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9.

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Nur schwach erleuchtet dehnte sich der Saal im Erdgeschoß der Zitadelle aus. In einer Ecke kauerten zwei Assurini auf dem Boden, einer intonierte auf einer Flöte eine verworrene Melodie, der andere begleitete ihn dazu auf zwei fellbespannten Trommeln. Sie hatten Ayahuasca genossen, eine Droge, die als Getränk aus den Blättern und Trieben der gleichnamigen Liane gewonnen wurde.

Der Genuß dieser „Soga de Muerte“, der Todesdroge, hätte einen weißen Mann ohne weiteres umgebracht. Chano, der Spanier, hütete sich daher, das Zeug wie die Assurini zu schlürfen, er beschränkte sich darauf, ihnen den Konsum zu genehmigen, wenn es ihm gerade paßte.

Und an diesem Abend war es ihm recht. Auch die Mädchen, die ihn umtanzten und ihm gefällig waren, hatten geringe Dosen Ayahuasca zu sich genommen. Das machte sie frei und unbeschwert. Sie vergaßen ihre Angst vor dem schwarzbärtigen Mann und die Abneigung, die sie vor ihm empfanden.

Chano trank Wein, roten Wein. Er hatte ihn erbeutet, als eine spanische Karavelle sich einmal bis hierher verirrt hatte und von seinen Krokodilmännern überfallen worden war. Die Ladung, die Munition, die Waffen – alles war in die Zitadelle gewandert. So hatte Chano im Laufe mehrerer Jahre ganze Schätze gehortet. All das stammte von Schiffen, die offiziell als verschollen gemeldet worden waren und von deren Mannschaften keiner überlebt hatte.

Nur ein Schiff ankerte noch draußen vor der Zitadelle – die Galeasse aus Venedig.

Chano griff sich eins der nackten Indianermädchen und zog es zu sich auf den Schoß. „Laß uns feiern, Querida, heute ist ein Festtag. Mein Schloß ist fertiggestellt, nachdem die Sklaven die letzten Zinnen hoch oben auf dem Wehrturm gesetzt haben.“

Das Mädchen verstand ihn nicht, es kannte nur den Ketschua-Dialekt der Assurini. Einige Krokodilmänner hingegen hatten die spanische Sprache recht gut erlernt, und auch Chano wußte sich in ihrer ureigenen Mundart zu verständigen. Heute nacht jedoch stand ihm der Sinn danach, nur spanisch zu sprechen und den Mädchen maßlose Dinge zuzuflüstern, während er sich mit ihnen vergnügte.

Stark waren die Mauern der Zitadelle. Die Außenwände maßen in ihrer Dicke zwei Yards. Sie bargen Räumlichkeiten, in denen es ausreichend trokken war, damit Chanos Vorräte und der viele rote Wein nicht verderben konnten. Sie umkleideten zwei Geschosse mit zwei Sälen und vielen Zimmern, in denen Chano ruhen, seinen Lastern frönen und seine Sklaven mißhandeln konnte – und es existierte ein feuchtes Kellergewölbe, in denen die Gefangenen zusammengepfercht waren – vierzig Männer, mit ihrem Kommandanten Della Latta.

Chano grinste. Lange würden sie die Marter nicht mehr durchhalten, die er ihnen auferlegt hatte. Harte Arbeit, wenig Essen und Trinken, die Nässe im Kerker, das brachte sie langsam um.

„Komm“, raunte er dem nackten Indianermädchen zu. „Zeig mir deine Künste, Estrella, mein Stern. Ihr Assurini-Weiber habt doch ganz besondere Spielarten in der Liebe.“ Er hob sie hoch und trug sie zu einem ausladenden Tisch, den er aus dem Holz der Urwaldbäume hatte bauen lassen. Er setzte sie auf die Kante. Das Mädchen kicherte, die anderen Mädchen waren heran und umtanzten sie. Chano wollte seiner Auserwählten einen Schubs versetzen, damit sie hintenüberkippte.

