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Stunden später.

Bill reitet den Blizzard-Pass in die Missoula-Gulch hinunter.

Hinter ihm kommen vier Pferde. Zwei tragen den Goldschatz, auf dem dritten sitzt zusammengekauert Curly Bolan — die Hände an das Sattelhorn und die Füße an die Steigbügel gefesselt.

Über dem Sattel des vierten Pferdes hängt ein Toter: ein Mann mit zottigem Haar und einer Hakennase.

Es ist schon Mitternacht, als er das Camp erreicht, das in tiefem Schlaf liegt. Er reitet an die Rückseite der Poststation und hämmert gegen die verschlossene Tür.

Endlich hört er ein Geräusch, und dann ruft Ben Cox schläfrige Stimme:

„Wer da?“

„Bill Murphy!“

Ein Ruf der Überraschung ist zu hören. Das Türschloss klickt. Ben Cox steckt seinen Kopf heraus.

„Sie sind schnell zurück, Murphy. Was ist los? Haben Sie die Fährte nicht finden können?“

„Ich habe sie gefunden“, brummte Bill. „Zünden Sie ein Licht an — dann werde ich Ihnen was zeigen.“

Ben Cox eilt im Innern hin und her, fährt in seine Kleider und zündet ein Licht an.

Dann starrt er mit offenem Mund herüber, als Bill hereinkommt und den fluchenden Curly Bolan vor sich her stößt.

„Bewachen Sie ihn“, sagt er. „Es kommt noch mehr.“

Bill bringt die Goldpakete eins nach dem anderen herein und lässt sie schwer auf den Boden fallen.

„Erkennen Sie das, Ben?“

Cox streicht sich fahrig über die Stirn.

„By Jove, das sollte ich wohl“, erwidert er fast ehrfürchtig. „Ich habe sie selbst für Bob Porter gepackt.“

Der Postmaster schluckt schwer.

„Murphy, ich möchte 'ne Menge von dem zurücknehmen, was ich über Sie gesagt habe.“

Bill zuckt die Achseln.

„Vergessen Sie es. Jetzt müssen Sie mir helfen. Draußen ist ein Toter. Aber sorgen wir zuerst dafür, dass Mister Bolan bei uns bleibt.“

Er stellt ihm ein Bein und drückt ihn auf den Boden, während Cox ihm die Füße fesselt. Dann rollen sie ihn an die Wand und holen als Letztes den Toten herein.

„Habe den Mann noch nie gesehen“, sagt Bill. „Sie etwa?“

Ben Cox will schon den Kopf schütteln. Aber dann schaut er nochmals in das Gesicht des Toten.

Er richtet sich auf.

„Das Haar und der Bart hätten mich beinahe getäuscht. Yeah, ich kenne ihn. Er war im Herbst in der Schlucht, ist aber im Winter verschwunden. Er war ein Kartenhai, der als 'Karten-Dan' bekannt war. Einen anderen Namen kenne ich nicht. Wie war er denn in die Sache verwickelt?“

„Die Geschichte erzähle ich Ihnen später. Ich konnte keine Spur von Kit Sanders finden.

„Sanders war um neun Uhr abends wieder an seinem Posten am Farotisch im Big Nugget.“

Bills Augen werden schmal. Er denkt nach.

„Das hat er leicht schaffen können“, meint er dann. „Mit einem guten Pferd jederzeit. Wahrscheinlich hatte man es so geplant, um keinen Verdacht zu erwecken. Man hätte vielleicht Fragen stellen können, wenn Kit Sanders auf längere Zeit verschwunden wäre. Curly Bolan andererseits würde kaum vermisst worden sein.“

„Richtig“, stimmt Ben Cox zu. „Haben Sie noch etwas von Bedeutung gefunden?“

Bill will schon den Kopf schütteln — dann erinnert er sich.

„Ich habe das mitgebracht.“ Er zieht den alten Colt aus der Tasche. „Ich habe ihn wegen der Initialen mitgenommen, weil ich dachte, er könnte Ihnen einen Anhaltspunkt für den Namen dieses 'Karten-Dan' geben. Er passt gar nicht zu den Initialen. Sie lauten A. C.“

Ben Cox dreht den Colt um und betrachtet ihn genau.

„Guter Gott!“, ruft er dann. „Wissen Sie, wer diesen Colt getragen hat, Bill?“

„Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass dieser Karten-Dan damit auf mich geschossen hat.“

„Der Revolver gehörte Andy Carr“, erklärt Ben Cox ernst. „Das war der Mann, dessen Goldfund dieses Camp überhaupt erst zum Leben erweckt hat. Ich bin ganz sicher. Das könnte aber dann bedeuten, dass Andy Carr, als er plötzlich verschwand ...“

Er unterbricht sich und starrt grimmig auf den Toten hinab.

„Was es auch bedeuten mag — es wird bis zum Morgen Zeit haben“, sagt Bill müde. „Im Augenblick muss ich vier Pferde absatteln und versorgen, und dann könnte ich ein Auge voll Schlaf gebrauchen. Wie wäre es mit einem Platz auf Ihrem Fußboden, Ben?“

Der Postmaster furcht erbost die Stirn und schnauft:

„Fußboden? Zum Geier, Sie bekommen natürlich ein Bett: Und ich schätze, Sie werden alle beide Augen voll Schlaf gebrauchen. Legen Sie sich nur gleich schlafen. Ich werde für die Pferde sorgen und auch für Freund Bolan!“

Gesetz der Banditen: Western Bibliothek 15 Romane

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