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LESTER

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20:55 Uhr

Lester hielt die Pistole immer noch auf Josh gerichtet. Er war sich sicher, dass der Mann Angst verspürte. Zumindest hatte er das in den ersten Minuten. Jetzt wurde er langsam lockerer. Das lag wahrscheinlich an Tiffanys Worten. „Ich nehme mal meinen Rucksack ab. Was brauchst du, Tiff?“, fragte er seine große Schwester.

„Ich würde sagen, wir stellen erst mal unsere künstlichen Kerzen auf. Dann haben wir ein bisschen Licht“, antwortete sie.

Lester holte zehn große Kerzen aus seinem Rucksack und stellte sie auf dem Boden ab. „Und wo sollen die jetzt hin?“

„Wir bauen sie rechts und links vom Gang auf. So wie auf einer Startbahn oder einem Laufsteg. Ich habe auch noch vier Stück in meinem Rucksack. Die kommen hier auf die Treppe. Das ist ohnehin ein schönes Plätzchen. Treppen sind cool! Und wer kann schon von sich behaupten, er hat eine ganze Nacht auf der Treppe einer Tiffany-Filiale verbracht!“ Tiffany lachte.

Lester bewunderte sie dafür, dass sie in dieser Situation so gelassen bleib. Josh Degenhardt konnte er nicht richtig einschätzen. Aber er nahm an, dass der Typ erst mal alles über sich ergehen ließ. Was blieb ihm auch anderes übrig?

„Ich würde sagen, es ist Zeit für ein erstes Foto“, sagte Tiff. „Wir drei im Inneren von Tiffany. Um genau …“ Sie unterbrach sich und sah auf die Uhr. „… neun Uhr. Und jetzt stellen wir das Bild auf die Shop-Catcher-Seite bei Facebook. Ich schreibe nur noch die Frage ‚Wo sind wir?‘ dazu, und klick.“

Tiffany hatte das Foto tatsächlich ins Internet gestellt. Lester war kurz davor, sie zu fragen, ob das nicht riskant sei, aber das hätte den Verkäufer sicher irritiert. Außerdem musste er auf Tiffany vertrauen. Schließlich war sie die Schlauere von ihnen beiden.

„Pack den Rest auch noch aus und leg alles auf die Treppe. Die wird unser Lager.“

„Okay.“ Lester steckte die Pistole in den Hosenbund. Genauso, wie es Ganoven taten. Kurz darauf standen zwei Flaschen Tonic Water, zwei Flaschen Gin, vier Dosen Red Bull, jede Menge Schokoriegel, drei Dosen gesalzene Cashewkerne, Taschentücher, ein Handstaubsauger und drei Plastikbecher der Reihe nach wie auf einer Bar drapiert auf einer der oberen Stufen.

Plötzlich tönte ein Piepen durch den Verkaufsraum.

„Das ist das Sicherheitssystem“, erklärte Mr Degenhardt.

„Was bedeutet das?“ Tiff wirkte nun nicht mehr so gelassen wie vorher.

„Die Tür wurde noch einmal geöffnet. Das registriert das Sicherheitssystem. Wenn ich zurück in den Verkaufsraum gehe, wird ein interner Alarm ausgesendet. Man wartet jetzt darauf, dass ich wieder nach draußen gehe und den Sicherheitscode eingebe, der die Türen verschließt.“

„Das geht sicher auch von innen. Oder, Mr Degenhardt?!“ Das klang weniger nach einer Frage als nach einer Feststellung, fand Lester.

„Ich kann es versuchen“, antwortete Degenhardt.

Winternacht bei Tiffany

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