Doch in diesem Augenblick wurde die Tür des Saales geöffnet. Helligkeit flutete aus der Vorhalle herein, wo mehrere große Talglichter in eisernen Ständern brannten. Das Licht umrahmte die Gestalt eines Krokodilmannes im hohen Rechteck der Türöffnung.

„Du Hund!“ fuhr Chano ihn an. „Habe ich nicht den ausdrücklichen Befehl gegeben, mich nicht zu stören?“

„Herr – es sind Fremde im großen Wald“, stammelte der Mann.

Chano horchte auf und ließ von dem Mädchen ab. Er trat auf den Krokodilmann zu. „Wie viele und wo?“

„Sie sind mit zwei großen Schiffen erschienen. Die Schiffe liegen weiter flußaufwärts. Einige der Fremden sind an Land gegangen. Wir wollten sie aus dem Hinterhalt töten, aber sie haben vier von uns gefangennehmen können. Ich bin als einziger geflohen.“ Der Eingeborene sprach hastiges, fehlerhaftes Spanisch, doch Chano ging darüber hinweg.

„So“, versetzte er dumpf. „Das ist eine schwache Leistung. Wir rechnen deswegen noch ab, Freundchen. Diese Eindringlinge befinden sich also auf dem Weg zu meinem Schloß?“

„Ja, Herr.“

„Diese Narren. Wir erledigen sie wie die anderen, die sich einbildeten, hier irgendwelche Forschungen zu betreiben. Du!“ Er sagte es zu dem Mann in der Tür. „Du läßt unsere vierbeinigen Freunde frei.“

„Ja, Herr. Und meine Stammesbrüder – die Gefangenen der Weißen?“

Chano vollführte eine ungeduldige Gebärde. „Die müssen mit dran glauben. Sie haben selbst Schuld. Geh jetzt, du Versager, und führe meinen Befehl aus, ehe ich dich meine Wut spüren lasse.“

„Ja, Herr.“ Der Krokodilmann zog sich zurück und schloß vorsichtig die Tür.

Chano kehrte zu den Mädchen zurück. Die Musik war vehementer geworden, die jungen Assurini-Schönheiten wiegten sich schneller im Takt und schienen in echte Ekstase zu geraten. Chano trank noch einen Schluck Rotwein, dann trat er zu der, die immer noch auf dem großen Tisch saß.

Er wußte nicht, daß vor rund vierundzwanzig Stunden bereits zwei seiner Späher weiter unten am Fluß ihrem Leben ein jähes Ende bereitet hatten. Ihre Leichname waren noch nicht gefunden worden. Die Kunde von dem, was sich dort abgespielt hatte, hatte Chano, den Gottherrscher über die Assurini, nicht erreichen können.

Aus diesem Mangel an Information ergab sich seine Fehleinschätzung der Lage.

Hasard verharrte. Sie waren dem flüchtigen Krokodilmann so schnell nachgeeilt, wie sie konnten. Jetzt standen sie für einen Moment und sichteten durch eine tiefe Kerbe im Busch zum erstenmal die Zitadelle.

Ja, sie war ein imposantes Bauwerk, ganz nach dem Muster spanischer Kastelle errichtet. Hoch ragte ihr Wehrturm auf. Er beherrschte das wuchtige, trutzige Gemäuer, das wie ein einziger überdimensionaler Felsenquader über den Fluß wachte.

Es mußte eine ungeheure Arbeit gewesen sein, Stein um Stein hierherzuschaffen und aufeinanderzufügen. Die Seewölfe wußten das ja aus eigener Erfahrung – von der Teufelsinsel.

„Weiter“, raunte Hasard. „Und merkt euch das eine: Wir dürfen die Schußwaffen erst gebrauchen, wenn wir in der Zitadelle sind und die Gefangenen gefunden haben.“

„Aber der Späher wird Chano ohnehin schon gewarnt haben“, gab Ferris Tucker zu bedenken.

