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1. Pfarrers Kinder

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Freut euch mit Jerusalem!« – ein Zitat aus dem Buch des Propheten Jesaja verleiht dem Sonntag Laetare, dem vierten Fastensonntag im Kirchenjahr, seinen Namen. Im Jahr 1903 fällt der Sonntag Laetare auf den 22. März, und just an diesem Tag, unter diesem Motto erblickt Joachim Georg Wilhelm Klepper das Licht der Welt. Das dritte Kind, der erste Sohn des schlesischen Pfarrers Georg Klepper und seiner Frau Hedwig geb. Weidlich. Die Schwestern Margot und Hildegard sind bereits sieben bzw. fünf Jahre alt, als sich der kleine Erdenbürger anmeldet. Am 26. April tauft Georg Klepper seinen Sohn, bezeichnenderweise mit Jordanwasser. Als Taufspruch gibt er ihm einen Vers aus dem Buch des Propheten Jesaja mit auf den Lebensweg: »Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!«1

Jochen Klepper ist also in ein evangelisches Pfarrhaus hineingeboren worden, und das sind in der Blütezeit des deutschen Kaiserreichs denkbar gute Startbedingungen. Als zweiter Pfarrer im Oderstädtchen Beuthen, Landkreis Glogau, Regierungsbezirk Liegnitz, genießt der Vater gesellschaftliches Ansehen. Dazu verfügt er von väterlicher Seite her über ein gewisses Vermögen und kann sich und seiner Familie einen weit überdurchschnittlichen Lebensstandard erlauben. Auch die Mutter ist buchstäblich nicht von schlechten Eltern. Ihr Vater war Amtsgerichtsrat und Kreisrichter erst in Hultschin, später im oberschlesischen Neustadt. Ihr Großvater mütterlicherseits hat aus den Freiheitskriegen 1815 eine Frau mitgebracht, eine Comtesse Rohan – wahrscheinlich aus einer Nebenlinie des weit verzweigten, ursprünglich bretonischen Adelshauses. Ein Schuss französische Noblesse, Stilbewusstsein, Kunstsinn und eine frankophile Ader hat sich auch zwei Generationen später noch erhalten und wird auf die Klepper-Kinder abfärben. Auf Margot, Hildegard, Jochen – und die jüngeren Brüder, die noch nachfolgen werden: Erhard (*1906) und Wilhelm (*1915).

Jochen Klepper

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