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Der Sturm schwächte ab und bald hörte es auch zu regnen auf. Jesse Quincanon war klatschnass. Das Land ringsherum begann zu dampfen. Es war schwül. Nach einiger Zeit riss auch die dichte Wolkendecke auseinander und dahinter wurde blauer Himmel sichtbar. Schließlich brach auch die Sonne wieder durch.

Irgendwann tauchte Yates vor Quincanon auf. Der Anblick der Häuser gab ihm Auftrieb, und seine Schritte wurden wieder ausholender und kraftvoller. Dann betrat er die Stadt, und er war gespannt, was ihn erwartete.

Er ging in den Saloon. Dort schien sich die gesamte männliche Bevölkerung des Ortes eingefunden zu haben, um die jüngsten Ereignisse zu diskutieren. Doch als Quincanon eintrat und hinter ihm die Batwings der Pendeltür knarrend und quietschend ausschwangen, verebbte der verworrene Lärm und an die drei Dutzend Augenpaare fixierten den Fremden, erforschten ihn und schätzten ihn ein.

Ein Mann sagte laut: „Noch einer, der aussieht, als hätte ihn die Hölle ausgespuckt!“

„Mein Name ist Quincanon“, stellte sich dieser vor. „Ich bin der Sheriff des Dallam County drüben im Panhandle.“ Er holte seinen Stern aus der Westentasche und hielt ihn mit der linken Hand in die Höhe, um ihn sogleich wieder in die Tasche zu stecken. „Einige Meilen weiter westlich hat mir ein ziemlich unfreundlicher Zeitgenosse namens John Whiteman mit dem Colt in der Faust den Gaul abgejagt. Er kam aus Yates und hat mir erzählt, dass hier Blut geflossen sei. Was war los?“

„Das ist schnell erzählt“, antwortete der Mann, der eben schon gesprochen hatte. „Zuerst kam einer alleine nach Yates, ihm folgten drei andere, die ihn im Mietstall stellten, dann knallte es einige Male und einer der drei wurde so schwer verwundet, dass er innerhalb einer halben Stunde verstarb. Dieser Whiteman, der Ihnen das Pferd weggenommen hat, konnte entkommen. Die beiden anderen bekamen Streit, und einer schlug dem anderen fast den Schädel ein. Der liegt nun mit einer schweren Gehirnerschütterung im Hotel in einem der Betten und verflucht seinen Kumpan.“

„Und wo ist dieser Kumpan?“

„Der hat mit drei Pferden an der Longe die Stadt verlassen, als sich das Unwetter verzogen hatte.“

„Dann werde ich mich mal ins Hotel begeben und mit dem Burschen sprechen“, erklärte Quincanon und verließ den Saloon. Im Hotel nannte ihm eine ältere Lady die Zimmernummer, er stieg die Treppe empor und betrat ohne anzuklopfen das Zimmer. Der Mann auf dem Bett trug einen Kopfverband und hatte die Augen geschlossen. Quincanon kannte ihn nicht.

Jetzt öffnete James Delgado die Augen und starrte den Besucher geradezu erschreckt an. „Wer bist du? Was willst du?“

„Ich suche Jim Hooker.“

„Ein Blitz soll vom Himmel fahren und ihn erschlagen!“, knirschte James Delgado. „Warum suchst du Hooker? Du bist doch nicht dieser John Whiteman. Der Bastard hat meine drei Freunde umgelegt.“

„Erzähle mir, was im Mietstall los war“, forderte Quincanon.

„Es gibt keinen Grund, es dir nicht zu erzählen“, murmelte Delgado, und drei Minuten später wusste Quincanon Bescheid. Delgado vermutete, dass Hooker das Gebiet rund um die Stadt nach Whiteman absuchte, da dieser ohne Pferd nicht besonders weit gekommen sein konnte, Hooker aber nicht wissen konnte, wohin er sich gewandt hatte. Er schloss mit den Worten: „Ich bin froh, dass ich draußen bin aus dieser verdammten Nummer. Meine drei Freunde sind tot und sicherlich wäre auch ich vor die Hunde gegangen, wenn ich weiterhin mit Hooker geritten wäre.“

„Das ist anzunehmen. Wirst du versuchen, es Hooker heimzuzahlen, weil er dich derart brutal zusammengeschlagen hat?“

„Nein, ich fühle mich nämlich noch zu jung zum Sterben. Ich wünsche Hooker zum Teufel, will ihn aber nie wieder sehen.“

„Dann wünsche ich dir, dass du bald wieder auf die Beine kommst.“

Quincanon verließ das Hotel und ging in den Mietstall. Als er ihn zwanzig Minuten später wieder verließ, führte er einen gesattelten Fuchs am Kopfgeschirr. Er band das Tier vor dem Store an und ging hinein. Die Türglocke bimmelte nervenzehrend. Niemand befand sich in dem Laden. Quincanon ging zu einer Vitrine mit einer Glastür, in der einige Winchestergewehre standen und ein halbes Dutzend Colts lagen. Durch eine der Türen hinter dem Verkaufstresen kam schließlich eine junge Frau, grüßte lächelnd und fragte Quincanon nach seinem Wunsch.

„Ich möchte eine Winchester kaufen“, sagte der Mann aus dem Panhandle und deutete auf eine der Waffen in der Vitrine. „Dieses Gewehr hier gefällt mir sehr gut.“

Die junge Frau nahm aus einem Schub einen kleinen Schlüssel, kam um den Verkaufstresen herum, schloss die Vitrine auf und nahm das Gewehr heraus. „Wirklich eine schöne Waffe“, sagte sie und reichte dem Mann die Winchester, Modell 73.

Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane

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