Читать книгу Medienanalyse - Sabine Schiffer - Страница 26

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 Walter von La Roche: Einführung in den praktischen Journalismus. 19. Auflage. Wiesbaden: Springer VS.

 Fachbegriffe: TV- und Radiojournalismus www.gelbe-reihe.de/tv-journalismus/oneline-plus/online-beitrage/fachausdrucke (aufgerufen am 16.10.20).

 Marcus Bösch u. a. (Hg.) (2012): Kill your Darlings. Handbuch für die Journalistenausbildung. Journalismus: Theorie und Praxis, Bd. 19. Münster: LIT-Verlag.

 Johannes Raabe (2005): Die Beobachtung journalistischer Akteure. Optionen einer empirisch-kritischen Journalismusforschung. Wiesbaden: Springer VS.

 Pressekodex des deutschen Presserats www.pressekodex.de.1.2.6 Einflüsse auf Medien (und Politik)

Erste Hinweise auf mögliche Einflüsse von außen gab es schon: Stichwort: Zwei-Quellen-Regel (siehe oben). Die PR-Forschung testet mittels Medienresonanzanalysen ihren Erfolg bei der Durchsetzung eigener Themen oder wichtiger Inhalte. Auch umgekehrt – ohne Kenntnis des Inputs aus der PR und der strategischen Kommunikation – ist es möglich, Indizien für PR- und Lobbyarbeit in Mediendiskursen zu finden; außerdem bedienen sich inzwischen auch Andere dieser Tricks. Sie tragen dazu bei, dass die gleichen Botschaften von mehreren Aussendern in den Diskurs eingespeist werden können, was Überzeugen durch Wiederholen begünstigt. Eine Liste von wiedererkennbaren Kommunikations- und Manipulations-Techniken wird in Kapitel 3 erstellt.

In kritischen Augenschein zu nehmen ist die Pressearbeit von Behörden- und Regierungsstellen, ebenso wie von Großkonzernen und Think-Tanks, wie etwa der Bertelsmann-Stiftung oder anderen politischen Stiftungen und Interessenverbänden, aber auch von NGOs. Letztere sind auch nicht nur engagierte Initiativen, sondern manchmal auch als gemeinnützige Vereine getarnte Interessenvertretungen von Machteliten.

Um einem Missverständnis vorzubeugen: Interessenvertretung ist legitim und wichtig. Interessenvertretungen und Lobbyvereinigungen sind ein integraler Bestandteil der gesellschaftlichen Organisation von Gruppeninteressen. Bewusst machen muss man sich allerdings das Ungleichgewicht in der Möglichkeit zur Beeinflussung von Willensäußerung. Das klarzumachen, wäre die genuine Aufgabe der Medien. Kapitalstarke Organisationen sind PR-technisch immer im Vorteil, weil sie gut finanzierte Pressestellen unterhalten können. Diese propagieren den Erhalt eines Systems, das für sie in der Vergan­genheit lukrativ war – etwa in der Energie- oder Automobilwirtschaft. Die ökonomische Unwucht in der PR stellt dann ein Problem dar, wenn sie mit viel Personal und Kommunikationsaufwand überholte Technologien und Wirtschaftsweisen bewirbt, also im Grunde fortschrittsfeindlich agiert.

Erinnern wir uns: Wiederholen ist Überzeugen. Wer also über Geldmittel verfügt und bestimmte Botschaften möglichst oft wiederholen lassen kann, hat die besseren Karten in der Durchsetzung von Meinungen. Von einer fairen Konkurrenz um die bessere Idee sind wir dann weit entfernt, ebenso wie von freier Willensbildung in einer Demokratie.

Medienanalytische Vorarbeiten zeigen Anwendungsfelder und weitere Recherche-Möglichkeiten auf.


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