„Chano ist seiner Sache sicher“, erwiderte der Seewolf. „Er glaubt, leichtes Spiel mit uns zu haben. Ich schätze, er lockt uns bis in den Bau, um uns dann ungestört niedermetzeln zu können.“

Sie schritten voran. Der stickige Blätterwald öffnete sich weiter und weiter, und sie sahen die Galeasse draußen auf dem Wasser ankern. Sie war ein schönes Schiff, größer, schwerer, besser armiert als die herkömmlichen Galeeren. Montanelli hatte gesagt, der berühmte venezianische Schiffbauer Bressano habe sie konstruiert.

„Hasard“, zischte der Profos plötzlich. „Sir John ist schon wieder so aufgeregt.“

„Obacht“, warnte Hasard. „Das Tier wittert die Gefahr.“

Und auch dieses Mal traf es zu! Zwei flache schwarze Schatten lösten sich aus dem düsteren Bereich vor der Fassade der Zitadelle und schossen auf sie zu. Hasard verhielt und stand stocksteif. Neben ihm war Dan O’Flynn, der eine ähnliche Haltung einnahm.

„Mein Gott, Hasard – Jaguare!“

„Still.“

Der Seewolf ließ sie heran. Er leugnete dabei vor sich selbst nicht, daß ihm die Furcht wie eine kalte Welle durch den Leib brandete. Nur ein Mann, der eine derartige Situation bereits erlebt hatte, konnte beurteilen, wie es war, wenn zwei ausgewachsene, grollende Raubkatzen mit gefletschten Zähnen direkt auf ihn zurasten.

Hasard knickte langsam in den Knien ein, aber das war volle Absicht. Die beidseitig scharfe Klinge des Cutlasses ragte von seiner Hüfte nach vorn, die Spitze leicht erhoben.

Sir John wollte vor lauter Angst kreischend davonfliegen, aber Carberry stopfte ihn ganz tief in die Tasche.

Die Jaguare waren heran, die Männer vernahmen ihr hechelndes Atmen. Drohend blitzten die dolchspitzen Zähne in der Dunkelheit. Noch im Heranstürmen duckten sich die Tiere platt auf den Boden, schnellten dann durch einen Ruck ihrer Hinterläufe hoch und federten auf die Männer zu.

Hasard nahm sich den linken Jaguar vor. Aus seiner eigentümlichen Position heraus stemmte er sich hoch, warf sich nach vorn und führte den Cutlass dabei mit beiden Händen. Fauchend, mit abgespreizten Pfoten, huschte das Tier auf ihn zu. Hasard traf es und bohrte ihm die Waffe bis zum Heft in den Leib, aber er wäre unter dem Gewicht des Katzenkörpers und seiner Wucht zurückgeprallt, wenn er nicht selbst auch vorgesprungen wäre.

So rammten sie gegeneinander, verkeilten sich, gingen zu Boden und balgten sich. Hasard spürte, wie die mörderischen Krallen seinen Rükken aufrissen. Doch die Kraft des Tieres ließ sehr rasch nach. Seine Bewegungen erlahmten, es keuchte noch einmal, zuckte ein letztes Mal und lag dann still.

Hasard erhob sich. Thorfin Njal war sofort neben ihm. „Bei Thor und Odin“, raunte er. „Du bist verletzt, Seewolf.“

„Nur Kratzer, nicht der Rede wert.“ Hasard blickte zu dem zweiten Tier. Es lag auf dem Untergrund, zwischen Dan, Carberry, Eike und Juan, und zwei, drei Klingen ragten aus seinem Leib auf.

„Wir beide, Ed und ich, haben gleichzeitig zugestochen und den Kameraden zu Boden geworfen“, erläuterte Dan mit gedämpfter Stimme. „Dann halfen uns auch Eike und Juan.“

Hasard berührte den ersten Jaguar mit der Stiefelspitze. „Eigentlich schade um die schönen Tiere. Chano, dieser Satan, hat sie auf uns gehetzt, nachdem der Späher ihn alarmiert hat.“

Thorfin Njal ließ einen grimmigen Laut vernehmen. „Nun, die Felle hier geben einen schönen Schmuck für deine Kapitänskammer ab. Wie kommen wir jetzt in die Zitadelle, Hasard?“

„Wir robben.“

Hasard legte sich als erster auf den Boden und kroch auf das riesige Gemäuer zu. Seine Männer schlossen dicht auf. Sie alle bildeten eine schemenhafte Schlangenlinie, die sich unaufhaltsam auf das Gemäuer zuwand.

