. 7 Abs. 1 lit. i IStGSt und § 7 Abs. 1 Nr. 7 VStGB sowie monographisch Schniederjahn, Das Verschwindenlassen von Personen in der Rechtsprechung internationaler Menschenrechtsgerichtshöfe, 2017.
I.d.S. Sachs-Degenhart, GG, Art. 104 Rn. 26; zust. BeckOK-GG-Radtke, Art. 104 Rn. 18; ebenso Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 39; für Verzichtbarkeit in engen Grenzen v. Mangoldt/Klein/Starck-Gusy, GG, Art. 104 Rn. 75; Dreier-Schulze-Fielitz, GG, Art. 104 GG Rn. 58.
Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 39.
Vgl. Sachs-Degenhart, GG, Art. 104 Rn. 27; v. Mangoldt/Klein/Starck-Gusy, GG, Art. 104 Rn. 74; Schmahl, in: Schmidt-Bleibtreu/Hofmann/Henneke, GG, Art. 104 Rn. 38.
BVerfGE 19, 342, 347. Vgl. hierzu und zum Folgenden bereits Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 366 ff. sowie die eingehende Darstellung der bundesverfassungsgerichtlichen Judikatur bei Kazele, Untersuchungshaft, 2008.
BVerfGE 19, 342, 347; s.a. Möstl, HdbStR VIII, § 179 Rn. 60. Die hieraus abzuleitenden Anforderungen an die Begründung des dringenden Tatverdachts und der Haftgründe werden zusammengefasst von BVerfG, Beschl. vom 9.3.2020 – 2 BvR 103/20.
BVerfGE 19, 342, 348; ebenso Hassemer, StV 1984, 38, 40; Weigend, Müller-FS, 2008, S. 739, 740.
Ausf. dazu bereits Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 362 ff.; s.a. Eidam, Die strafprozessuale Selbstbelastungsfreiheit am Beginn des 21. Jahrhunderts, 2007, S. 306 ff.; Hamm, Volk-FS, 2009, S. 193, 202 f.; Münchhalffen, StraFo 1999, 332 ff.; Schlothauer/Weider/Nobis, Untersuchungshaft, Rn. 680 ff.; Theile, wistra 2005, 327 ff. Beispiele für einen instrumentellen Einsatz des Untersuchungshaftvollzuges bei Verständigungen finden sich in BGH NJW 2004, 1885 und StV 2004, 470, 471.
BVerfGE 20, 45, 49; 20, 144, 148; BVerfG NJW 2019, 915, 916; Beschl. vom 18.2.2020 – 2 BvR 2090/19, Rn. 47; s.a. Möstl, HdbStR VIII, § 179 Rn. 60 sowie bereits Lindemann, Voraussetzungen und Grenzen legitimen Wirtschaftsstrafrechts, 2012, S. 368 ff.
Vgl. BVerfGE 36, 264, 270.
Vgl. BVerfGE 53, 152, 158 f.; BVerfG NStZ-RR 1999, 12, 13. Von Verfassungs wegen sind daher auch verfahrensmäßige Vorkehrungen zu schaffen, damit Verschiebungen in der vorzunehmenden Abwägung gerichtlich geltend gemacht werden können; vgl. Kazele, Untersuchungshaft, 2008, S. 16.
Zu dessen Bedeutung in der Rechtsprechung des EGMR vgl. Broß, in: Arbeitsgemeinschaft Strafrecht im DAV (Hrsg.), Strafverteidigung im Rechtsstaat, 2009, S. 962, 968 ff.
Vgl. BVerfGE 20, 45, 49 f.; 20, 144, 148 f.; 36, 264, 273; BVerfG StV 2011, 31, 33; Beschl. vom 18.2.2020 – 2 BvR 2090/19, Rn. 49.
Vgl. BVerfGE 36, 264, 275; BVerfG NJW 2018, 2948 f.; NJW 2019, 915, 917.
BVerfG, Beschl. vom 27.8.2003 – 2 BvR 1324/03, Rn. 6; s.a. BVerfG StV 2006, 703, 704.