Читать книгу Berlin liegt in Frankreich - Philipp Skoeries - Страница 8
ОглавлениеVorwort
Der Wald und die Stadt sind zwei Orte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotzdem ähneln sie sich in gewisser Weise. Ein Wald strotzt nur so vor Vielfalt. So viele verschiedene Lebensformen, jede auf ihre Art schön. So viele Besonderheiten und Charaktere. Jeder für sich nützlich. Aber auch so viele Konflikte!
Manchmal könnte man meinen, Tiere lernten nicht vom Menschen, sondern umgekehrt. So wie der Wald, in seiner Vielfalt, eine Heimat für unterschiedlichste Tierarten ist und seine Bewohner sich in einem Zustand von Konkurrenz und fortwährendem Misstrauen befinden, spielt sich dies in ähnlicher Weise nämlich auch in der Stadt ab – dem Biotop des Menschen.
Manchmal mag man in den einfachen Bedürfnissen eines Tieres, in seinen Emotionen auch uns Menschen sehen. Manchmal kann das lustig sein und uns zum Lachen bringen. Manchmal mögen wir mitfiebern, denn es gibt auch unter Tieren allerhand Spannungen und Missverständnisse.
Manche sagen, dass das, was uns zu Menschen macht, der Unterschied zwischen den Tieren und uns sei. Dass wir eben nicht wie Tiere sind. Andere fühlen pessimistischer und halten Tiere grundsätzlich für ehrenwerter als Menschen.
Welche von diesen beiden Parteien auch immer recht hat: Wenn wir genau hinsehen, können wir uns selbst in Tieren wiederentdecken – wie in einem Spiegel. Und vielleicht hilft uns das: wenn wir das nächste Mal wütend werden. Oder traurig. Oder wenn wir das nächste Mal denken: „Solche Affen!“
Denn so gebildet und reif wir auch sein mögen, scheitern wir doch so oft und regelmäßig an ganz ähnlichen Dingen: Wir vergleichen uns mit anderen, wir sprechen die Sprache von Neid und Missgunst gegenüber Stärkeren und Arroganz und Ignoranz gegenüber Schwächeren. Womöglich ist uns das nicht bewusst, womöglich denken wir: „So etwas mache ich doch nicht!“
Doch genau dann wäre es spannend, einen Spiegel parat zu haben. Einen, in dem man nicht sein Gesicht, sondern sein Verhalten reflektieren könnte, um zu lernen und seine Fehler zu sehen.
Denn ein bisschen von Rico, den Sie, liebe Leser, gleich kennenlernen werden, steckt in jedem von uns.