Es gab keinen Burggraben, in dem Alligatoren oder ähnliches Viehzeug lauern konnte, und Hasard bescheinigte Chano im stillen, damit eine schwere Unterlassung begangen zu haben.

Das Kastell des Todes – es hatte außer dem Haupttor mit einem heruntergelassenen Eisengatter auch noch einen Seiteneingang. Montanellis Beschreibung folgend, robbte der Seewolf darauf zu. Mit jedem Yard, den er zurücklegte, stieg seine Hoffnung, tatsächlich lautlos in die Feste zu gelangen.

Das Seitenportal, an der Südmauer gelegen, wurde von zwei Krokodilmännern bewacht. Hasard und Carberry wuchsen plötzlich neben ihnen hoch wie zwei Gespenster. Gehöriger Schreck durchzuckte die Assurini, sie waren für eine Sekunde völlig geschockt. Hasard und der Profos hielten ihnen die Münder zu, dann sausten ihre Fäuste in die Nacken der Posten nieder.

Sie sackten zusammen, ohne auch nur ein Stöhnen von sich zu geben. Die ganze Zeit über kauerten Juan und der Boston-Mann jedoch mit den erbeuteten Blasrohren in der Nähe, bereit, die Assurini durch Giftpfeile zu töten, falls es erforderlich war.

Hasard überließ seinen Gegner dem nachrückenden Dan O’Flynn. Während Dan und der Profos beiden Indianern Knebel in die Münder stopften und Stenmark und Bob Grey ihnen die Hände fesselten, huschte Hasard weiter zum Portal.

Wieder verließ er sich auf Montanellis detaillierten Bericht. Er zog sein Messer, schob es in den Spalt zwischen Tor und Rahmen – und hebelte den Innenriegel hoch. Er drückte gegen das Tor, es schwang mit leisem Schaben auf.

Dann drang der zwölfköpfige Trupp in die Zitadelle ein. Sie schleiften ihre zwei bewußtlosen Gefangenen mit und dirigierten die vier im Busch gefaßten Späher vor sich her. Auch diesen Männern hatten sie Knebel zwischen die Zähne geschoben.

Ein kleiner Innenhof lag vor ihnen. Nachdem sie ihn überquert hatten, vermochten sie sich durch düstere Gänge bis an eine Treppe vorzutasten, die in das Kellergewölbe hinunterführte. Alles, was Montanelli Hasard mitgeteilt hatte, erwies sich als richtig.

Die Treppe in die Tiefe beschrieb eine Linkskurve. Lichtschein wurde sichtbar, leise Stimmen drangen herauf. Sie sprachen unverkennbar den Ketschua-Dialekt der Assurini.

Hasard blieb stehen. Er drehte sich um, gab den Männern ein Zeichen, griff sich einen der Späher und zog ihn zu sich heran. Er setzte ihm die Radschloßpistole an die Schläfe, spannte den Hahn und wisperte ihm ins Ohr: „Du verstehst spanisch, leugne es nicht. Ich erschieße dich, wenn du nicht tust, was ich dir sage.“

Der Krokodilmann nickte. Der Schweiß trat ihm aus allen Poren.

Kurz darauf schritt er die letzten Stufen hinunter und trat in das Kellergewölbe. Er konnte keinen Selbstmord begehen, weil die Seewölfe ihn sämtlicher Waffen entledigt hatten. Er wagte es auch nicht, seine Stammesbrüder zu warnen, denn er wußte Hasards Pistole in seinem Rücken.

Er winkte den beiden Wächtern des Kerkers zu.

