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Thomas von Aquins Einfluss auf Fernel

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Sowohl Fernels empirische Beobachtungen als auch seine allgemeinen Reflexionen sind im Rahmen des spätmittelalterlichen aristotelischen Denkens, wie es von christlichen Gelehrten modifiziert wurde (im Besonderen durch Thomas von Aquins großartige Synthese), angesiedelt. Wie Aristoteles behauptet auch Fernel, dass Pflanzen und Tiere eine Seele (anima) haben bzw. ihnen ein Lebensprinzip innewohnt. Der Mensch zeichnet sich durch den Besitz einer rationalen Seele aus (sprich einer Seele, die das Verstandesvermögen und das Willensvermögen einschließt). Wie Thomas, aber anders als Aristoteles, betrachtet Fernel die rationale Seele des Menschen (die von der nährenden und der sensitiven Seele unterschieden ist) als vom Körper abtrennbar und als unsterblich.36 Es ist allerdings durchaus nicht klar, ob die aristotelische Konzeption der psychē als ‚Form‘ oder ‚erste Wirklichkeit‘ des Körpers – das heißt als ein Spektrum von Vermögen und Funktionen (Vermögen zweiter Ordnung) – auf kohärente Weise mit den christlichen Unsterblichkeitslehren verbunden werden kann. Genau das war es jedoch, worum Thomas sich bemüht hatte (und im Zuge seiner Bemühungen hatte er den Verstand verdinglicht, die Form als von der Materie abtrennbar behandelt und die Unkörperlichkeit der Vermögen (bei denen es sich um Abstraktionen handelt) mit der behaupteten Unkörperlichkeit der Seele, betrachtet als einen nichtphysischen Teil eines menschlichen Wesens, durcheinandergebracht).37 Auch andere scholastische Philosophen beteiligten sich an dem Versuch, das Christentum mit der aristotelischen Philosophie in Einklang zu bringen. Fernel war der Erbe dieser verworrenen Tradition.

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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