Читать книгу Goschamarie Alte Geschichten - neue Freunde - Stefan Mitrenga - Страница 3

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Vorwort

Taldorf, ungefähr zwölf Kilometer westlich von Ravensburg. In früheren Zeiten der Sommersitz der Weissenauer Mönche, heute eine der begehrtesten Wohnlagen im Umkreis. Dort lebt es sich ruhig und beschaulich, nur an den Geruch der Gülle, die auf die Felder gespritzt wird, muss man sich gewöhnen.

Im Ort gibt es keinen Einkaufsladen, Arzt oder eine Tankstelle – nicht einmal eine Wirtschaft. Doch das war nicht immer so. Einst gab es gleich zwei Gaststätten, die sich beide nicht über zu wenig Zulauf beklagen konnten.

Eine davon war der Gasthof „Zur Traube“. Dort gab es für wenig Geld riesige Vesperteller und gute Hausmannskost, serviert von einer legendären Frau, die bis heute jedem im Großraum Ravensburg ein Begriff ist: die Goschamarie.

Mit ihrer unnachahmlichen Art machte sie ihre Gaststätte, und damit auch den Ort Taldorf, bis weit ins Land hinein berühmt. Man ging „zur Goschamarie“ um zu essen und zu trinken – und um etwas zu erleben. Hat man heute die Ehre sich an einen der vielen Stammtische im Taldorfer Umkreis setzen zu dürfen, so findet sich in der Runde immer einer, der eine unglaubliche Geschichte von der Goschamarie erzählen kann.

Dann, Ende der Neunziger, wurde in der Traube der Zapfhahn für immer zugedreht, nur die Geschichten blieben. Leider kommen keine neuen mehr hinzu. Bis jetzt. Gönnen Sie sich den Spaß und lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Stellen Sie sich vor, die Traube öffnet nach wie vor jeden Tag ihre Türen und unzählige Gäste von nah und fern strömen herbei. Es wird mit Euro bezahlt, obwohl sich Marie jahrelang gegen „des nixige Europageld“ gewehrt hat. Fast jeder besitzt ein Smartphone und sogar gestandene Mannsbilder trinken gerne mal einen Aperol Spritz. Doch die Vesperportionen sind gleich geblieben und Marie regiert in ihrer Gaststätte nach wie vor mit eiserner Hand, auch wenn sie diese durch den dichten Zigarettenrauch oft kaum sehen kann.

Sie haben Angst, Sie bekommen keinen Platz?

Aber sicher doch! Am Eingang steht Marie und winkt Ihnen freundlich zu:

„Stellet eich it so ah! Kommet rei! Fier eich hon i immer no a Plätzle frei!“

Die nachfolgende Geschichte ist frei erfunden, auch die Personen und ihre Handlungen. Eventuelle Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind rein zufällig.

Goschamarie Alte Geschichten - neue Freunde

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