Читать книгу Stojan räumt auf - Norbert Möllers - Страница 8
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Irgendwo summte etwas. Dann schepperte ein altes Klavier. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Stojan sein Handy unter der Zeitung gefunden hatte.
„Hallo, Herr Stojan! Gut, dass ich Sie endlich erreiche. Oft scheinen Sie nicht auf Empfang zu sein. Kleefisch hier, Paul Kleefisch, JVA Werl. Ich wollte Sie informieren, Sie hatten mich gebeten …, Herr Stojan? Hören Sie?“
Peter Stojan hörte. Hörte und dachte und überlegte: Wer zum Teufel war Paul Kleefisch?
„Ja? Was wollte ich?“ Kleefisch, Kleefisch, nee. Paul …? Schon mal gar nicht.
„Herr Stojan, ich rufe an wegen Amuso, Giovanni Amuso. Sie haben mich gebeten, Ihnen Bescheid zu geben, wenn es etwas Neues gibt.“
Noch ein Name. Aber einer, der Stojan sofort etwas sagte, ihn elektrisierte. Die Scheiben frei kratzte. Mit einem Ruck hatte er sich aus seinem Sessel erhoben. „Ach Kleefisch, Herr Kleefisch, klar, Sie sind das. Warum sagen Sie das nicht gleich. Was ist mit Amuso?“
Was zu schreiben, Moment, wer hat meinen Kuli schon wieder…? „Warten Sie, Herr Kleefisch, ich suche gerade einen Stift, warten Sie, hier …, gleich …“. Er war jetzt an seinem Schreibtisch angelangt. Vom Fenster drang keine Helligkeit mehr nach innen, obwohl es kaum fünf sein konnte. Aber seit Tagen hatte dichter Nebel wenig Licht ins Rothaargebirge gelassen. „Was ist mit Amuso, kommen Sie schon! Hat er was gesagt?“
Er hatte endlich einen Bleistift ertastet und ein Schreiben von der Haftpflichtversicherung. Die Rückseite war zwar schon zur Hälfte vollgekritzelt, aber für die Neuigkeiten sollte der freie Platz reichen. Seinen Lieblingskuli musste Marina, seine Putzhilfe, verschleppt haben. Wie immer. Wer sonst.
„So, ich höre jetzt, Herr Kleefisch, bitte.“ Er ließ sich zurück in den Sessel fallen, streckte die Beine von sich. Um im nächsten Moment allerdings wieder kerzengerade im Raum zu stehen.
„Was sagen Sie?“
„Tot. Amuso ist tot, Herr Stojan. Am 7. Januar ist Giovanni Amuso gestorben.“