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EINZIGARTIGKEIT (AN-)ERKENNEN

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Wohl kaum einer hätte während meiner Kindheit geglaubt, dass aus dem kränkelnden, schüchternen Mädchen mal eine kurvige gestandene Ruth werden würde. Ich war von Anfang an ein ziemliches Sorgenkind, was meine Gesundheit anging. Bei meiner Geburt erlitt ich aufgrund eines Ärztefehlers Sauerstoffmangel und wäre fast direkt wieder zurück über den Jordan gehopst. Die Folge: spastische Anfälle, das heißt Verkrampfungen der Muskulatur, und die ersten beiden Lebensjahre eine Dauerkarte fürs Krankenhaus, anstatt im Babyzimmer fröhlich vor mich hinzublubbern. Ich hatte Heuschnupfen, Asthma, ständig entzündete Mandeln, Neurodermitis, Nierenprobleme, das volle Programm. Jeder hat eben sein Päckchen zu tragen, und dank dieser Herausforderungen weiß ich, wie wichtig es ist, auf seinen Körper zu achten. Jeder Tag in Gesundheit ist für mich ein Feiertag, und man sollte nie den Glauben daran verlieren, dass es möglich ist, seine Situation zu optimieren.

Mein Spitzname als Mädchen war unter anderem Flip, der Grashüpfer, weil ich sehr dünn war. »Du wirst wohl nie eine weibliche Figur mit prallem Dekolleté bekommen!« Selbst mit 13 war ich obenrum noch richtig flach. Bügelbrett. Ich bin sozusagen die Erfinderin des Luft-Push-ups. Die Bikinis habe ich immer extra groß gekauft, damit es zumindest von Weitem den Anschein einer Erhebung hatte. Im Nachhinein betrachtet ziemlich ironisch, wenn man bedenkt, dass eigentlich zuerst mein Dekolleté mediale Aufmerksamkeit erzielt hat. Während meines Ballettstipendiums wurde mir oft gesagt, ich sei zu dick, in der Schule wurde mir gesagt, ich sei zu dünn, nach der Pubertät war vielen meine Oberweite zu groß, später beim Fernsehen wurde sie mit Mogel-BHs noch mehr betont, während meine weiblichen Hüften unbedingt kaschiert werden mussten. Irgendwas ist eben immer. Ich hatte weder mit 8, noch mit 14, noch mit 21 ausreichend Selbstbewusstsein, um die ganzen Verurteilungen meiner Einzigartigkeit einfach so an mir abprallen zu lassen. Stattdessen habe ich das Wort »Problemzone« in mich aufgesaugt wie ein Schwamm und mich auf gefährliche Experimente und Erfahrungen eingelassen, von denen ich nur jedem abraten kann.

Wir entscheiden ganz alleine, ob wir für unseren Körper Verantwortung übernehmen oder uns fremdbestimmen lassen. Klar können Sie sich supermikronährstoffreich ernähren, im Sauerstofftank schlafen, Sport treiben bis zum Umfallen, Pillen gegen Aging oder Verfettung einwerfen. Das mag vielleicht auch alles irgendwie kurzfristig helfen. Aber es hat auch seine Nebenwirkungen und ändert nichts an den Ursachen Ihrer Symptome. Mit Detoxen, dem Los- und Weglassen der vielen Auslöser, haben Sie die Möglichkeit, an den Kern der Fremdbestimmung zu gelangen und ihn zu eliminieren. Fasten bedeutet nicht nur, in einem gewissen Zeitraum auf speziellen Luxus zu verzichten, den sogenannten »Säure-Basen-Haushalt« zurück ins Gleichgewicht zu bringen, damit der Körper wieder selbst seine Arbeit der Regulation übernehmen kann. Es bedeutet auch, mental auszumisten. De-tox, das Ent-Giften betrifft nicht nur Chemikalien oder Stoffwechselprodukte, die nicht in den Körper gehören. Es steht auch für Dinge, die unser Denken und Handeln negativ beeinflussen. Inzwischen weiß man, dass chronischer Stress die Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in Serotonin, unser Glückshormon, blockieren kann. Umso wichtiger wird es, Selbstfürsorge zu betreiben.

Total Detox – Was Sie schon immer mal loswerden wollten

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