Читать книгу Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden - Miriam Schöndienst - Страница 13

1.8 Die Anderen

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Man kann Schutz und Trost suchen, man kann anklagen oder alle anderen als Feinde sehen. Man kann die anderen (Kinder, Freunde und Familie) ausschließen oder einbeziehen. Man kann sein Umfeld auch überfordern.

Alle Konflikte, die vorher bestanden, können sich verschärfen. In extremen Fällen sollte man sich im akuten Trauerfall Hilfe holen. Sprechen Sie mit dem Klinikpersonal oder dem Arzt, der den Tod bescheinigt, und gehen Sie auf die Hilfsangebote ein. Ein Gespräch mit dem Psychologen der Klinik oder mit den Sozialarbeitern im Hospiz kann helfen.

Sie befinden sich in einer Ausnahmesituation. Der Tod ist nichts Alltägliches mehr. Je weiter wir uns gesellschaftlich von ihm entfernen, desto erschütternder ist seine Wirkung. Gerade darum ist es wichtig, Ansprechpartner zu finden. Früher nahm die Gemeinschaft Abschied, heute ist oft nur Unbehagen zu spüren oder einfach Hilflosigkeit.

Wir wissen nicht mehr, wie man mit dem Tod eines Menschen umgeht oder dem Schmerz eines Hinterbliebenen. Diese Ratlosigkeit führt zu Missverständnissen.

Man selbst sollte versuchen, seine Umgebung nicht zu überfordern. Den Schmerz und die Verzweiflung können sie einem nicht abnehmen. Wer in einer funktionierenden Gemeinschaft lebt, wird viel Entgegenkommen spüren. Gibt es eine Familie, die zusammenhält, fällt vieles leichter und auch der Abschied kann in Geborgenheit erfolgen. Diese Nähe ist selten geworden. Wer sie erleben darf, kann dankbar und glücklich sein. Oft bleiben Menschen tatsächlich allein zurück und empfinden nun alles doppelt bitter. Gerade hier sind Seelsorge und Sozialpsychologie ein wichtiges Angebot, das in dieser Phase helfen kann.

Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden

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