Sie erhoben sich taumelnd. Auch sie hatten ein wenig Ayahuasca getrunken, der Droge, die das Bewußtsein und die Sinne trübte. Sie fragten etwas, er sagte ihnen ein paar Worte – und sie folgten ihm zur Treppe.

Hasard, Carberry, Shane und Thorfin Njal stürmten im richtigen Augenblick nach vorn. Es war kein Problem, die beiden Indianer zu überwältigen, ihre Reflexe waren noch träger als die der beiden vor dem Seitenportal.

Während seine Männer sich auch um diese beiden kümmerten und dem Späher wieder den Knebel in den Mund stopften, lief der Seewolf in das Gewölbe.

Es war der wohl absonderlichste Kerker, den er je gesehen hatte. Von den Wänden troff das Wasser. Es war ein Wunder, daß man nicht durch Fluten waten mußte, aber nicht das erschütterte Hasard so sehr.

Ausgemergelte, bleiche Gestalten mit langen Bärten lagen wie Hunde angekettet oder hockten stumpfsinnig in richtigen Käfigen, die wiederum an langen Ketten von der Decke baumelten. Manche Sklaven waren mit Kopf und Armen in hölzernen „Kragen“ festgeklemmt worden, die sie nicht einmal mehr anheben konnten, andere wieder mußten aufrecht stehen, weil sie mit Eisen an den Wänden angeschlossen waren. Es war ein Bild des Jammers, das Abbild dessen, was ein einzelner Mann in seiner gnadenlosen Brutalität vollbringen konnte.

Hasard trat dicht vor sie hin. „Wir sind hier, um euch zu retten“, sagte er auf spanisch. „Wir haben Montanelli gefunden. Wer ist Kapitän Della Latta?“

Ein erbärmlich zugerichteter Mann mit grauweißem Vollbart meldete sich. Er hockte in einem der sanft hin- und herschwingenden Käfige. „Ich. Mein Gott – Montanelli, daß er noch lebt! Wer bist du, Fremder?“

Hasard setzte ihm das Wichtigste in knappen Zügen auseinander. Dabei brach er das Schloß des Käfigs auf und half dem bedauernswerten Kapitän der Galeasse heraus.

„Was war mit den beiden Kerkerwachen?“ fragte er zum Schluß. „Die kamen mir halb betäubt vor.“

Ayahuasca“, erwiderte Della Latta hustend. „Eine Lianen-Droge. Aber freut euch nicht zu früh. Nicht alle Indianer hier im Kastell haben den Teufelssaft getrunken. Es halten sich hier schätzungsweise sechzig Krokodilmänner auf, und oben im Saal des Erdgeschosses sitzt Chano, betrinkt sich mit Wein und nimmt sich die Assurini-Mädchen vor. Er ist eine gemeine, wollüstige Bestie.“

„Packen wir’s“, zischte Dan O’Flynn. Er war mittlerweile mit den anderen in das Gewölbe getreten und half mit, einen Gefangenen nach dem anderen zu befreien. „Auf was warten wir, es diesen Kerlen zu zeigen?“

„Wir helfen euch“, raunte Della Latta.

„Ihr seid zu schwach“, wandte Hasard ein.

Der Mann kniff die faltigen Augenlider zusammen. Seine Stimme klang brüchig, aber es schwang doch Entschlossenheit darin mit. „Dazu haben wir die Kraft, Seewolf. Darauf haben wir lange gewartet. Hör zu, ich weiß, wo die Waffenkammer der Zitadelle ist. Dort finden wir, was wir brauchen: Musketen, Arkebusen, Tromblons, Pistolen, Degen – alles.“

„Gut“, sagte Hasard. „Nur eins bitte ich mir aus. Tötet die Krokodilmänner nicht blindlings. Versucht, sie zur Aufgabe zu zwingen. Auch wenn sie tausendmal verirrte Fanatiker sind, sie können noch wieder in ihre alte Existenz zurückgeführt werden.“

„Wir versprechen es“, murmelte Kapitän Della Latta.

Seewölfe Paket 5

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