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Nicht-neurotische Entwiklung, reaktive Pathologie und Schocktraumatisierung

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Durch stabile Beziehungen, günstige Umgebungsbedingungen und angemessene Hilfen nimmt die Entwicklung einen ungestörten Verlauf. Sie durchläuft bei allen Menschen typische Krisen, die auch mit Ängsten und Konflikten verbunden sind. Diese stellen unausweichliche Entwicklungsaufgaben dar. Wenn sie bewältigt werden, ist der heranwachsende Mensch den Anforderungen des psychischen und sozialen Lebens gewachsen. Er entwickelt eine reife Persönlichkeit, die mit den Herausforderungen des Lebens zurechtkommt.

Allerdings schützt eine nicht-neurotische »gesunde« Entwicklung nicht davor, dass übermäßiger Stress und Belastungen reaktive Störungen hervorrufen. Insofern kann auch auf der Basis einer reifen Persönlichkeit eine reaktive Pathologie entstehen ( Kap. 6).

Eine Sondersituation entsteht, wenn nach Abschluss der Entwicklungsjahre ein Schocktrauma in das Leben einbricht und die Persönlichkeit unter der Wucht der Erfahrungen zusammenbricht. Dann können schwerwiegende posttraumatische Syndrome entstehen, die aber nach einer überschaubaren Zeit wieder abklingen können. Es bleibt eine Verletzlichkeit und eine Tendenz erhalten, der Traumaerinnerung auszuweichen. Im Übrigen bleibt das Ereignis auf das Ausmaß einer reaktiven Störung bei traumatischer Belastung begrenzt.

Anhaltende Persönlichkeitsveränderungen als Traumafolgen entstehen bei Extremtraumatisierungen im Erwachsenenalter. Sie sind in ihrer Struktur der Entwicklungspathologie sehr ähnlich. Sie sind vor allem durch Strukturdefizite aufgrund des traumatischen psychischen Zusammenbruchs geprägt und gehen oft in komplexe posttraumatische Störungen über ( Kap. 7).

Psychotherapie und Psychosomatik

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