Читать книгу Der Schaffner ... will was - Razo E. Neumann - Страница 38

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Absatz: Da war er also, dieser kleine Koffer. Der Koffer, über den ich fast gestolpert wäre! Sie erinnern sich? Etwas übriggebliebenes. Ich griff mir das Teil und legte es auf den Tisch. Ich gebe zu, dass ich äußerst interessiert daran war, was die Tragödianten im Großraum hinterlassen hatten. Ich musste mich dabei beeilen, denn mein Zugchef bewegte sich in meine Richtung. Auf dem unvermeidlichen Abschlussgang. Er durfte nichts bemerken. Er könnte mich sonst fragen wollen, was ich denn da gefunden hätte!? Zur Erklärung: In der Regel kommt der von vorn, ich von hinten. (Das hat mit Sex nix zu tun! Sie haben eindeutig zu viel Phantasie, meine Güte) Wir treffen uns im günstigsten Fall in der Mitte. (Hallo! Kein Sex) Haben dabei hoffentlich nichts problematisches entdeckt, packen unseren Kram und versacken alsbald im Nobelhotel „Belle-Etage.“ Nach den üblichen zwei bis drei Bieren und dem unsäglichen „Zuhör muss Gesabber“ mit dem Chef geht es dann endlich aufs Zimmer! Das wäre das normale Prozedere! Aber da waren sie! Zwei Knarren mit Zubehör und jede menge Geld! Ich sollte das verifizieren. Es waren Pistolen, keine Revolver. Revolver sind die Teile, die mit einer sich drehenden Trommel ausgestattet sind. Ich war beim „Bund“ und der Polizei, kenne mich also einigermaßen aus. Das gefundene war keine Ak 47 und kein MG.

XXXXX... Der Bund! Früher, vor langer Zeit mussten den alle männlichen Mitglieder unserer Gemeinschaft über sich ergehen lassen. Die Frauen waren aus mir unerfindlichen Gründen davon verschont. Was hat die EMMA dazu abgesondert. Sach was Alice. Die Mandarine ist übermächtig und ich melde mich sicher morgen wieder. Versprochen! Ich bringe den Zweiten garantiert. Ich hab aber ein Problem. Ich geh jetzt mal kotzen und hoffe, dass sie mich trotzdem lieben und noch dranbleiben! Aber nicht so wichtig! Der Übergabeort, der Geldübergabe... Der Ort! … Sie werden Zug fahren müssen. Ich hab,... Ich bin müde, verzeihen sie.

Ich habe beschlossen alles so zu lassen wie ich es gestern oder vorgestern, oder vor drei Wochen aufgeschrieben habe. Ich könnte die letzten Zeilen löschen. Aber: Ich hab das geschrieben und so bleibt es. Irgendwas wollte ich ihnen sicherlich mitteilen. Etwas wichtiges, ganz sicher! Da bin ich wie Salinger. Vielleicht kann ihr Psychoanalytiker was herausfinden das auch ich interessant fände und das ihren Artikel aufwerten, oder noch viel interessanter machen würde! So eine Analyse kommt immer gut. Damit kann man glatt zwei Nummern füllen auch wenn es völliger Quark wäre. Egal! …

Ich bin wieder da und klar. Die gefundene Ware musste ihren Standort wechseln! Schnell, aber ohne das Behältnis! Denn es war zu groß. Zu groß um es vor dem Chef zu verbergen.

