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DER RICHTIGE GRILL Was ist beim Kauf zu beachten?
ОглавлениеVor dem Kauf sollten Sie sich erst einmal über Folgendes klar werden: Wie groß soll der Grill sein? Ein Standard-Kugelgrill hat einen Durchmesser von 57cm und ist für 4 bis 6 Personen geeignet. Ein Gasgrill sollte über mindestens zwei Brenner verfügen. Wofür wird der Grill hauptsächlich benutzt? Zum direkten oder indirekten Grillen? Zum Smoken? Mit wie vielen Essern ist zu rechnen? Es soll ja nicht nur die eigene Familie satt werden, sondern auch Gäste wollen in den Genuss Ihrer Grillkunst kommen. Kaufen Sie also am besten eine Nummer größer.
Wichtig ist ein gut schließender Deckel. Ein Deckelthermometer ist in die meisten Modelle integriert. Desweiteren sollte der Grill über Lüftungsöffnungen verfügen. So kann man die Temperatur halten bzw. regulieren. Beim Gasgrill regelt man das über die Drehregler der Brenner. Der Grillrost sollte generell für alle Grilltechniken geeignet sein und besteht am besten aus Edelstahl oder aus Gusseisen. Das ist zwar etwas teurer, aber die Investition lohnt sich. Edelstahl ist nach dem Grillen leicht mit einer Bürste zu reinigen und rostet nicht, wie ein verchromter Rost es tut. Gussroste speichern die Hitze und geben sie gleichmäßig an das Grillgut ab, sind also für indirektes Garen großer Stücke besser geeignet. Zu guter Letzt sollte der Grill einen stabilen Eindruck machen und nicht bei jeder Berührung wackeln.
Holzkohlegrill
Der Allrounder für Grillen und BBQ! Ihn gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen: vom mobilen Kleingrill bis zum fest installierten gemauerten Großgrill sowie als Säulen-, Schwenk-, Kasten- oder Kugelgrill. Für ambitionierte Griller*innen kommt meiner Meinung nach nur ein Kugelgrill mit Deckel und integriertem Thermometer in Frage, da er unglaublich vielseitig ist. Wer auf das typische Grillfeeling mit Feuer und Holzkohle-aroma steht, kommt um diesen Grill nicht herum.Große offene Holzkohlegrills wie ein Schwenkgrill an einer Metallkette und Dreibein oder eine gemauerte Variante dienen dem direkten Grillen. Sie eignen sich für große Mengen Grillgut.
Vorteile
•typisches Grillfeeling mit Feuer
•Holzkohlearoma
•große Auswahl an unterschiedlichen Grills
•mobil, unabhängig von Gas und Strom
•aromatisches Grillgut
Nachteile
•zeitintensiv
•Rauchentwicklung
•Temperaturkontrolle notwendig
•Reinigung und Entsorgung der Asche
•lange Aufheizphase
Gasgrill
Vor allem praktisch! Keine Kohle, kein Rauch und kein offenes Feuer. Am häufigsten genutzt wird wohl der Gasgrill in Kastenform, immer mit Deckel, manchmal auch mit integriertem Thermometer. Betrieben wird er mit Propan oder Butangas. Ihn gibt es in diversen Größen und Ausstattungsformen. Wer auf ein rauchiges Aroma nicht verzichten will, behilft sich mit einer Räucherbox und den dazugehörigen Produkten. Der größte Vorteil des Gasgrills ist und bleibt sein Temperaturhandling. Lange Garzeiten mit gleichbleibender Temperatur und unterschiedliche Hitze-zonen sind für ihn kein Problem. Er ist schnell ange-zündet, erreicht rasch die Einsatztemperatur und ist leicht zu reinigen. Eine höhere Qualität erzielen die doppelwandigen Varianten. Damit sind längere Garzeiten ohne Temperaturverlust möglich. Der Grill sollte mindestens zwei, besser drei Brenner haben, um verschiedene Gartechniken anwenden zu können. Features wie Heck- und Seitenbrenner oder ein integrierter Lavagrill sind Glaubensfragen.
Vorteile
•kurze Aufheizphase
•konstante Temperaturregelung
•leicht zu reinigen
•lange konstante Grillphasen möglich
•kaum Rauchentwicklung
•viel Zubehör
Nachteile
•kein typisches Holzkohlearoma
•kein Grillfeeling mit offenem Feuer
•nur bedingt mobil
Feuerring
Der Feuerring ist fast schon eine Art Kunstwerk, das die magische Anziehungskraft von offenem Feuer vermittelt. Erfunden hat ihn ein Schweizer Bildhauer, der bereits seit 2004 an diesem Projekt tüftelt. Mittlerweile gibt es auch andere Hersteller. Der Feuerring wird nur mit Holz befeuert und eignet sich auch als Feuerstelle im Garten. Gegrillt wird ausschließlich bei direkter Hitze auf dem äußeren Ring, wobei es verschiedene Temperaturzonen gibt. Nah am Feuer ist es heißer als am äußeren Rand. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, Grillgut direkt über dem Feuer zu rösten.
