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Die Sahara beginnt wieder auszutrocknen

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Zwischen 4000 und 3200 v.Chr. kühlte der Atlantik nordwestlich von Afrika unter Einfluss der schon erwähnten Eisvorstöße (s.Abb. 10) tief ab. Synchron nahm der Eintrag von Staub stark zu, wie Untersuchungen vom Boden des Atlantischen Ozeans zeigen: Nordafrika begann wieder auszutrocknen! Die Spiegel des Tschadsees und anderer Seen begannen zu fallen, zunächst langsam und später beschleunigt, wenn auch ein absolutes Minimum der Wasserstände erst etwa 2 Jahrtausende später erreicht wurde. Die Sahara trocknete also langsam aus und diese Austrocknung war auch nicht gleichmäßig: der Osten von Afrika war früher dran, wie dies das Niveau von Seen anzeigt. Wie Jahrtausende früher in Anatolien begann also auch in der Sahara die Austrocknung im Osten und sie schritt dann nach Westen fort.

Die Feuchtphase der Sahara war von langer Dauer: sie hatte mit der starken Erwärmung um 5500 v.Chr. begonnen und um 5200 v.Chr. ihr Optimum erreicht. Es liegt also eine Parallelentwicklung vor zur Expansion der bandkeramischen Bauern in Mitteleuropa und zur Ausbreitung der Landwirtschaft auf dem persischen Hochland und ihrer Ausdehnung in Richtung Indien wie auch zum Aufblühen der Alteuropäischen Donauzivilisation. Im 4. Jahrtausend v.Chr. begann sich die Feuchtigkeit in der Sahara dann wieder zu verringern und um 2700 v.Chr. wurde ein Minimum erreicht. In den Zentralgebieten der Sahara konnte sich eine üppige Vegetation noch bis etwa 3000 v.Chr. halten. Dann folgte ein Totalzusammenbruch der Vegetation: gab es eine Selbstverstärkung des Austrocknungs-Effekts bei einer Unterschreitung einer kritischen Grenze der Vegetationsdecke oder haben hungernde Menschen in einer sich immer mehr steigernden Not der Vegetation den Todesstoß durch Abholzung der Restbestände und durch Überweidung versetzt?

Die überlebenden Menschen zogen sich nun in Randgebiete zurück, welche noch bewohnbar waren oder jetzt erst bewohnbar wurden. Letzteres gilt vor allem für das Niltal, welches in der eigentlichen Feuchtphase der Sahara zu feucht für eine menschliche Besiedelung war. Mit der Temperaturabsenkung und der zunehmenden Austrocknung der Sahara begann dort um 3500 v.Chr. die Morgendämmerung der späteren Pharaonenreiche.

Im Laufe der nächsten Jahrtausende, welche von einem weiteren Nachlassen der Sonneneinstrahlung aus astronomischen Gründen und einer entsprechenden langsamen Absenkung der Temperatur mit ihren Rückwirkungen auf die Feuchtigkeit bestimmt waren, konnten sich in der Sahara nur noch geringer ausgeprägte Feuchtphasen ausbilden, in denen aber dennoch die Grundwasserreserven nochmals etwas nachgefüllt wurden. Lit. 14.6

Erwärmung und Wohlstand oder Abkühlung und Verfall

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