Das Köfferchen konnte ich also unmöglich am Körper verstecken. Der Chef war schon zu sehen. In einem gerade stehenden Zug können sie den Mitläufer schon auf hundert Metern Entfernung sehen. Durch die Glasscheiben der Türen. Was tun? Ich beschloss den Inhalt an mich zu nehmen. Ich täuschte also ein Hüsteln vor und bückte mich. Nahm beide Waffen und diverses Zubehör an mich, stopfte es in meinen Mantel und Jacke und gab dem Köfferchen einen dezenten Tritt. Versetzen sie sich in meine Lage. Ich musste diese Pistolen haben! Männer und Waffen! Das gehört doch zusammen! Irgendwie ist das genetisch bedingt. Wir haben den Dreck doch erfunden. Ob Frauen jemals auf die Idee gekommen oder in der Lage gewesen wären einen Speer zu erfinden? Eisenerz zu schmelzen und es zu einer Pfeilspitze erstarren zu lassen? Auf einen herumliegenden Stock zu drapieren und den am Ende der Nahrungskette in einen „Feind” zu stecken? Dabei in Kauf nehmend, dass das Gegenüber eventuell daran verreckt? Ich weiß nicht ob ich in meinem Statement schon erwähnt habe, dass es meiner Meinung nach dringend erforderlich wäre in den zu obersten Etagen nur Frauen zuzulassen! Das männliche Köfferchen jedenfalls, rutschte erwartungsgemäß in die Dunkelheit der Sitzreihen des Vergessens. Im normalen vorbei-geh Modus nicht zu entdecken. Ich röchelte nochmal, richtete mich auf und war ab hier und jetzt ein Kilo schwerer und bewaffnet. Schwer bewaffnet! Des Nachts konnte ich mich endlich meiner Ware widmen. Ich hatte einiges an mich gerafft. Unter anderem eine „Bedienungsanleitung.“ Ich schwöre! Da war auch ein Booklet der Einzelteile und des Zusammenfügens derselben. Das wichtigste für meine späteren Missetaten fand sich anschließend in den Booklet-Seiten und in meiner Innentasche links. Einen Schalldämpfer! In dieser Nacht, die wie üblich sehr kurz war und ich hasste das, reifte ein Plan in meinem, damals allerdings noch unwissend beschädigten Überrestgehirn. Das war`s noch nicht! Vielleicht könnte ich irgendwas und später vielleicht damit anfangen. Und dann überfielen mich plötzlich Bedenken, dass die merkwürdige „Gang“ aus dem Zug genau darüber nachdachte. Das war`s noch nicht und wie kriegen wir wieder was uns jetzt fehlt!? Denn wer auch immer der Vorbesitzer oder verantwortlich für die Waffen und die Ware war, was auch immer und aus welchen Gründen geschah? Es könnte vielleicht irgendwie auf mich zurückfallen? Waren die Eigner nun tot und hatten sich gegenseitig eliminiert oder grade unterwegs um den Zug zu finden!? Den Zug des Vorfalls. Meinen Zug! Dann den Typen suchend, der ihnen das wichtigste genommen hatte! Würde ihr, mir unbekannter Plan scheitern, wenn sie den Koffer nicht wiederfänden!? Es könnte jedenfalls gefährlich werden. Gefährlich für mich! Mir schossen diverse Szenarien durchs unterbelichtete Gehirn. Wenn sie wüssten, würden die dann Töten?! Meine Leiche zum Dessert? Die Jungs waren scheiße drauf, davon war ich überzeugt und ich wurde da in was reingezogen, dass ich nun überhaupt nicht wollte und absolut nicht gebrauchen konnte. War doch nicht meine Schuld was da passiert war! Aber die Angst... Angst ist das richtige Wort. Mich überfiel eine Scheißangst und wen wundert es? Die hätten sie auch! Wer hat sich jemals in solch einer Situation wiedergefunden!? Aber, und bei nüchterner Betrachtung: (Leider war ich das aber nicht) Wie sollten eventuell Überlebende meinen Aufenthaltsort verifizieren. Unmöglich! Völlig unmöglich oder? Ich verfiel in einen sehr unruhigen Schlaf und albträumte ohne Ende. Mein Vater war auch dabei. Warum das denn!? Es passierte natürlich nichts und ich war beim Aufwachen tatsächlich noch am leben. Am nächsten Tag beendete ich meine Schicht mit einer frisch geborenen Idee und deutlichem Übergewicht und dies hatte nichts mit meiner Ernährung zu tun. Ich besaß ab jetzt Pistolen! Die zwei folgenden Tage verbrachte ich damit, die Gebrauchsanleitung mit den vorhandenen Teilen in Einklang zu bringen um später zu töten! Die anderen Toten!? Andere Tote? Die „Anderen“ haben sich selbst zerlegt. Mein Original und der von mir tatsächlich und beabsichtigt zermetzelte Zweite kommt sicher noch. Versprochen. Zunächst aber: Die verdammten Selbstmörder und somit anderen Toten!

Der Schaffner ... will was

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