Formatives Assessment |
Maier (2015, S. 147) benennt Verfahren dann als formativ, „wenn sie für die Anpassung eines Lehr-Lernprozesses bzw. gezielt für die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern genutzt werden“. Auch wenn die Definition von Formativem Assessment (FA) nicht ganz eindeutig ist, so gibt es doch einige Elemente, die recht allgemein anerkannt als zentral für das FA |
gelten (vgl. Black & Wiliam, 2009; Maier, 2015; Schmidinger et al., 2016). Dies sind:Erfassung von Lernstand, Lernprozess und Lernentwicklung unter Verwendung der individuellen und kriterialen BezugsnormEinbezug von Selbstbewertung/Selbstreflexionlernförderliches Feedback durch Kommentare und qualitative AussagenKlarheit über Lernziele und Erfüllungskriterien sowie BewertungskriterienDiagnosezyklen, u. a. zur Lernverlaufsdiagnostik oder zur Reflexion der Zielerreichung |
In verschiedenen Metaanalysen wurde die Effektivität des Formativen Assessments belegt (vgl. z. B. Black & Wiliam, 2009; Kingston & Nash, 2011). Dass vor allem das Feedback im Rahmen des Formativen Assessments für die weitere Lern- und Leistungsentwicklung von Schüler*innen relevant ist, konnten Furtak und ihre Arbeitsgruppe (vgl. 2016) zeigen. Die Bedeutung von Feedback legt auch Hattie (vgl. 2015) in seiner Meta-Studie dar. Er beschreibt Feedback dann als besonders lernunterstützend, wenn es „klar, zweckgerichtet, sinnvoll und mit dem Vorwissen der Lernenden kompatibel“ (ebd., S. 211) ist, die Lernenden darauf reagieren und eine aktive Informationsverarbeitung in Gang gesetzt wird (vgl. ebd., S. 207 ff.). Es geht also nicht nur um eine Rückmeldung zu einer bestimmten Leistung, sondern auch darum, dass diese Rückmeldung für das weitere Lernen genutzt werden kann. Hierzu müssen die Lernenden genau wissen, wo sie im Lernprozess im Vergleich zum Lernziel stehen und entsprechende Informationen und Hilfestellungen erhalten (vgl. Heritage, 2007). Um diese Lücke zwischen dem aktuellen und dem zu erreichenden Level zu schließen, muss Feedback, wenn es effektiv sein soll, die folgenden drei Fragen beantworten:1. Where am I going?2. How am I going?3. Where to go next? (vgl. Hattie & Wollenschläger, 2014, S. 135) |
Der Blick beim Formativen Assessment ist also im Schwerpunkt nach vorne gerichtet. Geklärt wird zunächst, welche Ziele erreicht werden sollen, dann folgt eine Analyse oder Rückmeldung, wie weit die lernende Person auf dem Weg zu diesem Ziel ist. Abschließend ist zu klären, wie weiter vorzugehen ist. |
Aus den Elementen des Formativen Assessments und der Konzeption der Lernentwicklungsgespräche lassen sich folgende Qualitätskriterien für die Umsetzung der LEG ableiten. |