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2.2 Dokumentations- und Selbsteinschätzungsbögen

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Qualitätskriterium 3: Entwicklung adäquater Selbsteinschätzungs-und Dokumentationsbögen

Wir haben oben dargestellt, dass in den meisten LEG Einschätzungsbögen zum Einsatz kommen, in denen die Kinder vorab über ihr Lernen bzw. ihren Lernstand reflektiert haben. Hier ist es wichtig, dass diese Einschätzungsbögen formal wie inhaltlich gewisse Kriterien erfüllen, wie z. B. Eindeutigkeit, Klarheit, Einfachheit etc. (siehe Kap. 5.4). Gleiches gilt natürlich für die Einschätzungs- bzw. Dokumentationsbögen der Lehrer*innen.

Qualitätskriterium 4: Abgleich von Selbst- und Fremdeinschätzung im Gespräch mit Besprechung / Erklärung von Abweichungen in den Einschätzungen

Da die Rückmeldungen durch die Lehrpersonen für die Kinder bei der Weiterentwicklung ihres Selbstkonzepts von entscheidender Bedeutung sind (siehe Kap. 1.1), sollten Vergleiche von Selbst- und Fremdeinschätzung bezüglich einzelner Kompetenzen stattfinden. Um dies zu gewährleisten, sollten dieselben Kompetenzen von Lehrer*innen und Schüler*innen (im Vorfeld oder im Gespräch) eingeschätzt werden. In den Gesprächen ist dann natürlich v. a. der Austausch über unterschiedliche Einschätzungen von Lehrperson und Schüler*in von besonderem Interesse. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang, wenn die Selbsteinschätzungsbögen der Kinder und die Dokumentationsbögen der Lehrpersonen möglichst formal und inhaltlich übereinstimmen (siehe Kap. 5.4).

Die Beobachtungen im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung haben diesbezüglich Folgendes ergeben:

 Durchschnittlich werden pro Gespräch etwa sieben Einschätzungen nur von der Lehrkraft vorgenommen.

 In etwas mehr Situationen wird auch die Sicht der Schüler*innen einbezogen. Pro Gespräch gibt es im Durchschnitt knapp elf Situationen, in denen eine Selbst- und eine Fremdeinschätzung stattfinden und in denen diese zwei Sichtweisen miteinander verglichen werden.

 Allerdings gibt es Unterschiede über die verschiedenen Jahrgangsstufen hinweg: In Jahrgangsstufe 1 finden sich deutlich mehr Einschätzungen ausschließlich auf Seiten der Lehrer*innen (im Durchschnitt knapp über zehn) als Vergleiche der unterschiedlichen Sichtweisen (im Durchschnitt ca. vier bis fünf). In Jahrgangsstufe 3 kehrt sich dieses Verhältnis in etwa um.

Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule - Erprobte Praxisbausteine

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