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2.1 Der Christus der Herrlichkeit – Das Urmysterium

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Casel betont, dass der Kyrios der Herrlichkeit kein anderer als der Gekreuzigte ist. Dabei tritt ein neuer Begriff von Herrlichkeit in Erscheinung. Diese neue Herrlichkeit kommt vom Kreuz her, denn am Kreuz wird alles geleugnet, was von weltlicher Herrlichkeit ist. Durch das Kreuz wird der Mensch befähigt, die wahre, göttliche Herrlichkeit erkennen zu können. Casel verweist auf Phil 2,11, wo explizit der Gekreuzigte als König der Glorie bezeichnet wird. Das tiefste Wesen des Glaubens an den Gekreuzigten liegt somit darin, dass der Glaubende die innere Kraft hat durch die Niedrigkeit des Kreuzes hindurch dessen innere Herrlichkeit zu erblicken. Diese wahre Herrlichkeit ist die Agape, so wie das innere Wesen Gottes Agape ist.340

Der Gottmensch Christus ist bei Casel das Ursymbol, das Urmysterium, das wahre Symbol, durch dessen Bild hindurch die Wirklichkeit (Gottes) gesehen und damit besessen werden kann. Im wahren Mysterium ist es möglich, die dahinter verborgene Urwirklichkeit zu ergreifen, ganz im Sinne des Wortes Jesu „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Joh 14, 9). Geschaut werden kann die Wirklichkeit Gottes allerdings nur im Glauben, da der Mensch als solcher immer noch in der Welt der Sünde ist. Christus hat das Fleisch der Sünde angenommen, um für die Sünde als Opfer den Tod auf sich zu nehmen. In diese freiwillige Erniedrigung muss ihm nun der Mensch folgen und seinerseits das Opfer des Glaubens auf sich selbst nehmen, d.h. das eigene Ich aufgegeben und sich ganz für Gott öffnen, um dessen Gnade empfangen zu können.341 Die Tat Christi hat demnach eine auffordernde Dimension für den Menschen, der wir später noch nachspüren müssen. Bleiben wir erst einmal bei der Tat Christi und deren Konsequenz.

Die Selbstaufopferung Christi nimmt Gott als Liebesopfer an und schenkt Christus Heiligkeit und Herrlichkeit in der Auferstehung. Dadurch wird Christus das Priestertum in Fülle zu Teil. Er ist auf den Thron zur Rechten Gottes erhöht, gleichbedeutend mit der Annahme seines Opfers. Christus ist der Hohepriester der Kirche, und als solcher hat er die Funktion des Mittlers des ewigen und neuen Bundes.342 Im Jetzt ist Christus der einzig wahre Hohepriester, und zugleich die einzig wahre Opfergabe, aber in seinem himmlischen Tempel. Damit meint Casel die Gegenwart Gottes, in die Christus durch den Tod und die Erhöhung eingetreten ist und damit die ewige Opferverklärung und Priesterweihe empfängt. Dennoch ist dieser Tempel nicht dem Jetzt entrückt, sondern wird gegenwärtig, wo Gott im Mysterium erscheint und wirkt. Ein geschaffener Tempel wird nur in der Menschheit Christi angenommen, in seinem Fleisch und Blut, denn darin ist ja das Opfer der Hingabe vollzogen worden (vgl. Hebr 10, 19ff). Der Leib Christi ist der wahre Tempel des Neuen Bundes. Der Opfertod Jesu setzt diesen Tempel und das Opfer ein, beides ganz im Pneuma.343

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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