Читать книгу Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden - Miriam Schöndienst - Страница 11

1.6 Achterbahn der Gefühle

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Es ist nicht ungewöhnlich, dass starke Gefühlsschwankungen einsetzen. Man erlebt einen Wechsel von Wut gegen sich selbst, gegen den verstorbenen Partner, gegen Angehörige oder medizinisches Personal. Man sucht nach Schuldigen, Verantwortlichen. War der Verstorbene noch jünger, können diese Emotionen sehr intensiv sein. Es ist die Frage: Warum gerade ich? Warum gerade mein Freund? Mein geliebter Mann? Mein Kind?

War der Verstorbene schon älter, richtet sich die Wut oft gegen einen selbst. Das ist besonders oft der Fall, wenn Unausgesprochenes im Raum steht, wenn man keine Zeit mehr hatte, um sich nach einem langen Streit wieder zu versöhnen.

Abgelöst werden kann die Wut von Selbstmitleid. Gleichzeitig kommt man sich schäbig vor. Man selbst lebt ja. Das eigene Weiterleben wird zum Vorwurf, den man sich selbst macht. Diese Gefühlslagen sind irrational. Sie lassen sich im akuten Moment nur schwer klären. Beachten sollte man Warnzeichen. Wenn man sich einer tiefen Depression nähert oder zu unbedachten Handlungen neigt, ist es anzuraten, sich professionelle Hilfe zu holen. Bleiben Sie nicht allein, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Situation Sie vollkommen überfordert. Holen Sie sich im Ernstfall professionelle Hilfe.

Sind Angehörige oder Freunde in der Nähe, haben Sie eine natürliche Sicherheitszone, die Sie im Ernstfall schützen kann. Ist das nicht der Fall, haben Sie das Recht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Regel wird in Kliniken und Hospizen darauf verwiesen. Diese Hinweise sollten Sie ernst nehmen.

Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden

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