Читать книгу Goschamarie Alte Geschichten - neue Freunde - Stefan Mitrenga - Страница 23

Оглавление

19

Es war eine grandiose Schlacht gewesen. Der Kampf zweier Individuen bis zur totalen Erschöpfung. Sie hatten heftig miteinander gerungen und dabei, ohne Rücksicht auf ihre Umgebung, bis zum Letzten gekämpft. Lange sah es nach einem Unentschieden aus, danach, dass einer der beiden vielleicht einen Waffenstillstand anbieten würde, doch dazu war es nicht gekommen. Der eine hatte gewonnen, der andere verloren. Das Schlachtfeld um sie herum zeugte von dem zermürbenden, rücksichtslosen Gefecht, das sie sich geliefert hatten. In dem kleinen Bad sah es aus wie nach einem Bombeneinschlag.

Walter saß auf der Terrasse in der Sonne, neben ihm Balu, die Rute akkurat um sein Hinterteil gelegt.

Walter lächelte, denn wieder einmal war er als Sieger aus dieser Schlacht hervor gegangen. Er wusste, dass Balu nicht gern gebadet wurde und hatte ihn in die Wanne heben müssen. Mehrfach, da der Wolfsspitz immer wieder herausgesprungen war. Erst als er komplett nass war, hatte er sich in sein Schicksal ergeben und war mitten in der Wanne stehen geblieben. Beim Shampoonieren hatte er mehrere Male leise geknurrt, hatte sich aber anschließend ohne Widerspruch abspülen lassen. Dass er sich, als Walter ihn aus der Wanne gehoben hatte, zweimal kräftig geschüttelt hatte, war zwar unangenehm gewesen, aber Walter war eh schon von oben bis unten eingesaut. Das Föhnen verlief fast problemlos, bis auf einen eigenartigen strengen Geruch, den er aber einem verbrannten Haar im Föhn zuordnete. Walter lehnte sich zufrieden zurück und genoss seinen Sieg. Er war der Herr im Haus.

Balu war zufrieden. Er selbst hätte sich niemals so sauber lecken können, wie Walter es mit Shampoo und Bürste geschafft hatte. Doch er hatte nicht darum betteln wollen, und darum so getan, als wolle er nicht geduscht werden. Wie immer. Walter bemühte sich dadurch umso mehr. Er hob ihn in die Wanne – auch mehrmals. Er wusch sorgfältig das Fell mit lauwarmem Wasser aus, und massierte anschließend dieses wunderbar duftende Hundeshampoo in den Pelz. Allein für diese Massage hätte Balu alles gegeben. Und das Beste: Walter hatte dabei noch ein schlechtes Gewissen. Für das Ausschütteln nach dem Baden hätte er ihn sonst wüst beschimpft, doch jetzt redete er beruhigend auf ihn ein und streichelte ihn sogar. Auch beim Föhnen sagte Walter andauernd, was er doch für ein toller, gutaussehender Hund sei – wer hörte das nicht gerne. Walter hatte sich nicht einmal beschwert, als ihm beim Föhnen ein ziemlich übler Hundepups entfleucht war. Er war einfach zu entspannt gewesen, um ihn zurückzuhalten. Balu kniff zufrieden die Augen zusammen und genoss seinen Erfolg. Walter konnte gern der Chef im Haus sein, aber er bestimmte was passierte.

Goschamarie Alte Geschichten - neue Freunde

Подняться наверх