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23. Sternmarsch auf Bonn: NotstandsgesetzeNotstandsgesetze

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Das große innenpolitische Thema der damaligen Zeit waren die Notstandsgesetze. Nicht nur die Außerparlamentarische OppositionAPO Außerparlamentarische Opposition kritisierte diese neuen Regelungen, nach denen die Macht der Bundesregierung im Kriegsfall oder einer anderen Notstandssituation erheblich ausgeweitet werden sollte, sondern auch große Teile der liberalen Presse.

Als eine Aktionsgruppe zum »Sternmarsch« nach Bonn aufrief, lieh mir »konkret«konkret-Herausgeber Klaus Rainer RöhlRöhl, Klaus Rainer seinen weißen Mercedes, und gemeinsam mit ein paar Journalistenkollegen machte ich mich auf den Weg zu der großen Demonstration. Vorsichtshalber hatten wir eine rote Fahne im Gepäck.

In Bonn lernte ich über eine gemeinsame Freundin, eine Fotografin, den Berliner Kunstmaler Peter HomannHomann, Peter kennen, der im Jahr zuvor mit Gudrun EnsslinEnsslin, Gudrun durchgängig erwähnt und anderen die Plakataktion »AlbertzAlbertz, Heinrich abtreten« inszeniert hatte. Ich schlug HomannHomann, Peter vor, einen Artikel für »konkret«konkret zu schreiben – über einen kurzen Gefängnisaufenthalt, den er in Berlin in Zusammenhang mit einer Demonstration hatte absitzen müssen. Der Text kam pünktlich, wurde gedruckt, und Peter Homann war nun freier Mitarbeiter bei »konkret«konkret – mit weitreichenden Folgen. Auch »Panorama«Panorama NDR-Magazin berichtete über die Proteste gegen die Notstandsgesetze. Moderator Joachim FestFest, Joachim verwies »vor der historischen Kulisse des Weimarer Notverordnungs-Debakels« auf den »Mangel an demokratischer Tradition in Deutschland«, der dazu führe, dass »bei uns das gesetzlich Statthafte gern bis zur äußersten Grenze ausgeschöpft« werde.

Das führte zu seiner Ablösung. Ulrike MeinhofMeinhof, Ulrike Marie durchgängig erwähnt bis Seite 73 schrieb in »konkret«konkret einen Kommentar mit der Überschrift »NotstandszensurNotstandsgesetze, Notstandszensur« über die »Panorama«-Sendung vom 4. Juli: »Es war die schärfste Kritik und klarste Darstellung dieses Gesetzgebungswerkes, die dem Millionenpublikum des deutschen Fernsehens je vorgeführt worden ist.« Die Absetzung von Joachim FestFest, Joachim war für sie eine »Gleichschaltung«. Sie organisierte eine Protestaktion vor dem Norddeutschen Rundfunk, und auch ich kam auf ihre Veranlassung neben dem Dichter Peter RühmkorfRühmkorf, Peter zu dem kleinen Häuflein, das am Eingang zum NDR am Gazellenkamp in Hamburg für Fest und gegen dessen Nachfolger Peter MerseburgerMerseburger, Peter demonstrierte.

Ein paar Jahre machte ich selbst Filme für Merseburger und »Panorama«Panorama NDR-Magazin. Der Erste war über Ulrike MeinhofMeinhof, Ulrike Marie durchgängig erwähnt bis Seite – nach ihrem Abtauchen in den RAF-Untergrund.

Der Baader-Meinhof-Komplex

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