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Bill und Tom Crocket sitzen im Nebenraum des Big Nugget.

„Du solltest dich wirklich am Riemen reißen, Tom!“, warnt Bill noch einmal. „Sei verdammt vorsichtig, ehe du einen neuen Schritt unternimmst!“

Crocket betrachtet ihn mit zusammengekniffenen Augen.

„Was meinst du damit? Vorsichtig sein?“, knurrt er. „Du willst doch nicht etwa andeuten, dass ich was mit dem Mord an diesem Deutschen zu tun hatte, he?“

Bill zuckt die Achseln.

„Ich deute gar nichts an. Ich sage nur, was ich weiß: Dieses Camp steht vor der Explosion. Wie die Dinge liegen, könnte die Explosion unter deinem Hinterteil stattfinden. Du solltest lieber langsam vorgehen.“

„Pah! — Lass sie knurren — lass sie reden, Bill! Ich sage dir, es ist wie in den alten Tagen am Wagon River. Die Verlierer kläffen den Gewinner an. Das wird es auch immer bleiben: nur Gekläff.“

Bill dreht sich eine Zigarette, brennt sie an und saugt den Rauch tief ein.

„Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir etwas zu sagen, Tom. Du beziehst dich immer auf Gar Parden, und wie er das Spiel auf der Rinderweide betrieben hat. Hast du dich je gefragt, warum ich nicht mehr für Gar Parden reite?“

Crocket lacht scheppernd.

„Hast es ebenfalls satt bekommen, für vierzig Dollar im Monat Pardens raue Arbeit zu tun, was?“

„Falsch!“, sagt Bill scharf. „Ich war in Timber Lodge, weil Gar Pardens Ranch und Mannschaft nicht mehr existieren. Sie waren geplatzt! Und warum? Weil Parden tot war. Ein Heckenschütze hat ihn erwischt, als er eines Nachts in der offenen Tür seines Ranch-Hauses stand. Was sagst du jetzt?“

Das selbstsichere Lächeln auf Crockets Gesicht wird etwas gezwungen. Er steht auf und geht im Raum auf und ab. Bill erkennt, dass Crocket endlich doch unruhig geworden ist.

„Verdammt, Bill“, bricht er los. „Du kannst einem wirklich eine Gänsehaut machen. Dann ist Gar Parden also tot. Well, er war eben ein Narr, dass er sich in die erleuchtete Tür stellte.“

„Vielleicht“, gibt Bill zu. „Aber noch närrischer war es von ihm, sich für so groß zu halten, dass ihn ein kleinerer Mann nicht mehr treffen könnte.“

Crocket kommt stampfend an den Tisch zurück und setzt sich wieder. Er schenkt sich einen tüchtigen Schluck Whisky ein.

„Vielleicht hast du recht“, gibt er zu. „Ich will mich eine Weile nicht zeigen. Aber das wird schwer werden, denn ich hab verflucht viel zu tun. Der Brief, den ich bekam, ist von einem Freund. Er warnt mich vor Unannehmlichkeiten.“

„Welche Unannehmlichkeiten?“

„Mit dem Gesetz. Das Winters-Mädchen, das du beschützt hast, hat diese Unannehmlichkeiten mitgebracht. Eine Verfügung, die mir verbietet, den Winters-Claim zu besetzen oder zu bearbeiten, bis das Gericht die Grenzen geprüft und festgelegt hat.“

„Du hast gesagt, das Gesetz stehe auf deiner Seite?“, murmelt Bill.

Crocket presst die Handflächen zusammen.

„Das Gesetz ist einmal so und einmal so. Übrigens bedeutet diese Verfügung nichts, ehe sie mir nicht von einem Beamten zugestellt worden ist. Das heißt in diesem Fall von Schiedsmann Tim Cooley.“

Das spöttische Lächeln spielt wieder um seinen Mund.

„Ich glaube, dass Cooley kaum Zeit für diese kleine Aufgabe finden wird.“

Bill macht einen letzten Zug an seiner Zigarette. Dann zerdrückt er sie langsam zwischen den Fingern.

Ein unbestimmter, schattenhafter Ausdruck von Ekel glimmt in seinen Augen auf und macht seinen Blick kalt und düster.

„Die Sache gefällt mir nicht, Tom“, quetscht er heraus. „Ich verstehe, dass dies ein raues Camp ist, wo es heißt: 'Nimm dir, was du bekommst!' und dass hier jeder für sich allein steht und so denkt und handelt. Aber es gibt gewisse Grenzen, und ich habe mir solche Grenzen gesteckt. Wenn du Winters herumstößt, tust du mit seiner Tochter dasselbe. Und das werde ich nicht dulden. Ich führe nicht Krieg gegen ein Mädchen. Es ist der richtige Zeitpunkt, um das klarzustellen.“

Tom Crocket lehnt sich in seinem Stuhl zurück. In seinen Augen zeigt sich jetzt ein harter Glanz.

„Well“, stoßt er schroff hervor, „jetzt ist auch die Zeit gekommen, etwas anderes klarzulegen. Du arbeitest für mich. Tu, was dir gesagt wird, und wir werden prächtig miteinander auskommen. Du wirst dann die Missoula-Gulch mit mehr Geld in der Tasche verlassen, als du in einem ganzen Cowboyleben verdienen kannst. Aber versuche nicht, mir zu sagen, was ich tun darf und was nicht, Bill. So groß bist du einfach nicht.“

„Das steht nicht zur Debatte“, erwidert Bill. „Ich habe dir schon von Anfang an erklärt, dass ich mein Gewissen behalten habe. Der Kampf kann so hart sein wie er will, aber ein falsches Spiel habe ich noch nie vertragen können. Seit ich in dieses Camp gekommen bin, habe ich Dinge gehört und gesehen, die mir nicht gefallen wollen.“

Ihre Blicke treffen sich, und dann ich es Crocket, der zuerst wegschaut. Er zwingt sich zum Lachen, aber die Herzlichkeit klingt nicht echt.

Schließlich richtet er sich auf und schmettert die Faust auf den Tisch.

„Ach, zum Teufel, streiten wir uns doch nicht, Bill. Wir benehmen uns wie zwei Narren. Ich brauche doch schließlich dich, und du mich. Es gibt einen Ausweg, der uns beide befriedigen wird. Ich werde daran denken.“

„Fair genug“, meint Bill lakonisch. „Aber was ich gesagt habe, gilt: Mary Winters soll auf keine Weise Schaden erleiden. Auf keine Art, habe ich gesagt, klar? Bis später!“

Gesetz der Banditen: Western Bibliothek 15 Romane

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