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3. Der rote Prinz

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Abu HassanAbu Hassan hieß in Wahrheit Ali Hassan SalamehSheik Hassan Salameh. Es war der Sohn des legendären Sheikh Hassan Salameh, einem der fünf Führer des Araberaufstandes von 1936 bis 1939 gegen die britische Fremdherrschaft und ihre Politik der Ansiedlung von Juden in Palästina. Aus blutigen Kämpfen mit Briten und Zionisten war Sheikh Hassan als Volksheld hervorgegangen. Nach dem Zusammenbruch des Aufstandes floh er ins benachbarte Ausland und gelangte Anfang der vierziger Jahre zusammen mit dem Mufti von Jerusalem nach Deutschland. Dort, im Nazi-Reich, nahm er an militärischen Kursen teil und wurde speziell in GuerillaGuerillataktik ausgebildet.Arafat, Yassir

1948, kurz nach der Gründung Israels, wurde Sheikh Hassan Oberkommandierender der palästinensischen Arabertruppen.

Als Sheikh Hassan SalamehSheik Hassan Salameh im Krieg fiel, war sein Sohn Ali gerade sieben Jahre alt. Er lebte bei seiner Mutter in einem der noblen Stadtviertel von Beirut. Für die palästinensische Familie war klar, dass Ali das Erbe seines Vaters als Kämpfer für die Unabhängigkeit seines Volkes antreten sollte. Nach dem Sechstagekrieg schloss er sich 1967 der El FatahEl Fatah innerhalb der PLOPLO Palästinensiche Befreiungsorganisation, der Palästinensischen Befreiungsfront, an.

Yassir ArafatArafat, Yassir, Chef der Fatah, gehörte zu den glühenden Bewunderern des Volkshelden Sheikh Hassan und ließ den Sohn zu sich kommen. Dann brachte er ihn mit seinem Stellvertreter Abu IyadAbu Iyad zusammen, der den jungen SalamehSheik Hassan Salameh in den von ihm geleiteten PLO-Geheimdienst Jihad el RazdJihad el Razd aufnahm.

Zu den ersten Aufgaben Ali Hassan Salamehs gehörte es, in den Ausbildungslagern der palästinensischen Freischärler nach mutmaßlichen israelischen Agenten zu fahnden. Sein Einfluss wuchs ständig. Er konnte Leute für Kommandoaktionen nach Israel aussuchen und hatte bald weitgehende Kontrolle über die Ausbildungslager selbst.

Sein »nom de guerre« war jetzt Abu HassanAbu Hassan. Als die konkurrierende PFLP des George HabashHabash, George die GuerillaGuerilla-Aktivitäten weltweit ausdehnte, Anschläge auf israelische Einrichtungen unternahm und Flugzeuge entführte, wurde innerhalb der El FatahEl Fatah ebenfalls eine besondere Einheit für auswärtige Operationen aufgebaut. Es war eine kleine Gruppe aus wenigen ausgesuchten Personen, die später unter dem Namen »Schwarzer September«SchwarzerSeptember agierte. Planungschef wurde Abu Hassan. Über Jahre wurde er vom israelischen Geheimdienst MossadMossad gejagt. Er galt als der meistgesuchte Terrorist der Welt.

Die Isarelis nannten ihn »der rote Prinz«. 1979 wurde er von der Mossad in seinem Auto in die Luft gesprengt, neun Jahre nachdem die Baader-Meinhof-GruppeBaader-Meinhof-Gruppe ihn in Jordanien getroffen hatte. Aber schon damals, 1970, gehörte er zu den wichtigsten Figuren der El Fatah. Die Deutschen ahnten davon nichts.

Der Baader-Meinhof-Komplex

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