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JOSH

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20:35 Uhr

Kopfkino. Gedankenkarussell. Josh konnte nicht sagen, was ihm in diesen Momenten alles durch den Kopf ging. Sein Körper erstarrte. Noch nicht einmal zittern konnte er. Es war, als ob die Zeit einfach stehen blieb.

Was der Körper mit einem anrichten konnte. Nein, nicht der Körper. Andere Menschen! Oder doch man selbst?

Ein Albtraum begann, und Josh wusste nicht, wie er enden würde. Nur nichts Unüberlegtes sagen, kam ihm in den Sinn. Aber konnte man sich in solch einem Moment überhaupt richtig verhalten? Gab es ein Richtig oder ein Falsch?

Die Treppe hinter ihm bot zwar eine Fluchtmöglichkeit, aber wohin? Von hier aus würde er nicht weit gekommen, zudem wusste er nicht, ob Flucht tatsächlich die Lösung war. Diesen beiden sein Tiffany & Co. überlassen? Im Leben nicht!

Und vielleicht waren die zwei ja auch gar nicht so gefährlich. Der kleine Dicke machte ihm keine Angst. Aber die Frau! Die war, glaubte er, mit Vorsicht zu genießen. Wie alle Frauen. Besonders seine Ex-Frau. Frauen konnte man einfach nicht einschätzen. Man begab sich mit ihnen auf eine Reise, von der man nicht wusste, wohin sie führte: in den Morast oder den schönen Süden.

Wie würde die Nacht werden? Würden die beiden Shop-Catcher all den Schmuck tragen wollen?

„Was haben Sie vor?“, fragte Josh laut und war sich noch im selben Moment unsicher, ob er nicht besser den Mund hätte halten sollen.

„Das haben wir dir doch schon gesagt!“, erwiderte der kleine Dicke. Er schien nicht nur dick zu sein, sondern auch dumm.

„Das meine ich nicht! Ich meine, wie soll die Nacht ablaufen?“, schob Josh hinterher.

„Was geht dich das an?“, fragte der Dicke.

„Hey, sei nicht so unhöflich zu Mr Degenhardt. Er ist nicht unsere Geisel. Er ist unser Zuschauer und vielleicht wird er auch unser Freund.“

Unser Freund? Was meinte sie damit? Wie sollte er jemals ein Freund von Menschen werden, die ihn eine ganze Nacht lang in seinem Geschäft festhalten wollten? Die tickte wohl nicht richtig! Aber wie konnte sie auch? Schließlich stand sie gerade mitten in der Nacht in Tiffany & Co. und war der Meinung, das Geschäft eine ganze Nacht lang kidnappen zu können. Da konnte man nicht richtig ticken! Mutig allerdings war sie schon.

Josh merkte, wie sein Adrenalinpegel ein wenig sank. Um sie herum war es immer noch stockduster. Nur von außen schienen Lichter hinein, leuchteten durch die Vitrinen und ließen alles glitzern, so wie er es kannte und liebte.

Winternacht bei Tiffany

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