Читать книгу Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane - Pete Hackett - Страница 37

Zwei Wochen waren vergangen, als Sheriff Jesse Quincanon einen Brief erhielt. Absender war Dwayne Harding, der Rancher, der sich an ihm, Jesse Quincanon, und an Jim Hooker die Zähne ausgebissen hatte und der nach seiner Niederlage in Chapham ziemlich handzahm geworden war.

In dem Brief stand, dass John Whiteman an jenem Tag, an dem er, Quincanon, die Stadt verlassen hatte, in Chapham aufgetaucht sei, dass es einen kurzen Kampf gab, bei dem James Delgado von Jim Hooker erschossen wurde und dass schließlich Whiteman Jim Hooker mit dem Versprechen, sich ihm für einen fairen Kampf zu stellen, aus dem Saloon lockte und ihn dann aus sicherer Entfernung und ohne jede Vorwarnung erschoss.

Harding schrieb, dass es ein eiskalter Mord war und dass Whiteman sich nach seinem Schuss auf sein Pferd warf und floh. Ein Aufgebot der Bürgerwehr, mit dem auch einige seiner Männer geritten waren, sei Whiteman zwar gefolgt, doch man habe seine Spur verloren.

Jesse Quincanon ließ die Hand mit dem Brief sinken. Seit einer Woche etwa hatte er sich gefragt, warum Hooker nicht kam. Und er hatte sogar die Befürchtung zu hegen begonnen, dass Hooker wieder auf der Spur Whitemans ritt – entgegen dem Versprechen, das er ihm gegeben hatte.

Nun kannte er den Grund für Hookers Ausbleiben.

Der Sheriff starrte gedankenvoll auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne. Er war durch die Hölle der Felswüste geritten, um Hooker davor zu bewahren, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten; dazu hatte ihn seiner Meinung nach sein Amtseid verpflichtet.

Nun war ein Mord geschehen. Aber nicht Hooker hatte gemordet, sondern der Mann, den Hooker tot sehen wollte.

Du darfst seinen Tod nicht ungesühnt lassen, Jesse!, sagte ihm das Gefühl.

Der Mord geschah in New Mexiko!, hämmerte ihm der Verstand ein. Es ist Sache der dortigen Behörden, die Fahndung nach Whiteman zu betreiben.

Das Gefühl siegte schließlich.