Читать книгу Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden - Miriam Schöndienst - Страница 19

2.3 Von der Wut

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In dieser Phase rebellieren wir gegen das Schicksal, die Ärzte, die Angehörigen, den Verstorbenen, uns selbst. Eigentlich richtet sich unsere Wut gegen das Unabänderliche, gegen den Tod an sich und unsere Ohnmacht, nichts mehr tun zu können. Wir ertragen unsere Handlungsunfähigkeit nicht. Kübler-Ross spricht hier auch vom Neid auf diejenigen, die nicht betroffen sind, die niemanden verloren haben. Das „Warum ich?“ steht als Frage im Raum: „Warum ist der eigene Mann gestorben und nicht ein anderer Mensch?“

Dieses Aufbegehren, dieses Wütend-Sein auf alles und eigentlich nichts, ist eine Form der Abwehr und der Annäherung an die Realität. Es ist der Beginn einer Auseinandersetzung mit dem, was sich nicht mehr verändern lässt.

Diese Wut kann ungerecht sein. Diese Wut kann auch berechtigte Gründe haben. Das Fatale ist: Sie ändert nichts mehr. Man muss die Situation annehmen, wie sie ist. Der Tod ist nicht umkehrbar.

Manche machen sich selbst Vorwürfe, hätten sie anders reagiert, wäre das nicht passiert. Hätten sie dieses oder jenes getan, wäre der Tod vielleicht vermeidbar gewesen. Diese Ausflüchte und gedanklichen Eskapaden (abenteuerlichen Versuche) haben keine rationale Grundlage. Sie basieren auf einer emotional angespannten Situation. Sie entstehen aus dem Stress heraus, den wir empfinden, wenn wir existenziell bedroht werden. Nichts anderes als eine solche Bedrohung ist der Tod eines geliebten Menschen.

Plötzlich allein: Wenn der Partner stirbt - Wie Sie das Leben alleine meistern und Schritt für Schritt ins Leben zurückfinden

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