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Neurotische Störungen (»Neurosen«) im Überblick

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Ätiologie

• Konfliktstörungen auf der Basis einer Konfliktpathologie

• Strukturstörungen auf der Basis einer Entwicklungspathologie

• Präödipale Störungen als Zusammenwirken von Konflikt- und Strukturpathologie

Phänomenologie

• Symptomneurosen mit umschriebenen klinischen Symptomen wie Zwänge oder Depressionen

• Persönlichkeitsstörungen mit komplexen, diffusen und wechselnden Befindensstörungen und maladaptiver Lebensbewältigung und Beziehungsregulation

• Komorbide Störungen mit verschiedenen Störungsarten nebeneinander (Mehrfacherkrankungen), z. B. eine Angstneurose neben einer Essstörung

• Sekundäre neurotische Störungen als Weiterverarbeitung primär nicht-neurotischer Erkrankungen, z. B. depressive Verarbeitung eines primär somatischen Schmerzgeschehens.

Davon ist die phänomenologische Systematik zu unterscheiden ( Übersicht). Danach gehören zu den neurotischen Störungen die Symptomneurosen, die Persönlichkeitsstörungen und die komorbiden neurotischen Störungen ( Kap. 4.2.4 und Kap. 8.1.1).

Auch körperliche Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen, z. B. ein Bandscheibenvorfall mit operativer Reposition, können die Persönlichkeit destabilisieren und eine neurotische Dekompensation bewirken. Das geschieht bei Erkrankungen oder Behandlungen, die unbewusst eine Bedeutung erlangen, welche die psychische Bewältigung und die Abwehr schwächen. Dadurch entstehen Störungen, die als sekundäre neurotische Störungen bezeichnet werden z. B. ein somatoformes Schmerzsyndrom. Man spricht auch von einer neurotischen Überlagerung des Verlaufes körperlicher Krankheiten. Ähnlich geschieht die neurotische Überlagerung primär reaktiver Störungen. Sie dient der Abwehr unbewusster Affekte und Phantasien.

Psychotherapie und Psychosomatik

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