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Kapitel 6

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11:40 Uhr

New York City Police Department, Street

Kitty McGowans Herz schlug kraftvoll in ihrer Brust, als sie die Straße vorbei am NYPD entlangschritt. Sie war in Hochstimmung, weil die Dinge, die sie in der letzten Zeit in die Hand genommen hatte, gediehen. Sie, die ihre wohlangesehene, betuchte Familie in Ohio verlassen hatte, beschritt erfolgreich eigene Wege. Nachdem sie alle möglichen Höhen und Tiefen durchlaufen hatte, brachte sie nun Unglaubliches zustande. Das hätten ihr ihre Mutter und ihr Vater sicherlich niemals zugetraut! Das traute ihr vermutlich auch sonst niemand zu. Außer Danny natürlich. Danny Lyons, ihr Partner und Geliebter. Und die Jungs. Sie hatte eine große Familie, eine viel bessere als die, in die sie hineingeboren wurde. Danny war das Beste, was ihr in ihrem Leben bisher passiert war, denn er liebte sie und ließ ihr Freiraum. Es machte ihm nichts aus, wenn sie eigene Wege ging – sie kam immer wieder zu ihm zurück. Er war ihr Zuhause. Der gestrige Abend kam ihr wieder in den Sinn. Patrick Dunn. Wie hatte sie nur Jahre mit ihm verbringen können? Ständig hatte er sie kontrolliert, sie gemaßregelt und sie mit seinen absurden philosophischen Gedanken zur Weltverbesserung drangsaliert. Seine Ausnahmezustände, die Selbstüberschätzung, die Verachtung, die Selbstkasteiung hatten ihr keinen Raum mehr gegeben, sie bis an die Grenzen des Aushaltbaren belastet. Statt zu arbeiten, hatte er die ganze Zeit nur Bücher gelesen und sie arbeiten gehen lassen! Und wenn ihm etwas nicht gepasst hatte, war er ausfällig geworden. Dass er sich jetzt der Arbeiterbewegung angeschlossen hatte, war der reinste Witz. Er, der gar nicht gewillt war, arbeiten zu gehen! Wie gut, dass sie ihn verlassen hatte …

Gerade passierte sie zwei Policemen, als ihr unvermittelt ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Schon während sie zur Seite auf die Männer sah, wusste sie, woher sie den Geruch kannte. Der Ältere der beiden mit mittelblonden Haaren, einem speziellen Haaransatz und leuchtend blauen Augen beendete gerade den Dialog mit dem neben ihm laufenden Policeman. Mit dem Wahrnehmen seiner Stimme wurde ihre Gewissheit zusätzlich untermauert: Er war es, kein Zweifel!

Sein Gesichtsausdruck war kühl, als er ihrem Blick begegnete. Als der andere ihn wieder ansprach, richtete er den Blick sogleich auf diesen. Sie registrierte die Abzeichen auf seiner Uniform, wandte sich dann wieder um und schritt energisch weiter.

Ihr Herz klopfte wild. War er es wirklich? Das war seine Stimme! Und diesen Haaransatz, den kannte sie auch … Warum hatte sie dann kein Aufblitzen in seinen Augen wahrgenommen, kein Zeichen, dass er sie erkannt hatte …?

Gegen jedes Gebot

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