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Sie befanden sich alle im Saloon. Dwayne Hardings Schulter war verbunden, ebenso der Oberschenkel des Mannes, der neben ihm gestanden hatte, als die Schießerei begann. Der Weidereiter, den Jim Hooker niedergeschossen hatte, hatte die Kugel in die rechte Brustseite bekommen und lag auf der Theke. Das Blei steckte in der Brust, die Wunde war versorgt, doch ohne die Hilfe eines Arztes würde der Mann den nächsten Tag kaum überleben. Harding jagte einen seiner Männer aufs Pferd, damit er den Doc aus Hayden holte, einer Stadt, die dreißig Meilen weiter südlich lag.

Jesse Quincanon hatte die Wunde Jim Hookers ebenfalls versorgt und verbunden. Hooker lag mehr als er saß auf einem Stuhl im hinteren Teil des Saloons, auf dem Tisch neben ihm standen eine Flasche Whisky und ein volles Glas, dass er schon zweimal gefüllt und ausgetrunken hatte, um so etwas den Schmerz zu betäuben. An dem Tisch hatte auch Quincanon Platz genommen, der die Leute von der H.D. Ranch nicht aus den Augen ließ. Einige Männer der Stadt hatten sich ebenfalls eingefunden, unter ihnen der pferdegesichtige Bursche, den Quincanon noch gut in Erinnerung hatte. Nun näherte er sich dem Sheriff, und als er den Tisch erreicht hatte, sagte er: „Ihr habt für ziemlich viel Furore gesorgt in unserer Stadt. Eine Menge Blut ist geflossen, und es ist fraglich, ob der Mann dort auf dem Tresen das Eintreffen des Arztes überhaupt erlebt.“ Der Blick des Pferdegesichtigen verkrallte sich regelrecht an Hooker und er knirschte: „Als du aus Chapham geritten bist, Hooker, haben sich zwei Männer begleitet. Hat sie dieser Whiteman etwa auch in die Hölle geschickt, genauso wie diesen Lane Robins, den wir hier beerdigt haben?“

„Einen von ihnen“, knurrte Hooker. „Aber die Sache mit Whiteman dürfte sich erledigt haben. Der Hurensohn ist über alle Berge – dank Jesse Quincanons. Nun, vielleicht verschlägt es ihn noch einmal in die Gegend am Mustang Creek. Dann hole ich nach, was mich Quincanon gehindert hat zu tun.“

„Du solltest deinen Hass begraben, Hooker“, murmelte der Pferdegesichtige. „Du siehst ja selbst, wie sich die ganze Sache entwickelt hat. Ein Schneeball wurde geworfen, eine Lawine ist daraus geworden. Ich meine, dass schon viel zu viel Blut wegen des Hasses, den du empfindest, geflossen ist. Auch dein Blut, Hooker. Hass führt in die Hölle – und dort willst du doch nicht landen, oder irre ich mich?“

Jim Hooker gab keine Antwort, er griff vielmehr nach dem Whiskyglas und schüttete den Inhalt in sich hinein.

Achselzuckend wandte sich der Mann mit dem Pferdegesicht um und ging davon. Quincanon sagte an Hooker gewandt: „Du wirst hier in Chapham auf den Arzt warten, damit er dir die Kugel herausholt. Hinterher wirst du ein paar Tage nicht im Sattel sitzen können. Ich denke nicht, dass du noch einmal nach Westen reitest, um zu versuchen, dir Whiteman vor die Mündung deines Revolvers zu holen. Darum werde ich ohne dich weiterreiten. Ich lasse dir deine Pferde und Waffen hier, das Pferd Whitemans nehme ich als Ersatz für meines. Ich denke, dagegen ist nichts einzuwenden.“

„Reite nur, Jesse. Es würde wohl kaum Sinn machen, noch einmal nach Yates zu trailen und zu versuchen, Whitemans Spur aufzunehmen. So lange kann ich auch gar nicht die Ranch alleine lassen. Wenigstens du hattest Erfolg.“ Jim Hooker grinste säuerlich. „Und ich bin jetzt so weit, dass ich dich nicht mehr zum Teufel wünsche, weil du mich gehindert hast, meinen Vater zu rächen. Möglicherweise hast du mich wirklich vor einer Dummheit bewahrt.“

Quincanon schaute Hooker forschend an und suchte in seinen Gesichtszügen noch irgendeinem Ausdruck, der darauf hindeutete, dass diese Einsicht nur ein Lippenbekenntnis war. Aber Hooker hielt seinem Blick stand und Quincanon kam zu der Überzeugung, dass seine Worte ehrlich gemeint waren. „Okay, Jim. Ich reite noch in dieser Stunde. Und wenn du nach Dalhart kommst, dann schau bei mir im Office vorbei. Ich gebe dir dann ein Bier aus.“

Hooker grinste. „Ich nehme dich beim Wort.“

Quincanon ging zu Dwayne Harding hin und sagte: „Du hast den Kampf herausgefordert, Harding, und nun hast du eine kaputte Schulter. Ich hätte dich auch erschießen können, aber der Anlass hierzu war mir nicht wichtig genug. Ich reite jetzt weiter, Hooker jedoch bleibt zurück. Ich rate dir, ihn in Ruhe zu lassen. Solltest du ihm auch nur ein Haar krümmen, reite ich noch einmal auf deine verdammte Weide – aber dann musst du dich warm anziehen. Ich denke, wir verstehen uns.“

„Schon gut, schon gut, Quincanon, ich werde ihn behandeln wie ein rohes Ei. Ich denke, ich habe überreagiert. Mein Fehler, aber ich habe die Quittung dafür erhalten. Ich glaube zwar nicht, dass wir – du, Hooker und ich – jemals Freunde werden können, aber es reicht wohl, wenn wir uns gegenseitig respektieren. Was Hooker anbetrifft, hast du mein Wort, Quincanon.“

„Ich verlasse mich darauf.“

Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane

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