Читать книгу Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden - Miriam Schöndienst - Страница 6

1.1 Im Ausnahmezustand

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Der Tod eines geliebten Menschen versetzt uns in einen psychischen und physischen Ausnahmezustand. Die einen können nicht an sich halten, die anderen versinken in einen schockähnlichen Zustand, die dritten packt Panik. Wer äußerlich an sich hält und kühl vor sich selbst agiert, ist ebenso erschreckt wie derjenige, der sich in atemlose Geschäftigkeit stürzt. Alle stehen vor derselben Herausforderung: Sie müssen mit einem Schmerz umgehen und sie müssen akzeptieren, dass ein geliebter Mensch sie für immer verlassen hat.

Schon das Sterben kann zur Tortur werden. Wie begreift man, dass jemand einfach geht? Wie erklärt man sich, dass der andere niemals wiederkommen wird? Und vor allem: Kann man denn gar nichts tun?

Es fällt uns schwer, unsere Hilflosigkeit zu akzeptieren. Es fällt uns überhaupt zusehend schwer, mit dem Tod zu rechnen. Stirbt ein Mensch, suchen wir nach dem Schuldigen. Konnten die Ärzte wirklich gar nichts tun? Haben sie nicht einen Fehler gemacht? Oft bringen sich Menschen selbst um das Abschiednehmen, weil sie den Prozess des Sterbens nicht akzeptieren wollen. Sie zerstören die Momente, die dem Gehenden und den Bleibenden wichtig wären. Das geschieht nicht bewusst und absichtlich, sondern liegt in den gesellschaftlichen Veränderungen begründet, die dem Einzelnen suggerieren (einreden), er könne über alles bestimmen.

Doch über den Tod herrschen wir nicht. Da wir nicht auf ihn vorbereitet sind, begehren Körper und Psyche auf. Wir rebellieren gegen das Unabänderliche.

Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden

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