Elektro-Variante
Früher verpönt, gibt es ihn heutzutage in guter Qualität zu kaufen. Er eignet sich perfekt zum Grillen auf dem Balkon oder im Indoorbereich. Minimale Rauchentwicklung schützt vor überempfindlichen Nachbarn. Einfach zu handhaben, schnell einsatzbereit und leicht zu reinigen. Auf die typischen Grillaromen muss man hier aber weitestgehend verzichten. Auch die Mobilität ist eingeschränkt, da der Grill Strom braucht. Wichtig bei der Kaufentscheidung sollte die Wattangabe sein. Je höher diese ist, desto mehr Power hat das Gerät.
Smoker
Die Maschine! BBQ-Feeling in seiner höchsten Form. Smoker gibt es in verschiedenen Größen und technischen Ausstattungen. Grundsätzlich unterscheidet man Smoker in Offset-Smoker – einer waagerecht liegenden zylinderförmigen Tonne mit einer separaten seitlich angebrachten Brennkammer und einem Abzugskamin – und Water-Smoker, auch Bullet-Smoker genannt. Dieser besteht aus einer vertikal stehenden Tonne in Form einer Patrone. Die Brennkammer sitzt am Boden und erhitzt eine darüber liegende, mit Wasser gefüllte Wanne. Der Rauch steigt von unten um die Wasserwanne herum nach oben, um an das Grillgut zu gelangen. Bulletsmoker sind meist günstiger als Offset-Smoker und somit ein guter Einstieg in die BBQ-Welt. Am einfachsten zu bedienen ist der Pellet- bzw. Digitalsmoker, da er vollautomatisch funktioniert. Die Räucherpellets werden in die Grillkammer gegeben. Das Grillgut wird mit einem Thermometer versehen und man stellt die gewünschte Kerntemperatur ein, den Rest macht das Gerät.
Vorteile
•der ultimative BBQ-Geschmack
•auch größere Mengen sind kein Problem
• anders als Grillen, aber begeisternd
Nachteile
•sehr zeitintensiv
•je nach Modell sollte man Platz haben
•eingeschränkte Mobilität
Keramikgrill
Der auch Kamadogrill genannte Grill ist sehr gut isoliert, was die Temperatursteuerung und die gleichmäßige Befeuerung erleichtert. Bis zu 2 cm dicke Wände speichern konstant und gleichmäßig die erzeugte Temperatur im ganzen Garraum über Stunden. Die Grundausstattung ist nur für direktes Grillen ausgelegt. Wer indirekt grillen oder smoken möchte, muss sich einen Defektorstein zulegen. Dieser hält die direkte Hitze der Kohle ab und leitet sie über den Stein gleichmäßig an das Grillgut weiter. Es wird ausschließlich mit Holzkohle gearbeitet.
Vorteile
•gut isoliert
•lange Garvorgänge möglich
•optimale Grillergebnisse
Nachteile
•lange Aufheizphase
•eingeschränkte Mobilität
•schwierige Temperaturregulierung
•hohe Anschaffungskosten
Infrarotgrill
Vielen auch als Beefer bekannt, nimmt der Infrarotgrill eine Sonderstellung ein. Mit dem gasbetriebenen Standgerät werden Temperaturen von 600 bis 800°C erzeugt. Damit können Sie sehr heiß und sehr schnell grillen. Es gibt auch Gasgrills mit integrierter Infarotfläche. Diese Variante ist besonders bei Steakliebhabern gefragt, weil das Fleisch außen eine tolle Kruste bekommt, innen aber sehr saftig bleibt.
Vorteile
•schnelles Grillen
•saftiges Fleisch und tolle Kruste
•Temperaturen bis 800°C
•keine Rauchbildung
•Indoorbetrieb möglich je nach Herstellerangaben
Nachteile
•es können nur kleine Mengen gegrillt werden
•nur für kurzes heißes Grillen geeignet
Unentschlossen vs. deluxe
Wer Gas und Kohle möchte, ist mit einem Hybridmodell gut beraten.
Für die ultimative Steakkruste muss es Infarot sein – denn nur dieser Grill schafft 600 bis 800 °C!
Hybridgrill
Gas to coal! Nur um es kurz zu erwähnen: Seit geraumer Zeit gibt es sogenannte Hybridgrills. Dabei handelt es sich um Gasgrills mit einer Grillkohlefunktion, die eine speziell gelochte Kohlewanne besitzen, die bei Bedarf über den Brennern unter dem Grillrost platziert wird. Mit dem Zünden der Gasflammen bringen Sie die Kohlen zum Glühen, dann werden die Brenner wieder ausgeschaltet und Sie grillen wie mit einem Kohlegrill. Genauso gut sind diese Grills auch als Gasgrills nutzbar.